Der Osten Paradies für Liebhaber des Obstes
Die Costa del Sol trifft auf die Costa Tropical. Eine Tour über Märkte und durch Restaurants, wo sich traditionelle Produkte wie Muskatellertrauben, Mandeln und Oliven mit neuen Früchten wie Mango und Avocado vermischen
JENNIE RHODES
Dienstag, 1. April 2025
Es ist kein Geheimnis, dass viele der Früchte, die auf Spaniens Feldern wachsen, nach Norden reisen und etwa in Deutschland Sommerliches auf den Tisch bringen. Noch schöner ist es natürlich, wenn man all dieses Obst gleich frisch gepflückt auftischen und genießen kann. Ein echtes Früchteparadies liegt im Osten der Costa del Sol, in der Axarquía, wo Orte wie Nerja und Torrox, Cómpeta und Frigiliana das Beste aus der Sonne herausholen.
Unterstützung finden sie in der Nachbarregion, der Costa Tropical, wo in Orten wie Almuñécar-La Herradura der Küstenname Programm ist und wo subtropische Früchte ein ideales zweites Zuhause gefunden haben. Saisonales Obst gibt es das ganze Jahr über, was eine Reise in diese Region zu einer fruchtigen Angelegenheit werden lässt.

Die Fülle lokaler Produkte spiegelt sich zu jeder Jahreszeit auch auf den Märkten, bei Obsthändlern und in Supermärkten wider: Regale voll von Mangos, Avocados, Erdbeeren, Kirschen, Oliven und Muskatellertrauben... Viele dieser Produkte finden auch den direkten Weg in die Restaurantküchen und Bars, wo sie zu modernen Gerichten oder erfrischenden Drinks verarbeitet werden.
Frühjahr
Erdbeeren waren lange Zeit Synonym für Sommer und Sonne pur. In Südspanien ist das jedoch schon im frühen Frühjahr der Fall und in andalusischen Regionen wie Cádiz oder Almería gedeihen die 'fresones', die großen Erdbeeren, schon kurz nach Weihnachten – oftmals unter Meeren von Plastik. Die kleinere, schmackhaftere und süßere Variante, die 'fresa', wächst im kleinen Algarrobo in der Axarquía, wo sie in den örtlichen 'Fruterías' von Februar/März bis in den Mai hinein angeboten wird.
Traditionelle Frühjahrsboten sind Mispeln, denen das Axarquía-Dörfchen Sayalonga sogar ein eigenes Fest gewidmet hat. Am ersten Sonntag im Mai wird hier der Día del Níspero gefeiert. Die kleine süße Frucht kam im 19. Jahrhundert von Asien nach Spanien und fühlt sich im südlichen Mittelmeerraum wohl.
Sommer
Wer im Sommer durch den Osten der Sonnenküste reist, hat beim Obst die Qual der Wahl. Probieren sollte man unbedingt die Pfirsiche aus Periana – so gut, so süß, dass auch ihnen ein eigenes Fest gewidmet ist. Nicht weniger verlockend sind die Kirschen aus Alfarnate, die dort dank des relativ kühlen Klimas ideale Bedingungen vorfinden.

Auf einer Höhe von 900 Metern über dem Meeresspiegel produziert Alfarnate eine der größten und saftigsten Kirschensorten, die auf dem Markt zu finden sind. Gefeiert wird dort schon in Erwartung der Ernte, sobald die Kirschblüte im Frühjahr die Gegend in weiß und zartrosa Töne taucht.
Zu den Protagonisten gehört natürlich auch die Muskatellertraube, deren Erntemethoden auf eine jahrhundertelange Tradition zurückgehen. 2017 wurde dies von der UN-Landwirtschaftsorganisation FAO mit der Auszeichnung als Weltagrarkulturerbe belohnt. Die Ernte läuft ab Mitte August und in vielen Orten im Osten von Málaga wird dann der Erntebeginn oder das Ende mit kleinen Fiestas begangen. Trauben probieren ist also ein Muss, wenngleich wohl auch kaum jemand dem lokalen süßen Muskatellerwein widerstehen wird.
Herbst
Obwohl im Osten der Costa del Sol traditionell Trauben und Oliven produziert werden, gehören doch seit vielen Jahren auch subtropische Früchte zu den Erzeugnissen, die eng mit der Axarquía und der Costa Tropical verbunden sind. Die Mango-Saison startet im September und inzwischen wird das Obst vor allem in den Küchen der Restaurants in unzähligen Kombinationen eingesetzt. Als Duo mit Schinken, als Zutat zum Salat, in Form von Mangolikör…
Kurz nach der Mango beginnt auch für Avocados im Oktober die Erntezeit und läuft je nach Sorte den gesamten Winter. Einen Monat später sind im November die Oliven dran und voll beladene Trecker stehen in vielen Orten Schlange vor den Ölpressen, in denen das begehrte 'flüssige Gold' produziert wird.

November ist auch der Monat der Granatäpfel, eine Frucht, die in Spanien ihren Namen mit der weltbekannten südandalusischen Stadt Granada teilt. Granatäpfel sind wegen ihrer gesunden Eigenschaften – Antioxidans und entzündungshemmend – beliebt, toppen aber auch wegen ihrer tollen granatroten Farbe viele Gerichte.
Winter
Die Olivenernte erstreckt sich über den gesamten Winter. Um Weihnachten herum kommt das frisch gepresste Olivenöl in die Geschäfte, kann aber auch direkt bei den Kooperativen gekauft werden. Zu den größten Ölproduzenten gehören Riogordo, Periana, Torrox, Arenas und Alcaucín. Zu einem der spektakulärsten Schauspiele auf den Feldern im Osten von Málaga gehört die Mandelblüte, die ab Ende Januar, Anfang Februar ganze Landstriche in ein Meer aus Weiß und Rosa verwandelt.
Mit frischem Fruchtsalat von Januar bis Dezember sind die Axarquía und die Costa Tropical ein Paradies für Obstliebhaber.
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