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qBezaubernd.Nächtliche Stimmung im Ortskern von Almáchar, rund um die Kirche San Mateo. J. A.

Fünf Axarquía-Dörfer mit maurischer Vergangenheit

Geschichte. Die Taha de Comares war eine wichtige Verwaltungseinheit mit den Gehöften Cútar, El Borge, Almáchar und Benamargosa

JAVIER ALMELLONES

Donnerstag, 20. Februar 2025

Sie liegen teilweise so nahe beieinander, dass man bequem zu Fuß vom einen zum anderen Ort kommt. Auch ihre Umgebung ähnelt sich. Die sogenannte Taha de Comares war lange Zeit eine kleine Verwaltungseinheit, die fünf Dörfer in der Axarquia-Region vereinte.

Neben Comares, das in den letzten Jahren des Nasridenreiches über eine strategische Festung verfügte, bestand dieser Bezirk auch aus vier Gehöften, die heute eigenständige Dörfer mit sehr eigenen Charakteren sind: Almáchar, Benamargosa, El Borge und Cútar.

Von der heute als La Tahona bekannten Burg, einem der Wahrzeichen von Comares, konnte man einen großen Teil dieses riesigen fruchtbaren Gebiets kontrollieren. Dank seiner erhöhten Lage auf einem Hügel, etwa siebenhundert Meter über dem Meeresspiegel, hat dieses Dorf eine strategische Position. Ein wahres Adlernest zwischen den Bergen und den westlichsten Dörfern der Axarquía.

So spielte die Festung für die Mauren jahrhundertelang eine wichtige Rolle, bis sie im April 1487 zusammen mit ihren vier Bauernhöfen den christlichen Truppen übergeben wurde.

Neben dem labyrinthischen Comares selbst, dessen Starßennetz noch immer auf seine maurische Vergangenheit verweist, ist auch eine weitere mittelalterlicher Örtlichkeit nahe des Weilers Los Ventorros sehenswert. Von dort aus führt ein schöner Wanderweg hinauf zur so genannten Mesa de Mazmúllar, wo sich eine wertvolle mozarabische Zisterne befindet, die vermutlich zwischen dem neunten und elften Jahrhundert errichtet wurde.

Unterhalb von Comares liegt das ruhige Dorf Cútar, in dem es ein Informationszentrum gibt, in dem man etwas über das Leben auf dieser ehemaligen Alquería (Gehöft) erfahren kann, vor allem aber über die faszinierende Geschichte von Al-Ŷayyār, dem Alfaquí und Imam der Moschee von Cútar aus dem Jahr 1490, drei Jahre nachdem die Region unter christliche Herrschaft gefallen war. Dieser Imam hinterließ einen Koran und andere Manuskripte, die vor ein paar Jahrzehnten in einem der Häuser des Dorfes gefunden wurden. Abgesehen von einem Besuch dieses Informationszentrums lohnt es sich auch, durch die ruhigen Straßen des Ortes zu schlendern und Lokalitäten wie La Algorfa oder die Kirche Nuestra Señora de la Encarnación zu entdecken.

Von Cútar aus führt eine kurvenreiche Straße durch Muskateller-Weinberge nach El Borge, einer weiteren der Alquerías der Taha de Comares. Das Herzstück dieses Labyrinths aus steilen, engen Gassen ist die heutige Kirche Nuestra Señora del Rosario, die 1505 im gotischen Mudéjar-Stil erbaut wurde.

Das Auffälligste an diesem Tempel ist, dass er zwei unterschiedliche Türme hat. Das liegt daran, dass der eine als Glockenturm und der andere als Reliquienschrein dienen soll.

Interessant in El Borge ist auch die Galería del Bandolero (Banditengalerie), die eine der besten Sammlungen des Landes zum Banditentum im 18. bis 20. Jahrhundert beherbergt. In diesem Dorf wurde einer der bekanntesten Banditen der Axarquía geboren, El Bizco de El Borge, dessen Geburtshaus, die Posada del Bandolero, heute ein einladendes Hotel und ausgezeichnetes Restaurant ist.

Von El Borge nach Almáchar kommt man sogar bequem zu Fuß. Das Dorf besteht aus weiß getünchten Häusern auf einem Hügel, in deren Mitte sich die Kirche San Mateo befindet. Neben dem Besuch dieser Kirche lohnt es sich, die etwas abgelegeneren Straßen zu erkunden, wie zum Beispiel die, die zum Casa Museo de la Pasa (Rosinenmuseum) führt, wo eine interessante volkskundliche Sammlung auf Sie wartet.

Die Route durch die Taha de Comares endet in Benamargosa, das von Almáchar aus in wenigen Minuten über die Landstraße zu erreichen ist. Hier hat sich die Landschaft stark verändert, denn subtropische Bäume haben in den letzten Jahrzehnten den Traubenreben oder auch den berühmten Zitronenbäumen von einst den Rang abgelaufen. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind das Aquädukt Arco de la Huerta, die Encarnación-Kirche und die Brücke der zehn Augen.

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