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Glockenturm. Das Minarett von Corumbela ist in die Kirche von San Pedro integriert. J. A.
Zwei Weiler in der Axarquía und ihre Minarette
Ausflugstipp

Zwei Weiler in der Axarquía und ihre Minarette

Daimalos und Corumbela. In diesen beiden idyllischen Weilern sind noch die Minarette der ehemaligen Moscheen erhalten, die heute als Glockentürme dienen

JAVIER ALMELLONES

Donnerstag, 6. März 2025

Nicht einmal fünf kurvenreiche Kilometer trennen diese beiden Ortschaften, die sehr viel gemeinsam haben. Corumbela und Daimalos liegen in einer der abgelegensten Gegenden der Axarquía, die Anreise ist kompliziert, Besucher werden jedoch belohnt mit dem Anblick von zwei Juwelen maurischen Kulturerbes.

Diese beiden Weiler sind nicht nur dünn besiedelt und weit weg von den Hauptdörfern ihrer jeweiligen Gemeinden, sondern verfügen auch über eine architektonische Besonderheit, die nur zwei andere Gemeinden der Region (Árchez und Salares) aufweisen können: Die Minarette, von denen aus die muslimischen Gläubigen einst zum Gebet gerufen wurden.

Viele Moscheen wurden im Zuge der christlichen Rückeroberung zerstört, aber diese schlanken Türme blieben erhalten und wurden zu Glockentürmen für die neuen Kirchen. Sowohl in Corumbela, das zu Sayalonga gehört, als auch in Daimalos, einem Weiler von Arenas, waren diese Minarette jahrelang unter dicken Kalkschichten verborgen, aber seit einiger Zeit kann man sie mehr oder weniger so sehen, wie sie vor mehr als einem halben Jahrtausend errichtet wurden.

Das besser erhaltene der beiden Minarette ist das von Daimalos, das heute als Glockenturm der Kirche Nuestra Señora de la Concepción dient. Es gilt als eines der wichtigsten Wahrzeichen der so genannten Mudéjar-Route der Axarquía, die aufgrund der erhaltenen Überreste eher als maurisch oder nasridisch bezeichnet werden sollte.

Kurioserweise war dieser kleine Weiler bis 1869 eine eigenständige Gemeinde. Diesen Status verlor er dann, wie so viele andere Orte auch, durch eine Reform auf nationaler Ebene.

Heute zählt Daimalos kaum vierzig Einwohner, verfügt aber über ein reiches historisches Erbe, das an die maurischen Wurzeln erinnert. Dazu gehört nicht nur das bereits erwähnte Minarett, sondern auch eine Quelle, die etwa aus dem 12 Jahrhundert stammt. Sie ist heute als 'Fuente del amor' (Brunnen der Liebe) bekannt. Wer aus ihr trinkt, findet der Legende nach die große Liebe.

Das Minarett von Corumbela wiederum, das in die Kirche San Pedro integriert ist, ist das wichtigste Bauwerk des Dorfes. Es gibt nicht viele Informationen über seinen Ursprung oder die Vergangenheit des Dorfes, aber man nimmt an, dass das Minarett aus dem 14. Jahrhundert stammt.

Und wie Daimalos verfügt auch Corumbela über eine geschichtsträchtige Quelle, nämlich die der 'Tres Fuentes' (drei Quellen/Brunnen), die restauriert wurde und an vergangene Zeiten erinnert. Sie liegt etwas außerhalb des Ortes, an der historischen Straße, die vom Dorf über den Fluss Turvilla nach Sayalonga führt.

Es lohnt sich auch, durch die umliegenden Straßen zu spazieren, die von der maurischen Herkunft zeugen – obwohl manche glauben, dass der Ort eine römische oder sogar iberische Vergangenheit hat.

Ein weiterer Reiz, den Corumbela zu jeder Jahreszeit bietet, ist der Panoramablick, der dank der Lage auf einem mächtigen Hügel möglich ist. Gegenwärtig gibt es zwei interessante Aussichtspunkte, La Era und Las Pitas, von denen aus man einen weitreichenden Blick auf diesen Teil der Axarquía hat.

Bei einem Ausflug in diese Region der Provinz Málaga können Sie sich auf diese beiden Weiler, die durch eine serpentinenartigen Straßen verbunden sind, freuen. Sie können die Anfahrt aber auch nutzen, um noch weitere Minarette der Region zu besichtigen. Von Corumbela aus führt eine weitere kurvenreiche Straße ins etwas mehr als fünf Kilometer entfernte Árchez, dem Dorf mit der kleinsten Fläche der Provinz Málaga, das ein weiteres wertvolles Minarett beherbergt.

Und von Árchez aus gelangen Sie über eine weitere Landstraße ins sieben Kilometer entfernte Salares und können die Minarett-Tour durchs Innere der Axarquía erfolgreich beenden.

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