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Die Pfarrkirche Santo Domingo de Guzmán ist das bedeutendste Gebäude von Benalauría. J. A.
Benadalid y Benalauría

Geschichte in der Provinz Málaga: Zwei Genaltal-Dörfer mit maurischen Wurzeln

Ein Kastell, majestätische Kirchen und Straßen, die an das 18. Jahrhundert erinnern, kennzeichnen die beiden Bergdörfer Benadalid y Benalauría

JAVIER ALMELLONES

Benaldalid

Freitag, 20. Juni 2025

Sie haben viele Gemeinsamkeiten: Sie haben eine maurische Vergangenheit, eine zerklüftete Landschaft und ein interessantes architektonisches Erbe. Benadalid und Benalauría sind zwei Dörfer im Genaltal. Sie liegen an den steilen Hängen am rechten Ufer des Flusses, die den Übergang zwischen Kalkstein-Gebirgszügen und Flusslandschaft bilden. Benadalid ist von der alten Straße nach Algeciras aus leicht zu erreichen. Anders verhält es sich mit dem benachbarten Benalauría, das recht versteckt liegt. Der Ortskern dieses Dorfes liegt hinter einem von Kastanienbäumen dominierten Hügel. Um ihn hinter sich zu lassen, nimmt man von der Straße nach Algeciras aus einen engen, kurvenreichen und steilen asphaltierten Weg.

Benadalid liegt am Fuße der Berge, die als Peñón de Benadalid und Loma de la Sierra bekannt sind, und entspricht dem typischen Muster der Berberdörfer im Genaltal. Schon der Name, der auf den Stamm der Ben Al Jali anspielt, und der Grundriss des Ortszentrums erinnern unweigerlich an ein Dorf, das von den Arabern nach ihrer Ankunft auf der Halbinsel gegründet wurde. In seinem Inneren sind bemerkenswerte Winkel, Durchgänge und Gassen erhalten, in denen die weiß gekalkten Fassaden und die farbenfrohen Blumentöpfe authentische Postkartenmotive bieten.

Weitere städtebauliche Elemente, die dazu beitragen, den Ortskern aufzuwerten, sind einige Wehrgänge und ein Brunnen aus dem 18. Jahrhundert. Das herausragendste Bauwerk von Benadalid ist jedoch die am Eingang des Dorfes gelegene Festung. Die ummauerte Anlage wurde wahrscheinlich im 13. Jahrhundert errichtet, ihr heutiges Erscheinungsbild ist jedoch vor allem das Ergebnis späterer Umbauten.

Die Burg von Benadalid, die am Ortseingang liegt, ist maurischen Ursprungs. J.A.

Nach der christlichen Rückeroberung ging die Festung an die Herzöge von Feria, die sie im 18. Jahrhundert umbauten, und an das Haus Medinaceli über. Neben dem Eingangstor ist eine unterirdische Zisterne in der Mitte der Festung eines der herausragendsten Bauelemente. Die Mauern sind in einem guten Zustand, da sich im Innenbereich der Gemeindefriedhof befindet.

Ein weiteres wichtiges Gebäude in Benadalid ist die Pfarrkirche San Isidoro. Wie andere christliche Gotteshäuser in der Umgebung wurde sie ursprünglich im Jahr 1505 errichtet. Ihr heutiges Aussehen verdankt sie jedoch eher den Veränderungen, die im 18. Jahrhundert vorgenommen wurden.

Benalauría liegt an den Hängen des Tajo de los Aviones. Besucher sind vor allem von der Umgebung des Dorfes fasziniert, die dank der ausgedehnten Kastanien- und Steineichenwälder in verschiedenen Grüntönen erstrahlt. Beeindruckend ist auch die Weite der Berglandschaft, die man von vielen Punkten des Dorfes aus bewundern kann, wie die gegenüberliegende Seite des Genal-Tals, wo ebenfalls Kastanienbäume als Kulturpflanzen vorherrschen.

Ein Spaziergang duch den Ortskern, zwischen der Kirche Santo Domingo de Guzmán und dem heutigen Rathaus, lohnt sich. Das letztgenannte Gebäude gehört zu dem architektonischen Ensemble, das als Casa Consistorial bekannt ist und aus dem 18.Jahrhundert stammt. Die Türstürze aus Sichtbackstein und die großen Fenster mit den typischen Ronda-Gittern zeugen vom Alter dieses Gebäudekomplexes. Dies sind jedoch nicht die einzigen Fassaden aus dem 18. Jahrhundert, die man bei einem Spaziergang durch den Ort entdecken kann.

In Benalauría gibt es eine alte Ölmühle, die nach vorheriger Information des Besitzers besichtigt werden kann. Neben der Ölmühle selbst können dort auch andere Stücke von großem volkskundlichen Interesse besichtigt werden. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Turm von Benalauría, der auch den Namen der Schutzpatronin dieser Gemeinde im Genal-Tal, Virgen del Rosario, trägt. Dieses Bauwerk ist eine Hommage an die unbestreitbare berberische Vergangenheit Benalaurías.

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