Canyoning – Abenteuer in der Schlucht Las Angosturas in Benahavís
Aktivurlaub. Ein Ausflugstipp für Natur- und Actionfreunde
DANA NOWAK
Benahavía
Samstag, 6. September 2025
Wer den Süden Spaniens nur mit Strandliegen und Sonnenuntergängen verbindet, verpasst eines der spektakulärsten Naturerlebnisse der Costa del Sol. In der Gemeinde Benahavís, nur wenige Kilometer von Marbella entfernt, lockt die 'Ruta de las Angosturas del Río Guadalmina' mit einer sportlichen Herausforderung. Zwischen steilen Felswänden zwängt sich hier der Fluss Guadalmina durch ein enges Tal, das seinem Namen alle Ehre macht, denn 'La Angostura' bedeutet so viel wie 'die Engstelle'. Diese Schlucht in Benahavís ist ein verstecktes Juwel in der Sierra de las Nieves. Hier treffen schroffe Klippen auf klares Wasser und üppiges Grün und bieten ein abwechslungsreiches Terrain für Abenteuer voller Adrenalin.
Natürliche Rutschen, tiefe Becken zum Abseilen oder Springen und enge Passagen, die nur schwimmend zu bewältigen sind. Geeignet ist die Strecke für Kinder ab sieben Jahren ebenso wie für Erwachsene jeden Alters, vorausgesetzt, es bestehen keine ernsthaften gesundheitlichen Einschränkungen. Erforderlich sind eine gewisse Grundfitness und die Bereitschaft, sich auf das Abenteuer einzulassen.
Canyoning ist eine Herausforderung, der sich auch Alex Wilhelm stellen wollte. Den Hamburger zieht es mehrmals im Jahr in den Süden Spaniens, wo er Freunde besucht, neue Landschaften entdeckt und Abenteuer erlebt, die weit über einen gewöhnlichen Urlaub hinausgehen.
«Allein wäre ich nie auf die Idee gekommen», gibt Alex Wilhelm zu. Eine Freundin vor Ort nahm ihn mit. Mit festen Schuhen, Sonnencreme und Badehose im Gepäck ging es über glitschige Steine und kühle Bachläufe immer tiefer in die Schlucht hinein. «Es war ein heißer Sommertag, und plötzlich stehst du knietief im Wasser, schwimmst durch kleine Höhlen, während über dir die Felsen steil emporragen.»

Auf einer rund einen Kilometer langen Strecke dauert die Tour je nach Tempo ein bis zwei Stunden. «Die Felswände sind so hoch, dass die Sonne nur schmale Lichtstreifen in die Schlucht schickt, während man sich den Weg durch kristallklares Wasser und enge Felspassagen bahnt. Wenn die Sonne scheint, spiegelt sich das Licht und man sieht grün-rote Reflexe, die auf dem Wasser tanzen. Das ist magisch. Diese Farben und dieses Licht vergisst man nicht», schwärmt Alex Wilhelm.
Sicherheit zuerst
Für ihn zählt die Tour zu den schönsten seiner Erlebnisse. «An heißen Tagen ist das unglaublich erfrischend», sagt er, warnt aber zugleich vor den Gefahren. «Man braucht unbedingt rutschfeste Schuhe und sollte die Tour nur mit Guide und Helm machen. Manche Stellen sind steil und riskant. Gerade für Ältere oder Ungeübte besteht Verletzungsgefahr.»
Auch für José Moreno González, der die Tour professionell anbietet, steht Sicherheit an oberster Stelle. Sein 2011 gegründetes Unternehmen hat sich auf Canyoning und Naturerlebnisse spezialisiert. Der Architekt und leidenschaftliche Bergsteiger hat seine Outdoor-Leidenschaft zum Beruf gemacht. «Helm, Neoprenanzug, Gurt und Seil sind bei uns Pflicht. Die Begleitung durch zertifizierte Guides sorgt zusätzlich für Sicherheit. Ein Neoprenanzug ist wichtig, denn er schützt nicht nur vor Kälte, sondern erhöht auch den Auftrieb und federt eventuelle Stürze ab. Ganz entscheidend sind spezielle Schuhe mit griffiger Sohle, da normale Sportschuhe auf den nassen Felsen leicht wegrutschen», erklärt der CEO von TUUR Adventure Experts.
Während der Tour durchqueren die Teilnehmer mehrere Wasserbecken, rutschen über glatte Felsen und wagen Sprünge aus bis zu sechs Metern Höhe. Besonders spektakulär ist ein Abschnitt, der fast höhlenartig wirkt. Auch ein Abseilpunkt von rund fünf bis sechs Metern gehört dazu. «Geologisch spannend sind vor allem auch die großen Marmorblöcke im Flussbett, die eine echte Seltenheit in Andalusien sind», betont González.
Ausbildung zum Tourguide
Dass auch Alex Wilhelm sich in solchem Gelände sicher fühlt, kommt nicht von ungefähr. Während der Corona-Pandemie, als Fitnessstudios und Freizeitangebote geschlossen waren, suchte er nach Alternativen und stieß auf eine Ausbildung im Schwarzwald. «Ich wollte nicht nur zu Hause sitzen, sondern raus in die Natur.» Er absolvierte dort die Ausbildung zum Tourguide und pendelte ein Jahr lang regelmäßig zu den monatlichen Lehrgängen. Erste Hilfe, Lawinenkunde und Navigation mit Karte, Kompass und GPS gehörten zu den Inhalten. Neben seinem Vollzeitjob in Hamburg war das eine große Herausforderung, aber zugleich auch der Beginn einer neuen Leidenschaft.

Heute bietet er in Andalusien privat gelegentlich eigene Touren an. Dazu zählt eine dreistündige Wanderung in der Sierra Nevada, bald auch eine Radtour bei Ronda, die er zusammen mit einem lokalen Guide vorbereitet. «Bevor ich etwas anbiete, probiere ich es selbst aus. Ich will wissen, wie anspruchsvoll das Gelände ist», erklärt er.
Um seine Erfahrungen weiterzugeben, gründete er die Facebook-Gruppe «Spanien – Touren, Tipps und Mehr». Dort berichtet er über seine Wanderungen, gibt Routenvorschläge und organisiert gemeinsame Treffen. «In der Gruppe gibt es einen lebendigen Austausch. Häufige Fragen sind zum Beispiel: Wo gibt es Stellplätze für Wohnmobile, welche neuen Wanderwege lohnen sich oder wo findet man günstige Mietwagen?», erklärt er.
Für Alex Wilhelm ist Andalusien längst mehr als nur ein Reiseziel. Es ist ein Ort, der ihn immer wieder neu herausfordert, voller Entdeckungen, Abenteuer und Begegnungen. Und es ist eine Region, die ihn mit Landschaften belohnt, die er nicht mehr missen möchte.
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Weitere Infos und Kontakt: Facebook: Spanien – Touren, Tipps und Mehr Web:https://canyoningmalaga.com
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