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Flamingos im Doñana-Nationalpark. SUR
Ein Eden in Südeuropa

Ein Eden in Südeuropa

Doñana ist der größte Nationalpark Spaniens und einer der bedeutendsten auf der ganzen Welt

JAVIER ALMELLONES

HUELVA.

Dienstag, 1. April 2025

Andalusien gehört zu den Regionen Europas mit den meisten geschützten Naturlandschaften. Derzeit gibt es zwei große Nationalparks, die Sierra Nevada und Doñana, und ein dritter steht bereits in der Pole-Position: Die Sierra de las Nieves in der Provinz Málaga muss nur noch ein paar bürokratische Hürden nehmen, um vom Naturpark und Biosphärenreservat zum Nationalpark aufgewertet zu werden.

In fast jeder Provinz Andalusiens trifft man auf geschützte Landschaften, darunter etwa die vielen Naturparks wie Sierra de Grazalema, Los Alcornocales, Sierra de Aracena, Sierra Morena oder Cazorla, Segura y Las Villas. Doñana aber ist sicher eines der beeindruckendsten und bedeutendsten Naturreservate im Süden Spaniens. Marschland, mediterraner Baumbestand und eine imposante Fauna mit so einzigartigen Vertretern wie dem iberischen Luchs oder dem Kaiseradler sind nur einige der Merkmale dieses phantastischen Nationalparks.

Zwar wird Doñana auch immer wieder von Umweltdesastern heimgesucht wie erst im vergangenen Sommer bei einem Flächenbrand in Moguer, dennoch setzt sich die Natur trotz aller Widrigkeiten durch, lockt jedes Jahr Tausende von Touristen in den Park, durch den sich der Guadalquivir-Fluss auf dem Weg zum Atlantik seinen Weg bahnt. Die Anziehungskraft von Doñana kann nicht überraschen, schließlich ist der Park auch einer der bedeutendsten geschützten Landstriche ganz Europas, bekam neben der Auszeichnung als Nationalpark auch die Anerkennung als Biosphärenreservat und Welterbestätte.

Doñana ist Spaniens größter Nationalpark und einer der herausragendsten der Welt. Aufgrund seines ungewöhnlichen Ökosystems mit den großen Sumpfflächen machen hier jedes Jahr Tausende von Zugvögeln auf ihrem Weg von Europa nach Afrika halt. Des Weiteren bietet Doñana Unterschlupf für vom Aussterben bedrohte Tiere wie den iberischen Luchs, der sich hier sogar fortpflanzt, oder Fauna mit hohem biologischen Wert: Gänsegeier, Kaiseradler, Rotwild, Keiler, Damhirsch, Otter, Flamingos oder die Maurische Landschildkröte – um nur einige zu nennen.

Neben dem Marschland rund um den Flussmündungsbereich des Guadalquivir bietet Doñana noch andere beeindruckende Landschaften, geprägt von Dünen und mediterranem Wald. Neben den Schönheiten des eigentlichen Parks gibt es in der Nähe zudem eine Reihe von sehenswerten Gegenden in den Provinzen Huelva, Cádiz und Sevilla.

In dem Nationalpark gibt es eine einzigartige Dünenlandschaft. SUR

Rund um den Park gibt es Orte mit langer Geschichte wie Almonte mit seinen kleinen Weilern El Rocío, Niebla, Moguer, Isla Cristina und Cartaya, allesamt in der Provinz Huelva. Im Osten sind es die Orte Trebujena und Sanlúcar de Barrameda in der Provinz Cádiz, die im Laufe der Geschichte immer eng mit Doñana verbunden waren. Von Sanlúcar de Barrameda aus gibt es auch interessante geführte Touren durch den Nationalpark. Lohnenswert ist weiterhin ein Besuch in den Orten Lebrija und Villamanrique de la Condesa, beide in der Provinz Sevilla. Zu den bedeutendsten Bauwerken nahe Doñana gehören die Burg von Niebla, die Franziskaner- und Santa Clara-Klöster in Moguer, der Palast der Herzoge von Medina Sidonia in Sanlúcar, die Jungfraustatue Virgen de la Oliva in Lebrija oder der Heiligenschrein von El Rocío, der alljährlich im Mittelpunkt eines berühmten Pilgerzugs steht.

Ab in die Berge

Wesentlich bergiger wird es in den Naturparks Grazalema und Los Alcornocales in der Provinz Cádiz. Durch diese saftig grüne Landschaft führt auch die Ruta de los Pueblos Blancos, eine Tour durch die weißen Dörfer mit ihrer traditionellen andalusischen Architektur. Zwischen den beiden Naturparks liegen eine Vielzahl wunderschöner kleiner Nester, die mit ihren schmalen Gassen und den Ausblicken auf die wunderbare Berglandschaft jeden in ihren Bann ziehen. Es lohnt sich, mehrere Tage für diese Tour einzuplanen und wer kann, sollte die Region zu verschiedenen Jahreszeiten besuchen. Im Frühjahr und im Herbst ist es hier besonders schön.

Einer der Orte, den man keinesfalls auslassen sollte, ist Arcos de la Frontera, dessen pittoresker Kern als Ort von historischem und künstlerischem Interesse gelistet ist. Auch zwei der längsten Flüsse in der Gegend, Guadalete und Majaceite, fließen durch Arcos, wobei beinahe direkt vor den Türen des Dorfes zwei Stauseen – Arcos und Bornos – mit dem Wasser des Guadalete entstanden sind und einen zusätzlichen Reiz ausmachen. Die Seelandschaften stehen unter Schutz, wobei speziell das Gebiet rund um die Cola de Bornos unbedingt besucht werden sollte. Und Arcos de la Frontera hat noch mehr geschützte Gegenden zu bieten, gehört zum Teil zum Korkeichen-Naturpark Los Alcornocales, der gern als die größte grüne Lunge Andalusiens beschrieben wird.

Im Ort selbst lohnt sich ein Aufstieg auf den Hügel La Peña, an den sich Arcos de la Frontera schmiegt. Von oben aus hat man nicht nur einen phantastischen Blick auf Berge, Felder und die beiden Stauseen, sondern auch die Gelegenheit, eines der bedeutendsten historischen Bauwerkensembles der Region zu besuchen: die Burg und die Kirchen von La Asunción und San Pedro.

Nahe Arcos de la Frontera warten eine Reihe kleinerer Orte darauf, entdeckt zu werden, darunter Espera, Bornos, Algar, Ubrique, El Bosque und Prado del Rey. Sie haben sich nicht nur als schmucke Dörfer inmitten einer wunderschönen Landschaft einen Namen gemacht, sondern auch wegen ihrer Handwerkskünste.

Ubrique liegt am Fuße eines steilen Berges und wartet mit einer Reihe besuchenswerter Plätze auf wie die römischen Ruinen von Ocuri, die San Antonio-Kirche, das Kapuzinerkloster oder die Cardela-Burg. Besonderen Ruhm erlangte der Ort auch wegen seiner Lederproduktion und wird nicht selten speziell zum Shopping aufgesucht.

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