Canillas de Aceituno verwandelt Recycling zu Weihnachten in Kunst
Die Axarquía-Gemeinde wird wieder mit Dekorationen geschmückt, die von den Einheimischen aus Flaschen, Verschlüssen und anderen recycelten Materialien hergestellt werden
Eugenio Cabezas
Canillas de Aceituno
Dienstag, 9. Dezember 2025
Canillas de Aceituno ist auch in diesem Jahr wieder weihnachtlich geschmückt. Dabei bleibt die Gemeinde einem Merkmal treu, das sie zu einer Referenz in der Axarquia-Region gemacht hat: Alle Dekorationen werden von den Einwohnern selbst aus recycelten Materialien hergestellt. Eine Gemeinschaftsinitiative, die in Bezug auf Beteiligung und Kreativität stets weiter wächst. Dies zeigt einmal mehr, dass eine Weihnachtsdekoration jenseits von LED-Lichtern und Ausgaben für eine künstlerische Beleuchtung möglich ist.
In den Straßen und auf den Plätzen rund um das Rathaus und den städtischen Parkplatz fallen Besuchern der Stadt derzeit zwei Dinge besonders ins Auge: ein großes Geschenkpaket aus Dutzenden roter und weißer Plastikflaschen und -deckel, verziert mit Blumen, Zuckerstangen und Weihnachtsfiguren, und ein Schneemann aus recycelten Bechern mit rotem Schal und schwarzem Hut. Sie sind bereits zu ikonischen Weihnachtssymbolen in Canillas de Aceituno geworden.
Auf dem Kinderspielplatz wurden die Geländer mit großen roten und weißen Blumen aus Verpackungen geschmückt
Ein goldener 'Photocall', ebenfalls aus Recyclingmaterialien gefertigt, rundet das Bild ab und lockt Touristen und Familien an, um ihren Besuch fotografisch festzuhalten. Das Engagement der Gemeinde ist überall sichtbar. Auf dem Kinderspielplatz sind die Geländer mit großen weißen und roten Blumen aus wiederverwendeten Verpackungen geschmückt, während entlang der Promenaden und Aussichtspunkte im Stadtzentrum rote Kränze und Girlanden vor den weiß getünchten Mauern hervorstechen.
Das Rathaus ist eines der am kunstvollsten verzierten Gebäude: Balkone, Treppen und Bögen sind mit handgefertigten Blumenkompositionen geschmückt, die präzise platziert wurden, um einen optischen Effekt zu erzielen, der sich von der traditionellen Architektur abhebt. Die Aktivität ist in diesen Tagen ungebrochen: In mehreren Straßen sieht man Nachbarn, die die Dekorationen anpassen, wie Rocío Ortiz García, die bei der Ausarbeitung und Montage mitgearbeitet und den Prozess dokumentiert hat.
Die fünf Anwohner, die das Projekt initiiert haben
Die Dekorationen setzen in einigen Bereichen auch farbliche Akzente. Blaue und weiße Blumen dominieren Treppen und Geländer im unteren Teil der Stadt und bilden einen reizvollen Kontrast zum Blick auf die Sierra Tejeda und den Gipfel La Maroma, mit 2.069 Metern der höchste Berg der Provinz. So entstehen neue Blickfänge für alle, die durch die Stadt schlendern. In diesem Jahr wurde der traditionelle Weihnachtsbaum aus Plastikflaschen nicht aufgestellt. Stattdessen schmücken zwei aus Recyclingmaterialien gefertigte Rentiere das Dorf.
Das Rathaus von Canillas betont, dass diese Initiative, die vor vier Jahren auf dem Höhepunkt der Covid-19-Pandemie begann, nicht nur zur ökologischen Nachhaltigkeit beiträgt – indem sie verhindert, dass kiloweise Plastik und anderer Müll im Abfall landet –, sondern sich auch zu einer Gemeinschaftsaktivität entwickelt hat, an der Einwohner aller Altersgruppen teilnehmen. Die Initiative wurde von fünf einheimischen Frauen ins Leben gerufen: María del Carmen Jiménez, Concepción Bonilla, Carmen Ramírez, Concepción Morales und María Jesús Hidalgo, die in den letzten Jahren Unterstützung erhalten haben.
Die Händler und Gastronomen aus Canillas sind zuversichtlich, dass die Dekoration auch in diesem Jahr wieder Hunderte von Besuchern anzieht. Einmal mehr zeigt Canillas de Aceituno, dass Weihnachten mit Einfallsreichtum, kollektiver Arbeit und Materialien gestaltet werden kann, die andernorts im Müll gelandet wären.