Historische Juwelen in der Axarquía-Hauptstadt
Vélez-Málaga. In der aus dem maurischen Ballix entstandenen Stadt sind noch einige Überreste der alten nasridischen Festung erhalten und die kleinen Gassen erstrahlen farbenfroh
JAVIER ALMELLONES
Freitag, 12. Januar 2024
Von oben nach unten oder andersherum – auf diese Weise kann man durch das alte Ballix spazieren, die Medina (arab. Altstadt), aus der das heutige Vélez-Málaga hervorging, das viele historische Schätze birgt.
Rund um die Festung, von der noch wertvolle Reste erhalten sind, finden sich interessante Sehenswürdigkeiten, die einen Einblick in die bewegte Vergangenheit der Stadt geben.
Die Burg ist heute eines der Aushängeschilder von Vélez. Nicht nur, weil sie eine der letzten wichtigen Festungen des Nasridenreiches war, sondern auch, weil sie einen traumhaften Blick über die Axarquia erlaubt.
Von dieser Festungsanlage, die nach mehrtägigen Kämpfen und Belagerungen friedlich an König Fernando El Católico übergeben wurde, sind noch einige Gänge, Türme und Mauerstücke erhalten.
Von der strategisch günstigen Anhöhe aus geht man am besten die Calle Fortaleza hinunter und kommt an der Kirche Santa María La Mayor, dem ersten christlichen Gotteshaus, vorbei. Sie wurde an der Stelle einer ehemaligen Moschee erbaut und beherbergt heute auch das Museum der Karwoche von Vélez, das mit traditionsreichen Bruderschaften aufwarten kann.
Von dort aus lohnt sich ein Spaziergang durch die ehemalige Medina bis zur heutigen Puerta Real de la Villa, dem einzigen Zugang zur mittelalterlichen Stadt, der noch erhalten ist. Dies ist das wahre Herz von Vélez: Farbenfrohe Fußgängerbereiche mit Sprüchen berühmter historischer Persönlichkeiten der Stadt. Es ist sicherlich der am wenigsten bekannte Schatz dieser Stadt.
Es sind auch noch Teile der Stadtmauer erhalten, die die Bewohner der Medina vor Jahrhunderten schützte. Diese sind an der Plaza de la Constitución und in der Calle de las Tiendas, die praktisch gegenüber der Puerta Real de la Villa liegen, zu sehen.
Nur wenige Meter entfernt steht eine weitere der ältesten Kirchen der Stadt, die Kirche San Juan Bautista, neben der sich eine Skulptur befindet, die auf die Osterwoche in Vélez und den alten Pósito (Getreidespeicher) anspielt.
Von der Kirche, die zu Beginn des 16. Jahrhunderts errichtet wurde, können Sie einen kurzen Spaziergang zur Plaza de San Francisco machen, wo sich drei wichtige Zeitzeugen der Geschichte von Vélez befinden.
Auf der einen Seite, ganz in der Nähe, am Ende der Calle La Cilla, befindet sich die Casa de Cervantes, die so genannt wird, weil man annimmt, dass der Autor des Don Quijote dort wohnte, als er in der Stadt als Steuereintreiber arbeitete. Das im 16. Jahrhundert errichtete Gebäude weist noch heute Merkmale der Renaissance und des Mudéjar auf.
Am Eingang des Gebäudes befindet sich ein Brunnen, der ursprünglich auf der Plaza de San Francisco stand und im selben Jahrhundert wie das Cervantes-Haus erbaut wurde. An der Plaza de San Francisco selbst befindet sich das Kloster San Francisco de Asís, das 1498 im Auftrag der Katholischen Könige errichtet wurde. Direkt daneben liegt das alte Marktgebäude, das ebenfalls den Namen des Schutzheiligen trägt.
Von dort ist es nicht weit bis zum Palast des Marqués de Beniel, an dessen Eingang sich eine der begehrtesten Skulpturen der Stadt befindet, nämlich diejenige, die Cervantes bei der Lektüre jenes Kapitels aus Don Quijote zeigt, in dem er auf Vélez-Málaga anspielt.
Das zu Beginn des 17. Jahrhunderts errichtete Gebäude beherbergt die städtischen Ämter. Die Fassade ist im manieristischen Stil gehalten und im Inneren fallen die Marmorsäulen auf. Von dort aus sind es nur wenige Schritte bis zu dem Ort, an dem sich einst der Mihrab einer Moschee aus dem 14. Jahrhundert. Dieses architektonische Juwel ist noch gut erhalten, da es jahrelang Teil eines Hauses in Vélez war.
Weitere historische Stätten, die man sich nicht entgehen lassen sollte, sind der Brunnen von Felipe II. und Fernando VI., La Alhóndiga, das alte Hospital de San Juan de Dios (15. Jahrhundert), das alte Kloster Convento del Carmen (heute ein Theater), das Kloster Nuestra Señora de Gracia (bekannt als 'Las Claras') sowie wertvolle Kapellen und Einsiedeleien mit jahrhundertealter Geschichte.
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