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Künstlerische Reise zu neuen Ausdrucksformen

Künstlerische Reise zu neuen Ausdrucksformen

Kreativ. Der niederländische Künstler Anton Dijkgraaf lebt seit 2012 in der Axarquía. Seine Werke spiegeln seine Reisen und Begegnungen wider

EMILIA HUBERT

Freitag, 14. März 2025

Von den Niederlanden in die Welt und zuletzt nach Andalusien. Die Reise des niederländischen Fotografen und Künstlers Anton Dijkgraaf ist eine Geschichte voller Entdeckungen, Begegnungen und Inspirationen. Gemeinsam mit seiner Frau Sylvia hat er Jahrzehnte damit verbracht, die Welt zu bereisen und seine künstlerische Vision zu schärfen. Heute lebt er in La Viñuela, wo die Farben, Materialien und das Licht der Region seinen kreativen Prozess prägen.

Begegnung im Museum

  • i : @antondijkgraaf

  • Weitere Kunstwerke auf Instagram : @antondijkgraaf

Vor etwa 40 Jahren traf Anton Dijkgraaf seine zukünftige Frau Sylvia in einem Museum. Ein Moment, der sein Leben und seine Karriere für immer verändern sollte. Sylvia, die Anton mit ihrer Leidenschaft für die Fotografie begeisterte, öffnete ihm die Türen zu einem neuen kreativen Weg. «Sie ist die Smarte von uns beiden», sagt Anton mit einem Lächeln.

Drei Jahre nach ihrem Kennenlernen gründeten Anton und Sylvia ihr gemeinsames Business. Ihre Basis blieb immer in Amsterdam, auch wenn sie die nächsten 25 Jahre an den aufregendsten Orten der Welt unterwegs waren. Alaska, Australien, Südafrika – Anton und Sylvia reisten unermüdlich und arbeiteten vor allem für Magazine wie Elle, Residence und Avantgarde. «Wir hatten die Gelegenheit unglaubliche Menschen kennenzulernen», erinnert sich Anton Dijkgraaf. «Künstler, Musiker, Schauspieler. Es war eine sehr inspirierende Zeit.»

Während seiner Karriere traf Anton Salvador Dalí, einen der großen Meister des Surrealismus, persönlich in dessen Haus. Diese Begegnungen prägten ihn tief. «Dalí war exzentrisch, aber vollkommen klar in seiner künstlerischen Vision. Er zeigte mir, dass Kunst die Grenzen von Träumen und Realität vereinen kann», erinnert er sich. Auch Künstler wie Julian Schnabel und Jean-Michel Basquiat hätten ihn beeinflusst. «Ihre Kunst ist voller Emotionen und Energie», erklärt er.

Andalusien: Kunst und Natur

2012 entschieden sich Anton und Sylvia, nach Andalusien zu ziehen, eine Region, die sie bereits zuvor bei verschiedenen Reisen in ihren Bann gezogen hatte. «Wir hatten Bekannte, die uns Andalusien nähergebracht haben», erzählt er.

Zunächst mieteten sie ein Haus oberhalb von La Viñuela, ihr 'Picasso-Haus'. Ein Ort, der sich als äußerst inspirierend herausstellte. In dieser Umgebung begann Anton, verstärkt mit den natürlichen Materialien der Region zu arbeiten. Er integrierte alles, was er in der Natur fand in seine Werke. «Diese Materialien tragen Spuren der Zeit.»

In Andalusien konnte Anton seiner Kunst eine neue Richtung geben. Seine Werke fanden bei Ausstellungen in Orten wie Frigiliana und Cómpeta großen Anklang. Besonders fasziniert ist Anton von der Totem-Kunst, die sich in vielen seiner Werke widerspiegelt. «Die Totem-Kunst spricht eine universelle Sprache. Sie verbindet uns mit unseren Wurzeln, sowie mit der Natur.» Andalusien bot Anton nicht nur eine Quelle der Inspiration, sondern auch eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten. Die einzigartige Mischung aus Natur, Kultur und Geschichte hat seine Arbeit nachhaltig geprägt.

Die Reisefotografie ermöglichte ihm, die Welt durch seine Kamera zu erkunden. Besonders die Interieur-Fotografie führte ihn in Häuser außergewöhnlicher Menschen. Aber irgendwann merkte er, dass ihn die Fotografie nicht mehr so erfüllte wie früher. «Die Fotografie war nicht mehr genug für mich. Ich wollte etwas anderes erschaffen.» Und so begann er zunehmend die Malerei in seine kreative Arbeit einzubauen. «Es war der Beginn einer neuen Phase, in der ich meine eigene Ausdrucksweise weiterentwickeln wollte.»

Eine neue Ausdrucksform

Anton experimentierte zuerst mit der digitalen Bearbeitung seiner Fotos, um die Grenzen zwischen Fotografie und Malerei verschwimmen zu lassen. «Malerei war für mich eine ganz andere Art des Ausdrucks. Während die Fotografie den Moment einfängt, erlaubt die Malerei, das Gefühl dieser Momentaufnahme auf eine tiefere Ebene zu bringen», beschreibt er den Wandel. Sein Atelier wurde bald zu einem Ort, an dem Farben, Texturen und Rohstoffe aus der Natur eine zentrale Rolle spielten. «Ich liebe es, mit Materialien zu arbeiten, die eine eigene Geschichte haben. Etwas, das Charakter besitzt», sagt er.

Neben seiner Kunst hat Anton auch mehrere Bücher veröffentlicht, die seine Arbeiten dokumentieren. Darunter gibt es auch einen Reiseführer über Andalusien, der die Region und ihre einzigartigen Facetten durch seine Augen zeigt. Sein Atelier in Andalusien ist heute ein Ort, an dem die Verbindung von Fotografie, Malerei und Natur weiterlebt. In der Mitte des Raumes steht ein massiver Tisch, auf dem er an seinem neuesten Kunstwerk arbeitet. Umgeben von dem Duft frischer Farbe, stapeln sich an den Wänden Gemälde und Fotografien. Alte und neue Werke, teils aufgehängt, teils einfach an die Wand gelehnt. Der Raum wirkt lebendig, fast überfüllt von kreativer Energie, als ob jede Ecke eine Geschichte zu erzählen hätte. Die Atmosphäre ist zugleich chaotisch und strukturiert, ein Spiegel seiner künstlerischen Arbeitsweise. Antons Dijkgraafs Werke sind geprägt von den Eindrücken seiner Reisen, den Menschen, die er getroffen hat, und der Natur, die ihn umgibt. «Es gibt immer etwas Neues zu entdecken, immer eine neue Geschichte zu erzählen», sagt er.

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