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REGINA SOTORRÍO
MÁLAGA.
Montag, 14. April 2025
Was ein Problem zu sein schien, ist zu einer Stärke geworden. Die Casa Natal de Picasso war der ideale Ort, um das von Julio Anaya auf auf der Straße gefundener Pappe gemalte 'Guernica' auszustellen, aber es passte nicht. Es war zu groß für diesen labyrinthischen Raum mit zu wenig Höhe. Es gab nur eine Möglichkeit: die Einzigartigkeit von Anayas Werk auszunutzen und die 18 Pappen, aus denen es besteht, wie Puzzleteile zu zerlegen. Das heißt, 'Guernica' in Stücke zu reißen, ein gewagter Vorschlag, der bis zum 28. September im Ausstellungssaal der Casa Natal an der Plaza de la Merced 13 zu sehen ist. Eine Dekonstruktion, die paradoxerweise die Symbolik des Werks stärkt.
«Sie erlaubt es uns, es in Teilen zu untersuchen und zu analysieren und uns nicht blenden zu lassen, wie es das Gesamtwerk tun würde» versichert Anaya, ein in Málaga geborener Künstler von internationalem Ruf, der jedoch zugibt, beeindruckt zu sein, in diesem Raum austellen zu können. «Ich bin Hunderte von Malen hierher gekommen und habe davon geträumt, hier einmal auszustellen. Und mich jetzt hier zu sehen, ist beeindruckend, ich kann es immer noch nicht glauben», gibt er zu. Er mag das Rampenlicht nicht, er zieht es vor, dass sein Werk fur ihn spricht. Die Ausstellung dieses Meisters des Trompe l'oeil wird von der Fundación la Caixa und dem Geschäftsmann Javier Romero aus Málaga gesponsert, der Julio Anayas 'Guernica' gekauft hat, nachdem es zum ersten Mal in Tokio gezeigt worden war.
Ausgangspunkt ist ein Satz, den Picasso zu seinem Frisör Eugenio Arias sagte: «Die Leute denken, dass Guernica mit Pinseln gemalt ist. Aber nein, es ist mit dem Herzen gemalt». Diese Überlegung eröffnet einen Rundgang, bei dem sich Fragmente von 'Guernica' mit Werken von Picasso selbst und anderen von Anaya abwechseln, die die Ikonographie und den Moment der Entstehung des berühmtesten Gemäldes in der Geschichte der modernen Kunst kontextualisieren. Der Besucher wird von dem Stier und dem Pferd begrüßt, dem größten 'Teilstück' der Ausstellung. «Picasso nutzt den Stierkampf als Symbol, das war für ihn ganz natürlich, es war seine Art, einen universellen Schmerz auszudrücken», erklärt der Kurator der Ausstellung Carlos Ferrer.
Für diese Ausstellung greift die Casa Natal auf Picassos Radierungen der Reihe 'Sueño y mentira de Franco' zurück, in denen der Künstler bereits viele der Motive vorwegnimmt, die in dem großen Werk erscheinen werden. Da ist zum Beispiel die Frau, die aus einem brennenden Gebäude flieht, eine erschütternde Szene, die in dem Werk von Anaya direkt daneben wiedergegeben wird. Sie wurde an der schmalsten Stelle des Raumes aufgehängt, um «das Gefühl der Klaustrophobie» einer Person zu verstärken, die aus ihrem zerbombten Haus flüchtet.
Die Ausstellung 'Guernica despedazado' wird durch eine Reihe von von Anaya signierten Trompe- l'oeil-Gemälden Picassos ergänzt, von denen einige ex profeso für diesen Werkschau angefertigt wurden und die Schlüsselelemente des Universalkünstlers enthalten. So reproduziert der Künstler aus Málaga etwa 'La Minotauromaquia', 'Bañistas, sirenas, Minotauro y mujer ahogada' oder 'Despojo de minotauro vestido de Arlequín'. Alles auf aus dem Müll gesammelter Pappe, mit Rissen und Schäden, die er nicht versteckt. «Die Textur, die mir der Karton gibt, ist für mich viel besser als die Leinwand», erklärt Anaya, der in den letzten Wochen unter anderem auf der Kunstmesse ARCO Madrid und der Art Basel Hongkong vertreten war.
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