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Eine Gruppe von Touristen im Zentrum von Málaga. Marilú Báez
Branchenbericht

Tourismus stößt an der Costa del Sol an seine Grenzen

Offizielle Daten bis Oktober zeigen erstmals ein negatives Vorzeichen bei der Gesamtzahl der Reisenden und der Aufenthaltsdauer

Pilar Martínez

Málaga

Dienstag, 30. Dezember 2025

Zum ersten Mal erscheinen rote Zahlen in der Tourismusbilanz für den Monat Oktober. Die Daten aus dem Bericht des Fremdenverkehrsamtes der Costa del Sol, der sich auf den monatlichen Bericht des Nationalen Instituts für Statistik (INE) stützt, zeigen, dass die Branche in der Provinz an ihre Grenzen stößt. Das, nachdem es im Anschluss an die Pandemia beispiellos nur aufwärts gegangen war. Der leichte Rückgang im Oktober liegt offenbar im internationalen Tourismus begründet, der Anzeichen einer Abkühlung zeigt. Das wiederum hat verhindert, dass wie bisher der kontinuierliche Rückgang der nationalen Nachfrage kompensiert werden konnte. Die Buchungen spanischer Urlauber ziehen an der Costa del Sol immer noch nicht wieder an.

Die Daten zeigen, dass in den ersten zehn Monaten dieses Jahres die Gesamtzahl der Reisenden, die in Hotels, Ferienwohnungen und auf Campingplätzen übernachteten, um 1,1 Prozent gesunken ist, wobei der Inlandstourismus um 3,8 Prozent zurückging und der Auslandstourismus leicht um 0,4 Prozent zunahm. Allerdings ist auch das Volumen der Übernachtungen zurückgegangen. Konkret ist ein Rückgang um 1,3 Prozent zu verzeichnen, nachdem die Übernachtungen der spanischen Touristen um 5,7 Prozent gesunken und die der ausländischen Reisenden nur um 0,1 Prozent gestiegen sind.

Die Zahlen sprechen für sich. Die Beherbergungsbetriebe - ohne Berücksichtigung der touristisch genutzten Unterkünfte - haben in den ersten zehn Monaten keinen Zuwachs an Reisenden zu verzeichnen. Konkret haben sie 7.116.353 Touristen beherbergt, das heißt 78.454 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Zeitgleich ging die Zahl der Übernachtungen um 366.927 auf 27.087.197 zurück. Eine Entwicklung, die sich in den Kassen bemerkbar macht.

All dies vor dem Hintergrund eines allgemeinen Preisanstiegs, der im Falle der Hotels bis Oktober dieses Jahres einen Anstieg von 7,1 Prozent auf durchschnittlich 138,34 Euro pro Zimmer und Nacht verzeichnete. Und das in einem Zeitraum, in dem das Angebot an Unterkünften an der Costa del Sol weiter wächst. Aus demselben Bericht geht hervor, dass sich die Zahl der Beherbergungsbetriebe seit Jahresbeginn in der Provinz auf 95.465 erhöht hat, was einem Zuwachs von 7,3 Prozent entspricht. Erstmals liegt die Zahl der Unterkunftsbetten bei über 700.000, einschließlich der Ferienwohnungen, die auch die am schnellsten wachsende Unterkunftsart an der Costa del Sol sind. Die Gesamtzahl der Gästebetten ist in diesen ersten zehn Monaten um 6 Prozent gestiegen.

366.927

Übernachtungen weniger wurden in den ersten zehn Monaten dieses Jahres in den Beherbungsbetrieben an der Costa del Sol registriert, was einem Rückgang von 1,3 Prozent entspricht.

Obwohl die Gesamtzahlen zeigen, dass der Tourismus an der Costa del Sol im Oktober offenbar eine Obergrenze erreicht hat, folgten nicht alle Unterkunftsarten diesem Trend. So bleiben in der Provinz die Ferienwohnungen- und -häuser auf dem Land, die sogenannten casas rurales, bislang von dem leichten Rückgang verschont und zeigen weiterhin ein positives Zeichen in allen Indikatoren, sogar mit einem bemerkenswerten Wachstum bei den Buchungen und Übernachtungen von 33 beziehungsweise 31 Prozent. Es ist erwähnenswert, dass der Landtourismus auf nationaler Ebene mit einem Anstieg von 92 Prozent bei den Übernachtungen und den Touristen stark zugenommen hat, was vielleicht darauf zurückzuführen ist, dass die Kosten für diese Art von Angebot niedriger sind. Eine Situation, die sich, wenn auch langsamer, aber ebenfalls mit steigender Tendenz, bei den Campingplätzen zeigt.

Es ist jedoch der Hotelsektor, der den Ton angibt, wenn es um das Bettenvolumen geht. Hier ging die Zahl der Gäste bis Oktober um 1,6 Prozent zurück, während die Zahl der gebuchten Übernachtungen stagnierte. Eine Bilanz, die durch den Rückgang des Inlandstourismus um etwa 8 Prozent bei den Gästezahlen und 6 Prozent bei den Übernachtungen geprägt ist. Da konnte auch der leichte Anstieg der Buchungen und Aufenthaltsdauer internationaler Reisender um zwei Prozentpunkte die Bilanz nicht mehr herausreißen.

Der Bericht über den Tourismus an der Costa del Sol weist darauf hin, dass Pauschalangebote für Touristen am schlechtesten abschneiden. Dort lägen alle Indikatoren im roten Bereich, mit Ausnahme eines leichten Anstiegs von 0,2 Prozent bei den Ankünften spanischer Touristen.

Und obwohl es für die Weihnachtszeit gut aussieht, mit fast vollen Häusern auf dem Land und besseren Zahlen in den Hotels, rechnet der Verband der Hoteliers der Costa del Sol (Aehcos) mit einer Hotelauslastung von nur 54,9 Prozent im Dezember, was einen leichten Rückgang von 1,7 Prozentpunkten im Vergleich zu Dezember 2024 bedeutet. Aehcos-Präsident, José Luque, warnt: «Dieser leichte Rückgang im Vergleich zum Vorjahr erinnert uns daran, wie wichtig es ist, weiter an der Diversifizierung des Marktes und der Entsaisonalisierung zu arbeiten sowie die Flugverbindungen zu verbessern, um die Wettbewerbsfähigkeit des Reiseziels in den Monaten außerhalb der Hochsaison zu erhalten.»

Auch der Start ins Jahr 2026 wird nicht brillieren. Aehcos prognostiziert eine Belegungsrate von 53,4 Prozent, das sind 7,12 Prozentpunkte weniger als im Januar 2025. Für Februar deuten die Zahlen darauf hin, dass 56,6 Prozent der Zimmer belegt sein werden, gegenüber 71,56 Prozent im gleichen Vorjahresmonat.

Deutsche, Franzosen und Niederländer machen sich rarer

In den Beherbergungsbetrieben an der Costa del Sol hört man weniger Deutsch, Französisch oder Niederländisch, obwohl diese Märkte doch zu den fünf wichtigsten für die Region gehören. Der Tourismusbericht der Costa del Sol weist darauf hin, dass nur Großbritannien - der wichtigste internationale Emittent für die Provinz - Irland, Polen, Schweden, die Schweiz sowie die afrikanischen Länder einen positiven Saldo aufweisen. Im Vergleich dazu zeigen acht der vierzehn wichtigsten Länder für die Tourismusbranche in Málaga eine negative Entwicklung, wobei die zweistelligen Rückgänge der Touristen aus Frankreich mit einem Minus von 11 Prozent, den Vereinigten Staaten mit einem Rückgang von 13,7 Prozent und Italien mit sogar 32 Prozent in den ersten zehn Monaten 2025 hervorzuheben sind. Bei den Passagierankünften auf dem Flughafen sind die für den Tourismus in Málaga wichtigen Märkte Deutschland, Frankreich, Schweden, Dänemark und Norwegen im Minus.

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