Ausbildung zum Dokumentarfilmer an der Costa del Sol
LaPremiére Films wurde vor einem Jahrzehnt in Marbella als erste Filmschule gegründet und steckt derzeit mitten in einem Internationalisierungsprozess
NACHO CARMONA
Marbella
Dienstag, 9. September 2025
LaPremiére Films, das ist Engagement pur für die Kultur: Die Produktionsfirma, die zugleich als Schule für Dokumentarfilm agiert, wurde vor einem Jahrzehnt von Lydia Yáñez gegründet und hat sich nun den Sprung über die Grenzen vorgenommen. Zuvor hatte Yáñez eine Marketingagentur in Málaga Stadt geführt, war auf kreative Werbeleitung spezialisiert. Bis im ersten Jahrzehnt der 2000er-Jahre Algorithmen und Metasuchmaschinen ihren Berufsstand verändern sollten und ihm schließlich auch das nahmen, was Yáñez so an ihrer Arbeit geliebt hatte: Kreativität und Unternehmergeist.
Die kultur- und kinobegeisterte Unternehmerin schlug neue Wege ein, widmete sich dem Dokumentarfilm. «Wenn man in jenen Jahren von Dokumentarfilm sprach, dachte gleich jeder an die Produktionen des zweiten spanischen Fernsehens La2», erinnert sie sich und schon ihr Gesichtsausdruck zeigt: Sie hatte anderes im Sinn. Yáñez gründete eine eigene Produktionsfirma in Marbella und mit den Erfahrungen, die sie als Kunststudentin gemacht hatte, eröffnete sie auch gleich noch eine Dokumentarfilmschule. Die erste überhaupt. «Ich war tatsächlich Vorreiterin», freut sie sich noch heute. Und zwar auf internationaler Ebene, aufgrund des Standorts und der Sprache.
Die Schule von LaPremiére Films richtet sich an ehrgeizige Talente aus der Branche. Die Ausbildung dauert zwischen zehn und 20 Tagen und maximal werden 14 Personen auf einmal zugelassen. Yáñez hebt hervor, dass es eine Erfahrung sei, die das Zusammenleben und die Synergien der Schüler untereinander fördere. Die Teilnehmer wären am Ende meist so zufrieden, dass sie fragen würden: «Wann gibt es den nächsten Kurs?»
In den zurückliegenden Jahren hat sich das Unternehmen konstant weiterentwickelt. «Vor vier Jahren habe ich den Abschluss in Augmented und Extended Virtual Reality am Polo Digital gemacht. Dort hatte ich auch drei Jahre lang meinen Unternehmenssitz», erzählt Yáñez. Die Zusatzausbildung setzt sie nun im Dokumentarfilm um. «Die Idee ist es, Kino zu machen und mit neuen Werkzeugen zu kommunizieren. Und das Ganze demokratischer zu gestalten, so dass es alle Bereiche und Altersklassen erreicht», fügt sie hinzu. Animation und virtuelle Realität etwa könnten ein Thema unterhaltsam machen, das a priori bestimmte Gesellschaftsgruppen nicht interessieren könnte. Eine Sichtweise, die sie zu ihrer Philosophie gemacht hat. Kultur und Dokumentarfilm, so die Firmenchefin, seien ein enorm wertvolles Werkzeug, um den Horizont zu erweitern.
Bei LaPremiére Films zählt die Unternehmensgründerin inzwischen auf sechs Mitarbeiter, die in verschiedenen Bereichen wie Technik und Kommunikation unterwegs sind. Für Yáñez ist es zudem wichtig, sich im Unternehmensökosystem mit anderen zu verbünden, statt in Konkurrenz zu treten. «Es gibt sehr gute Firmen, die mit uns zusammenarbeiten. Wir sehen sehr oft, dass viele Unternehmen vom Konkurrenzkampf erdrückt werden, dabei sind die heutigen Zeiten so komplex, dass man einfach zusammenarbeiten muss. Als Unternehmen können wir einander gegenseitig Wert geben. Wir Unternehmer haben die gesellschaftliche Pflicht, die Lebensqualität in unserem Umfeld zu verbessern, ökologisch nachhaltig zu sein und einen positiven kulturellen Einfluss zu haben. Wir müssen über uns hinauswachsen», vertritt sie.
Derzeit befindet sich LaPremiére Films in einem tiefgreifenden Internationalisierungsprozess, bei dem auch auf die Unterstützung europäischer Organismen gebaut wird. Schon erscheint am Horizont ein internationales Filmprojekt mit der Geschichte Málagas als Protagonist. «Wir sind sehr begeistert und engagiert», sagt Yáñez voller Vorfreude.
Wachstumsprozess
Der Weg hierher war lang und manchmal hart. «Die Anfänge sind ja niemals leicht», sagt sich Yáñez. «Wenn du es aber schaffst, Veränderungen zu meistern und mit Anforderungen umzugehen, dann hast du immer einen Vorteil, um voranzukommen.» Natürlich sei die Konkurrenz über all die Jahre hinweg groß gewesen. «Es gab Leute, die meine Schritte sehr genau beobachtet haben, aber das hat mich nicht belastet. Ich verstehe mein Schaffen als etwas Künstlerisches und Unternehmerisches zugleich und davon lasse ich mich nicht abbringen», sagt sie.
Die wirschaftliche Entwicklung von LaPremiére Films scheint ihr Recht zu geben, bislang ging es immer nur bergauf. Und das soll auch so bleiben, mehr noch angesichts des internationalen Wegs, den das Unternehmen eingeschlagen hat.
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