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Serrato hat nicht einmal 500 Einwohner. J.A.
Das Dorf, über dem die Sterne heller leuchten

Das Dorf, über dem die Sterne heller leuchten

Serrato im Bezirk Guadalteba verfügt über eine ideale geografische Lage zur Sternenbeobachtung sowie über drei neue Wanderwege

JAVIER ALMELLONES

SERRATO.

Mittwoch, 2. April 2025

Sterne und Planeten leuchten heller, wenn sie von Serrato aus betrachtet werden. Weit ab von großen Städten liegt das Dorf in einem der Eckchen Andalusiens mit der geringsten Lichtverschmutzung. Einst gehörte Serrato zu Ronda, ist jedoch seit 2014 unabhängig. Auch wenn der Ort nicht sehr hoch angesiedelt ist, genießt er doch den Schutz der nahen Berge wie etwa der Ortegícar.

Serrato ist nicht nur weit weg von Ballungszentren, es ist auch nur eine Minigemeinde mit nicht einmal 500 Einwohnern. Die nächsten Dörfer wie Cañete la Real und Ardales sind mehrere Kilometer entfernt, nur wenn man Bekannte im Nachbarort Cuevas del Becerro besuchen möchte, ist man etwas schneller da. Da wundert es nicht, dass gerade in den klaren Sommernächten viele (Hobby-)Astronomen nach Serrato kommen, um am schwarzen Himmel die Sterne noch brillanter leuchten zu sehen.

Eine Schutzwand vor der Lichtverschmutzung bilden auch die umliegenden Berge, und nicht nur das, sie sind auch bei Wanderern längst kein Geheimtipp mehr. Die dürfen sich über die drei jüngst hinzugekommenen, ausgeschilderten Wege freuen. Wer zum ersten Mal in die Region von Guadalteba kommt, wird vielleicht überrascht sein, dass die Landschaft dort weit mehr als nur Getreidefelder und Olivenplantagen zu bieten hat. Gerade die Wanderwege führen in unbekannte Eckchen und bieten neue Aussichten.

Mehrere Wanderwege beginnen in Serrato. J.A.

Wer bereits auf dem linearen Wanderweg (SL-A-351) durch die Sierra de Santiago unterwegs war, weiß um die Schönheit der Landschaft. Wie dieser Streckenweg beginnen auch die anderen zwei neuen Routen direkt im Ort. Ab dem Friedhof geht es über einen wunderschönen Pfad zunächst durch Getreidefelder. Ab dann wird es interessanter, steile Schluchten wechseln sich mit pinienbestandenen Hängen und einem kaum dort vermuteten Steineichenwäldchen ab.

Der Weg führt auf den Almanzora-Berg, ein exzellenter Aussichtspunkt auf Serrato und die Umgebung, die an den Nationalpark Sierra de las Nieves grenzt. Die beiden anderen, neuen Wanderwege stehen mit ihren Panoramaausblicken dieser Route in nichts nach. Der SL-A-350 zum Beispiel führt zum Almorchón de Gutiérrez, einem Fast-1.000er, der nach einem schönen Aufstieg faszinierende Ausblicke zu bieten hat. Die Landschaft, teils schroff, teils baumbestanden, ist sehr geprägt von ihren Kiefernwäldern. Der dritte Weg (PR-A-489) führt zu Siete Pozos. Es handelt sich ebenfalls um einen Rundweg in Richtung Karstlandschaft. Zunächst jedoch geht es am Riachuelo-Bach entlang und durch einen wunderschönen Steineichenwald.

Auf den Geschmack gekommen? Kein Problem, wer mag, kann noch Tausende von Kilometern dranhängen: Auch der Fernwanderweg GR7-E4 von Tarifa nach Athen führt durch Serrato. Es geht natürlich auch moderater, beispielsweise auf Wegen oder Fahrradrouten in die Nachbarorte wie Ardales, Cuevas del Becerro oder Arriate.

In jedem Fall aber wäre es ein Fehler, Serrato nur wegen seiner Wanderwege oder zum Sternegucken zu besuchen. Ein Spaziergang durch die engen, steilen Gässchen und ein Besuch in der aus dem 16. Jahrhundert stammenden Kirche Nuestra Señora del Rosario sind empfehlenswert. Weiterhin gibt es eine kleine Einsiedelei mit schönem Blick auf das Dorf und eine altehrwürdige Quelle, die Fuente del Caño, die 2008 renoviert wurde.

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