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Die Sierra de las Nieves bietet eine Vielzahl an Wanderrouten. EP
Der Schatz im Hinterland

Der Schatz im Hinterland

Andalusiens wirklicher Charme findet sich oft einige Kilometer landeinwärts, wo beeindruckende Naturparks und ruhige, von Bergen umgebene Rückzugsorte auf Naturliebhaber warten

DAVID FINCH

Dienstag, 1. April 2025

Andalusien steht vor allem für sonnengeflutete Strände und lebendige Küstenorte, der wahre Charme der Region ist oft auf einem Ausflug oder einem Rückzug ins Hinterland zu finden. Wer eine Pause von der quirligen Küste braucht, ist nur wenige Kilometer landeinwärts gerade richtig: Dort warten atemberaubend schöne Naturparks und echte Rückzugsorte auf alle, die Natur lieben und Entspanung suchen. Von den malerischen Naturparks Córdobas bin hin zur rauen Schönheit der Bergregionen Sierra de Cazorla oder Sierra de las Nieves, das Hinterland birgt viele unbekannte Schätze und offenbart das wilde, ursprüngliche Herz der Region.

Córdobas Naturparks

Die Provinz Córdoba darf die wohl friedvollsten und malerischsten Naturparks Andalusiens ihr Eigen nennen, ideale Orte für all jene, die Ruhe suchen, aber auch einen respektvollen Umgang mit der Umwelt schätzen. Zu den herausragenden Parks gehören die Sierra de Hornachuelos, Sierra de Cardeña y Montoro und Sierras Subbéticas, die einzigartige Einblicke in die ökologische und geologische Vielfalt der Region bieten.

Die Sierra de Hornachuelos ist ein dicht bewaldetes Gebiet, bekannt für seine faszinierenden Korkeichen, die ruhigen Flüsse und die vielfältige Fauna. Hirsche sind hier ebenso zu Hause wie Wildschweine oder die vom Aussterben bedrohten Iberischen Luchse. Es ist eine stille, grüne Landschaft, ideal für ruhige Wanderungen und Vogelbeobachtungen, bei der (Hobby-)Ornithologen auch mit Raubvögeln wie etwa Gänsegeiern beglückt werden.

Beim Erkunden der dichten Wälder und der gewundenen Pfade ist nicht nur Ruhe garantiert, sondern auch immer wieder historische Highlights wie jahrhundertealte Klöster und alte Festungen, die sich heute nicht selten gegen neue Feinde zur Wehr setzen müssen: alles verschlingendes Efeu und Moos. Ganz anders die Sierra de Cardeña y Montoro mit weiten Ebenen und sanften Hügeln. Hier können Wanderer stundenlang die Landschaft vorbei an Steineichen und Weiden durchstreifen. Mit viel Glück kann man sogar einen Luchs oder Wolf aus der Ferne beobachten. Faszinierend auch die Ausblicke auf das Guadalmellato-Flusstal. Man versteht hier schnell, warum die Gegend nicht nur bei Naturfreunden, sondern auch bei Fotografen sehr beliebt ist.

Der Naturpark Sierras Subbéticas im Süden der Provinz Córdoba seinerseits ist ein geologisches Wunder. Seine dramatischen Kalksteinformationen und tiefen Höhlen wie die Cueva de los Murciélagos, die Fledermaushöhle, machen diesen Park zum Paradies für Wanderer und Abenteuerlustige.

Die Sierra de Cazorla in der Provinz Jaén. SUR

Das teils steile und zerklüftete Gebiet wartet mit herausfordernden Wanderungen auf, die jedoch auch Garant für atemberaubende Aussichten über idyllische Olivenhaine und verschlafene Dörfer sind. Botanikerherzen schlagen beim Anblick von seltenen Orchideenarten höher, Vogelgucker können sich an der Vielfalt der Vogelwelt nicht sattsehen. Komplett wird das Vergnügen im Sierras Subbéticas-Naturpark durch kleine Dörfer wie Zuheros, das mit seinen weißen Häusern Andalusien pur ist.

Sierra de las Nieves

Die Sierra de las Nieves in Málaga ist eine der beeindruckendsten Bergregionen Andalusiens und wurde zu Recht zum Biosphärenreservat der Unesco ernannt. Charakteristisch für die Landschaft sind raues Gebirge und winterverschneite Gipfel. Speziell beim Anblick der weißen Zipfel scheint die Costa del Sol Lichtjahre entfernt.

Die 2021 zum Nationalpark aufgewertete Sierra de las Nieves beherbergt eine reiche Fauna und Flora, darunter die wertvolle Spanische Tanne, auch Pinsapo genannt, sowie Wildschweine und Steinadler. Wanderern steht ein breites Wegenetz offen, das auch durch wilde Schluchten, über anspruchsvolle Bergkämme und tief in versteckte Täler führt. Die Vielfalt des Parks macht ihn sowohl für Spaziergänger als auch für passonierte Wanderer interessant. Und auch wer Natur und Kultur miteinander kombinieren möchte, ist hier gut aufgehoben: Städte wie Ronda oder Yunquera verzaubern mit Historie, Kultur und Gastronomie. Auch die gehört zum Wandern schließlich mit dazu.

Kurzum: Málagas Hinterland ist eine attraktive Alternative zur quirligen Küstenregion, hat unterschiedlichste Landschaften, eine faszinierende Tierwelt und jede Menge Programm für Naturliebhaber zu bieten.

Sierra de Cazorla

Die in der Provinz Jaén gelegene Sierra de Cazorla ist Spaniens größter Naturpark, erstreckt sich über 200.000 Hektar üppigster Landschaften. Erhabene Gipfel wechseln sich mit großen Flusstälern, Wasserfällen, dichten Kiefernwäldern und Olivenbaumplantagen ab. Ein kleines Paradies. Auch seltene Pflanzen und Wildtiere, etwa der spanische Steinbock, sind hier zu Hause.

Die Sierra de Cazorla ist gleichsam für Wanderer wie auch für Kajakfahrer ein ideales Terrain. Überhaupt bietet der imposante Río Guadalquivir viele Angebote für Wassersportler. Die Wege durch den Park reichen von leichten Spazierwegen durch Wiesen und Täler bis hin zu anspruchsvollen Touren ins Hochgebirge. Für die verdiente Ruhe und Entspannung gibt es in der Region eine große Auswahl an Landgasthäusern.

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