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JORGE ALACID
Donnerstag, 20. Februar 2025
Synopsis des Films: In der Blütezeit des Betons als Grundlage der Baurevolution des letzten Jahrhunderts erforscht eine Gruppe von Architekten dessen Potenzial als Rückgrat eines neuen Stils, der noch keinen Namen hat. Besetzung: Der neue Trend rekrutiert die Elite der Fachleute jener Zeit, im Falle Spaniens sind das so einschlägige Nachnamen wie Fisac, Higueras oder Sáenz de Oiza. Spoiler: Die neu kreierte Bewegung wird auf den Namen 'Brutalismus' getauft, genießt nach einigen Jahren weltweit große Anerkennung (auch wenn es ihm nie an Kritikern mangeln wird) und erreicht das gegenwärtige Jahrhundert als eine weit verbreitete bürgerliche Bauweise, die über die architektonische Sprache hinaus auch das soziale Bewusstsein zu durchdringen sucht. Ein Stil, der in den Städten des Westens zur Norm geworden ist und dank des Kinos seine x-te Wiederauferstehung erlebt. Der Erfolg des im vergangenen Jahr erschienenen Kinofilms 'The Brutalist' (Regie: Brady Corbet) animiert geradezu, auch in Spanien nach Spuren dieses 'rohen' Architekturstils zu suchen.
Als Wegweiser dienen uns einige anerkannte Experten dieses Architekturstils, dessen Wiederbelebung bis in den Bereich der Populärkultur reicht. Die erste, die Architektin Merche Navarro, ist Autorin der empfehlenswerten Website 'Brutalment Valencià' (https://merxenavarro.com), die die Geschichte einer Bewegung nachzeichnet, die aus einer Reihe von eher konstruktiven als stilistischen Einsichten entstand, die mit dem Boom zusammenhingen, den die Verwendung von Beton bei den Architekten jener Zeit auslöste. «Durch den Verzicht auf Verkleidungen und überflüssige Elemente konnten die Gebäude wirtschaftlicher gestaltet werden», sagt sie.
Navarro führt auch ein anderes, äußerst wertvolles Attribut des Brutalismus an: die Idee der «Ehrlichkeit». Der eloquente Verzicht auf Ornamente führt zusammen mit den markanten Formen zu ausdrucksstarken Bauten und erklärt, warum der Stil in der öffentlichen Vorstellung triumphiert: Durch den geschickten Umgang mit Licht entstehen Gebäude mit besonderem Charakter, Werke, die sich dem verschrieben haben, was Navarro «überwältigende Räume» nennt.
Wie zum Beispiel die fünf, die ein anderer Experte nennt. Alex García ist Designer und hat in den sozialen Medien mit einigen Profilen, die dieser Art von Architektur gewidmet sind, Berühmtheit erlangt: '@madrid_brutalism' thematisiert die Gebäude in Madrid, die seine Aufmerksamkeit zu erregen begannen, als er als Lieferfahrer arbeitete, '@spain_brutalism' zeigt Beispiele dieser Architektur, die in ganz Spanien verstreut sind. Als Beispiele seien genannt: die Torres Blancas (Madrid), Torre de Ripalda (Valencia), Walden 7 (Barcelona), Torre Hercón (A Coruña) und Los Manantiales (Torremolinos). Es handelt sich um Kreationen, die durch eine gemeinsame avantgardistische Ästhetik verbunden sind, die in den extremsten Fällen (wie das Werk von Ricardo Bofill, das sich imposant in Sant Just Desvern in der Provinz Barcelona erhebt) mit dem Zustand einer Science-Fiction-Kulisse kokettiert: Die Physiognomie und die Innenräume dieser Häuser haben etwas von einem 'Blade Runner'-Szenario, das aus einer fantastischen Vorstellungskraft geboren wurde, die paradoxerweise vielleicht durch eine gewisse Sparsamkeit der Mittel auf dem Reißbrett des Architekten entsteht.
Ihre Neugier auf den Brutalismus, so Navarro, sei geweckt worden, als sie als Architekturstudentin einige Gebäude in Valencia analysierte: «Ich interessierte mich dafür, wie sie gebaut waren, wie sie mit dem Licht, der Umgebung und den Nutzern interagierten... Ich erkannte, dass die meisten von ihnen diesem Stil zuzuordnen waren.» Von da an ließ sie sich ganz auf die Formensprache des Brutalismus ein, eine Sprache, die einfach und komplex zugleich ist. «Sie ist sehr sinnlich», sagt sie, «sowohl wegen der Konsistenz der Materialien, die zum Anfassen einladen, als auch wegen der Räume, die sie schafft, ihrer Beziehung zum Licht und ihrer ehrlichen Beziehung zum Benutzer.»
Die Schwierigkeit, den Brutalismus genau zu definieren, hat, wie Navarro nicht verschweigt, auch zu Missverständnissen geführt, so als ob jedes Gebäude mit einem gewissen Betonanteil dem Brutalismus zuzuordnen sei. Alex García erinnert daran, dass «der Brutalismus von dem Begriff 'béton brut' abstammt, was 'roher Beton' (Sichtbeton) bedeutet», und ist der Ansicht, dass diese offensichtliche Verbindung mit dem Material, die diesem Stil «seinen Glanz verleiht und sogar eine Bauweise definiert», neben anderen Details steht, die seine Popularisierung rechtfertigen: «Es handelt sich um einen Stil, der neben der Darstellung des rohen Materials eine fast skulpturale Sprache aus Volumen und des Spiels von Licht und Schatten zu schaffen suchte». Und weiter: «Auch innerhalb des Brutalismus gibt es eine große Vielfalt, von geradlinigen Bauten bis hin zu solchen mit eher organischem Charakter.»
Ein Gedankengang, der sich mit einer weiteren Schlussfolgerung seiner Publikationen verbindet: der Brutalismus als gegenkulturelle Bewegung, als eine Formensprache, die sich von konventionellen Normen distanziert und in einigen Ländern, in denen er mit einer 'dekadenten' Kultur assoziiert wird, sogar Cyberpunk oder Dystopie einschließt. Für Merche Navarro, die trotz des ersten Eindrucks, den brutalistische Bauten vermitteln, ebenfalls deren konstruktiven Reichtum hervorhebt, liegt der Schlüssel zu diesem verführerischen Stil in einem entscheidenden Faktor: «Die Art und Weise, wie er mit den Materialien in seiner Konstruktion umgeht.» Das heißt, ob die Architekten nicht nur auf rohen Beton zurückgreifen, sondern auch auf Elemente wie Ziegelsteine oder vorgefertigte Platten, Ressourcen, die ihren Diskurs mit der ursprünglichen Idee nähren: die konstruktive Ehrlichkeit zu rechtfertigen, die mit dem Brutalismus verbunden ist. Mit anderen Worten, das alte Prinzip: «Wie die Funktion die Form des Gebäudes bestimmt.»
Die Typologie ist sehr vielfältig. Es gibt brutalistische Architektur für öffentliche Einrichtungen (wie das über ganz Spanien verteilte Netz von Schulen und vor allem Universitäten), aber auch Sakralbauten und natürlich Wohnhäuser. Pau, ein Bewohner des valencianischen Espai Verd (ein Meisterwerk des Teams um Antonio Cortés), gesteht, dass er es genießt, in dieser Art von Architektur zu leben. «Hier kann man gleichzeitig isoliert und verbunden sein, als wäre es das erste und das zweite Zuhause.» Diese Meinung teilen auch die Bewohner des Moroder-Gebäudes von Miguel Fisac, ebenfalls in Valencia. Sie fügen noch einen weiteren Aspekt hinzu: Im Gegensatz zur Kälte, die ein Haus im brutalistischen Stil ausstrahlen kann, betonen sie das Gegenteil, nämlich die Wärme.
Ein Diktum, das aber durchaus seine Berechtigung hat, wie Navarro betont, wenn sie auf den konstruktiven, fast handwerklichen Charakter verweist, mit dem diese Bauten errichtet werden. Doch ein Zweifel liegt in der Luft: Kann der Brutalismus vor lauter Erfolg sterben? Alex García schließt das aus. «Die wahren Liebhaber des Brutalismus werden sich weiterhin für den Schutz dieser Bauten einsetzen», versichert er. Und auch Navarro glaubt, dass dem Brutalismus noch ein langes Leben bevorsteht: «Weil er den Triumph eines wiedergefundenen Geschmacks für das Aufrichtige darstellt.»
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