Casares im Westen der Provinz Málaga: Wandern durch Karstlandschaften und ein heilsames Badevergnügen
Zwischen Juli und November können Sie in der Gemeinde Casares eine Wanderung unternehmen, die über den Canuto de la Utrera führt und bei den Baños de la Hedionda endet
JAVIER ALMELLONES
Donnerstag, 31. Juli 2025
Seine von Wind und Wetter ausgewaschenen Felsen erinnern an den Torcal de Antequera, doch handelt es sich bei dieser Landschaft um eine Karstformation kleineren Ausmaßes – die allerdings ebenso spektakulär ist. Der sogenannte Canuto de la Utrera in der Gemeinde Casares ist einer der beeindruckendsten geologischen, ökologischen und sogar archäologischen Ensembles in der Provinz Málaga.
Dieser 200 Millionen Jahre alte Kalksteinkomplex konzentriert sich vor allem in einer engen Schlucht zwischen den schroffen Wänden der Sierra de la Utrera. In dieser Schlucht durchquert man einen regelrechten Wald aus Steinen in Form von Karren (rinnenartige Auswaschungen), Dolinen (Karsttrichter), Korridoren und Türmen. Die an manchen Stellen sehr üppige Vegetation spendet nicht nur Schatten, sondern ermöglicht auch ein unauffälliges Vorankommen, sodass man einige der Vögel beobachten kann, die das Gebiet überfliegen. Dazu gehört der Gänsegeier, der auf dieser Strecke elegant über die Wanderer gleitet. Auch Schmutzgeier, die auf ihren Flugrouten hier Halt machen, und Habichtsadler wurden schon gesichtet. In den höheren Lagen kann man gelegentlich eine Bergziege entdecken. Dies sind nur einige der Besonderheiten dieser Region, die aufgrund ihrer Nähe zur Straße von Gibraltar die Ehre hat, der südlichste Karstkomplex des europäischen Kontinents zu sein.
Heute gibt es einen linear durch den Canuto de la Utrera führenden Wanderpfad. Er kann jedoch nur zwischen Juli und November begangen werden, da der Weg in der restlichen Zeit des Jahres wegen der Brutperioden verschiedener Vogelarten dieses wertvollen Ökosystems gesperrt ist.

Diese Strecke ist etwa drei Kilometer lang und mit Ausnahme einiger Abschnitte, in denen man verschiedene Steigungen überwinden muss, relativ einfach zu begehen. Es ist jedoch ratsam, sie in den Sommermonaten in den frühen Morgenstunden zu nutzen, um die sonnigsten Tagesabschnitte zu vermeiden. Die dichte Vegetation aus Oleander, Johannisbrotbäumen und Wacholder sowie der Schatten, den die hohen Wände der Schlucht spenden, machen die Wanderung jedoch erträglicher.
Um dorthin zu gelangen, nehmen Sie die A-377, die die Gemeinden Manilva und Gaucín miteinander verbindet. Bei Kilometer 8 biegen Sie rechts auf einen Feldweg ab. Nach nur wenigen Metern können Sie Ihr Auto neben einem Hinweisschild abstellen, das die Umgebung erläutert. Von diesem Standort aus können Sie auch schon die Sierra de la Utrera sehen, mit ihren Merkmalen, die an den Torcal von Antequera erinnern. Über einen breiten Weg erreichen Sie nach etwa einem Kilometer den atemberaubendsten Teil, den Canuto de la Utrera selbst. Auf dem Weg dorthin kommen Sie an einigen Bauernhöfen und Obst- und Gemüseplantagen vorbei.
Und auch wenn diese Wanderroute besonders bei Naturliebhabern großen Anklang findet, so gibt bietet sie doch auch Gelegenheit für Badevergnügen: Der Wanderweg durch die Sierra führt direkt zum Camino de los Baños (Bäderweg), an dem die Heilquelle La Hedionda, eine geschichtsträchtige Schwefelquelle mit wohltuenden Eigenschaften für die Haut, liegt. Von der Abzweigung aus müssen Sie etwa fünfhundert Meter entlang dieses Weges gehen, um dorthin zu gelangen. Zuerst kommt man an der Einsiedelei San Adolfo vorbei, und kurz darauf muss man einen schmalen Pfad nehmen, der zu den Baños de la Hedionda führt.

Diese abgelegene Thermaloase, die man nur zu Fuß über den Canuto de la Utrera oder von einem etwa einen Kilometer entfernten Parkplatz aus erreichen kann, ist kostenlos, aber während der Sommersaison – in diesem Jahr vom 28. Juni bis zum 7. September – muss man im Voraus reservieren, wenn man an Werktagen zwischen 12 und 19 Uhr und am Wochenende bis 20 Uhr kommt. Auf diese Weise sollen Menschenmassen in dieser Enklave von großem historischem Wert vermieden werden. Die Reservierung erfolgt online über einen Link des Rathauses von Casares.
Wenn Sie jedoch ohne Reservierung unterwegs sind, gibt es im Hochsommer eine andere Möglichkeit mit weniger Einschränkungen, wenn Sie den Camino de los Baños auf der rechten Seite nehmen: den Flussstrand von Las Minas, der sich bereits in der Gemeinde Manilva befindet. Dorthin gelangt das schwefelhaltige Wasser der gleichen Quelle, das dann aber mit dem Wasser des Flusses Manilva verdünnt ist. Dort gibt es Sonnenschirme und Holzbänke für die Badenden, aber es ist zu beachten, dass sich die Anlage direkt unter einem der Viadukte der AP-7 befindet, mit dem daraus resultierenden Lärm des Fahrzeugverkehrs.
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