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DIETMAR FÖRSTER
TANGER.
Mittwoch, 2. April 2025
Wer sich als Tagestourist einen Hauch von Afrika um die Nase wehen lassen möchte, der kommt an Tanger mit seinen mehr als 1,3 Millionen Einwohnern nicht vorbei. Ausgangspunkt für eine Erkundungstour, die zum Beispiel von der Reiseagentur BGT Travel des Deutsch-Australiers Daniel Stachel angeboten wird, ist der Hafen von Tarifa in der Provinz Cádiz, wo mehrmals am Tag komfortable Fähren vom Südzipfel Europas in Richtung Afrika ablegen. Rund 17 Seemeilen trennen den europäischen vom afrikanischen Kontinent, die Überfahrt dauert gerade mal 60 Minuten. In dieser Zeit kann man an Bord die Passformalitäten erledigen, sich in der Cafetería stärken oder einfach in bequemen Sesseln oder an Deck auf die Ankunft warten.
Sobald man in Tanger angekommen ist, präsentiert sich die maurische Kultur mit Minaretten und einer ummauerten Altstadt, der Medina, die allerdings am Anfang noch etwas warten muss. Vorbei an dem modernen Yachthafen und der ausladenden modernen Promenade bekommt man auf einer Busfahrt zunächst einen Eindruck von der Dimension dieser Stadt und den internationalen Einflüssen sowie den Hinterlassenschaften Frankreichs und Spaniens, die bis 1956 Kolonialmächte waren. Die Avenida Mohammed VI ist die Hauptverkehrsader dieser pulsierenden Stadt, die in den letzten zehn Jahren eine rasante Entwicklung genommen hat und vor allem durch ihren mediterranen Charakter besticht. Dass in Tanger auch das Kapital zuhause ist, lässt sich an den immer größer werdenden Privathäusern ablesen, die man beim Blick aus dem Fenster sieht, sobald der Bus die Innenstadt verlässt.
Palastanlagen des marokkanischen Königs säumen ebenfalls die Straße, die zum Kap Spartel führt. Vorbei an weiten Stränden und Klippen taucht auch schon bald der Leuchtturm auf, eines der beliebtesten Ausflugsziele der Einheimischen. Der Leuchtturm wurde am 15. Oktober 1864 in Betrieb genommen. Sein Bau wurde von Sultan Mohammed IV. auf Ersuchen von konsularischen Vertretern europäischer Mächte angeordnet, die wegen der vielen Schiffbrüche vor dem Kap alarmiert waren. Das Licht des Leuchtturms ist aus einer Entfernung von 30 Seemeilen sichtbar. Die Renovierung des gesamten Geländes des Kaps Spartel begann im Jahr 2020 und wurde 2021 abgeschlossen. Es ist nun für die Öffentlichkeit zugänglich und umfasst ein maritimes Museum, ein Restaurant, einen botanischen Garten und einen Veranstaltungsraum. Besucher können auch gegen Gebühr die Spitze des Leuchtturms besteigen, um den atemberaubenden Blick auf die Straße von Gibraltar zu genießen.
Die Fahrt zum Leuchtturm und zurück führt vorbei an weiten Sandstränden, an denen Kamelherden auf Touristen warten, die sich gerne auf dem Rücken der Tiere etwas durchschaukeln lassen möchten.
Zurück im Zentrum kommt der Besucher an der Medina mit ihren Märkten und kleinen Geschäften nicht vorbei. Moscheen mit ihren Minaretten und der Ruf des Muezzins geben einen Eindruck von der islamischen Kultur. Wer sich nach dem Flanieren durch die engen Gassen mit ihrem Duft aus Gewürzen eine Pause gönnen möchte, hat auf kleinen Aussichtspunkten oder in Cafés und Restaurants mit Aussichtsterrassen die Möglichkeit dazu. Einige Lokale bieten auch folkloristische Unterhaltung und Musik und machen den Besuch im Norden Afrikas zu einem unvergesslichen Erlebnis – einen Steinwurf vom europäischen Kontinent entfernt.
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