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Die Route durch das Gebirge führt durch so einzigartige Ensembles wie die Raja Ancha. J. A.

Das Gebirge, das Besuchern eine Lektion in Geschichte erteilt

Gibralmora. Dieses Gebirge bei Pizarra beherbergt archäologische Stätten von großem Wert, wie die Castillejos de Quintana, oder überraschende Stätten wie El Santo oder Raja Ancha

JAVIER ALMELLONES

PIZARRA.

Donnerstag, 2. Januar 2025

Eine Felsspalte, durch die eine in den Fels gehauene Treppe führt, eine Höhle, die Jahrtausende als Zufluchtsort diente oder ein Heiligenbild mit einer kuriosen Geschichte – Die Sierra de Gibralmora bei Pizarra ist eines der eindrucksvollsten Gebirge des Guadalhorce-Tals. Es verläuft dort nicht nur ein Rundweg, sondern beherbergt auch zahlreiche Zeugnisse der Vergangenheit, von den ersten Siedlern bis praktisch in die letzten Jahre des 20. Jahrhunderts. Praktischer Geschichtsunterricht im Gebirge. Wer dem im Volksmund als El Santo bezeichneten örtlichen Wanderweg folgt, kommt an archäologisch wertvollen Stätten vorbei, die teilweise auch heute noch interessante Erkenntnisse über die Vergangenheit liefern können.

Wir beginnen chronologisch mit der Ausgrabungsstätte Castillejo de Luna y la Cañada del Sordo, wo eine Nekropole mit Steinkistengräbern gefunden wurde. Dort wurden viele interessante Artefakte ausgegraben, die heute im Städtischen Museum von Pizarra zu sehen sind. Es gibt fast zehn Gräber aus dem ersten Teil der Bronzezeit, aber auch Elemente aus dem Chalkolithikum. Heute ist diese Nekropole in der Kategorie 'Archäologische Zone' zum Gut von kulturellem Interesse (BIC) erklärt worden.

Am anderen Ende der Sierra befinden sich die Castillejos de Quintana, wo römische Überreste gefunden wurden, aber vor allem die Entdeckung einer mittelalterlichen Siedlung (zwischen dem 6. und 10. Jahrhundert) hervorsticht. In Anbetracht der Nähe zu Bobastro halten Historiker es für möglich, dass es sich um eine mozarabische Siedlung im Zusammenhang mit dem Aufstand von Omar Ben Hafsun handelte; auszuschließen sei aber auch nicht, dass es ein religiöser Ort war. Obwohl viel geplündert wurde, sind hier Gräber, antike Behausungen und sogar ein Steinbruch erhalten geblieben.

Ebenfalls aus maurischer Zeit, aber aus der Spätphase, stammt ein weiteres, weniger bekanntes Bauwerk, der Wachturm Torre de la Cruz, der neben einem Feldweg (in der Nähe einiger Telekommunikationsantennen) steht. Aufgrund seiner Lage zwischen so bedeutenden Festungen wie Álora, Cártama und Santi Petri (Almogía) gilt er als einer der wichtigen Wachtürme des Guadalhorce-Tals. Es ist davon auszugehen, dass die Türme zur Nasridenzeit auch eine Kommunikationsfunktion hatten.

Chronologisch gesehen wäre auf diesem Weg durch die Sierra de Gibralmora die Einsiedelei Nuestra Señora de la Fuensanta an der Reihe. Diese teilweise in den Fels gehauene Kapelle wurde wahrscheinlich im 16. Jahrhundert erbaut und befindet sich im unteren Teil des Berges. Möglicherweise wurde die Struktur einer alten Höhlenkirche verwendet. Jahrhundertelang wurde sie von Einsiedlern bewacht - die letzten waren bis vor wenigen Jahren dort. Nun hat die Bruderschaft Nuestra Señora de la Fuensanta die Absicht, sie erneut von Freiwilligen, die dort leben sollen, betreuen zu lassen.

Die nächste wichtige Sehenswürdigkeit dieser historischen Route ist wahrscheinlich die bekannteste. Es handelt sich um die Skulptur, die im Volksmund als El Santo bekannt ist und ein Abbild der Figur des Heiligsten Herzens Jesu darstellt. Abgesehen vom religiösen Charakter dieser Skulptur gibt es noch eine kuriose Geschichte, bei der in Pater Arnáiz eine wichtige Rolle spielt. Dieser Jesuit, der 2018 in Málaga seliggesprochen wurde, war eine der beiden Schlüsselfiguren bei der Aufstellung dieses Bildnisses auf dem Gipfel der Sierra de Gibralmora, das vor über einem Jahrhundert, am 12. Januar 1921, eingeweiht und gesegnet wurde.

Jene Heiligenfigur überdauerte jedoch kaum fünfzehn Jahre, da es im Februar 1936 nach dem Sieg der Volksfront während der Zweiten Republik zerstört wurde. Vier Jahre später wurde ein Holzkreuz an seiner Stelle aufgestellt. Schließlich wurde 1995 die heutige, 3,5 m hohe Skulptur aufgestellt, die nicht nur für das Dorf, sondern auch für die gesamte Region zu einem großen Symbol geworden ist.

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