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Tony Bryant
Estepona
Dienstag, 22. April 2025
Welcher Selbstständige träumt nicht davon, genau die Nische in der Geschäftswelt zu finden, die sein Unternehmen zum Erfolg führt? Genau das ist Michelle Chaplow gelungen. Die gefragte Hotelfotografin mit Wahlheimat Estepona wirft seit über 20 Jahren ihren besonderen Blick auf ganz besondere Unterkünfte weltweit. Dabei hat sie einige der exquisitesten und historischsten Hotels abgelichtet. Michelle sagt, sie liebe es aus dem «herkömmlichen Blickwinkel» herauszutreten und die Essenz des Motivs einzufangen. Es genügt ein Blick auf ihre atemberaubenden Fotografien, um zu verstehen, was sie damit meint.
Geboren wurde die Britin in Durham, studierte an der Universität von Manchester Lebensmittelwissenschaft- und -technologie und begann ihre Berufslaufbahn in der Lebensmittelindustrie. Sie genoss ihren Job, der sie «auf Reisen schickte und in tolle Hotels». Dann entschieden sich Michelle und ihr Mann Chris für ein Jahr Auszeit, machten sich mit dem Rucksack auf zu einer Reise quer durch Lateinamerika. Es war der Moment, in dem die junge Frau ihre Liebe zur Kamera entdeckte.
1991 kamen Michelle und Chris nach Spanien, riefen die preisgekrönte Website andalucia.com mit vielen Informationen über die Region ins Leben. «Meine Liebe zum Reisen hat mich zur Fotografie gebracht und als ich in Andalusien ankam und das Licht und die Farben sah, begann meine wirkliche Leidenschaft für die Kamera», erzählt Michelle.
Inzwischen wurde die mehrfach prämierte Fotografin auch vom spanischen Handelsministerium für ihre Verdienste um die Förderung Spaniens ausgezeichnet. Sie ist bekannt für ihre lebendigen Bilder von Andalusien und den Bräuchen der Region, Bilder, die unzählige Seiten von Zeitungen, Magazinen und Büchern gefüllt haben. Sie blickt zurück: «Meine Karriere ist zweigeteilt. Zunächst war da die Reisefotografie und dann kam die Arbeit mit Hotels, doch das war wesentlich später. Als ich nach Spanien kam, wurde ich zu einer Art Expertin für Reisemagazine. Ich bekam einen großen Auftrag des spanischen Fremdenverkehrsamtes und fotografierte alle Strände zwischen Alicante und Huelva.»
Es war die Zeit, in der sie im Schnitt 125 Nächte pro Jahr in Hotels verbrachte – und das hinterließ Spuren: 2010 entschied sich die Britin ihr Projekt Hotel Essence Photography zu starten. «Zu jener Zeit hatten die Hotels Broschüren, doch die gaben nicht das wieder, was ich in den Hotels sah und fühlte. Ich entschloss mich, nicht nur das Hotel zu fotografieren, sondern die Essenz des Hotels einzufangen, denn das ist sehr wichtig», erzählt Michelle.
Seither wurde die Fotografin von renommierten Hotels und Ketten wie Paradores de España, Fairmont Hotels and Resorts oder dem Mandarin Oriental, um nur einige zu nennen, unter Vertrag genommen. Auch Gebäude, die wegen ihrer Einzigartigkeit von der Unesco gekrönt wurden, oder Sterne-Restaurants hat Michelle mit ihrer Kamera festgehalten. Zwar lebt sie noch immer an der Costa del Sol, schon lange aber ist sie vorwiegend außer Landes unterwegs – und genießt das Reisen noch immer. «Wo auch immer ich bin, ich fühle mich zu Hause. Ich liebe es, zu reisen und neue Orte zu erleben. Ich genieße jeden Moment und versuche, in die Umgebung einzutauchen. Ich liebe es, Menschen zu beobachten. Diese ganzen Erfahrungen sind meine große Leidenschaft», sagt sie.
Die Arbeit der Fotografin ist jedoch viel mehr als das Reisen in Luxushotels und das Genießen wunderbarer Orte. Sie verbringt bis zu sechs Monate mit der Planung ihrer Shootings und verwendet dann weitere sechs Wochen auf die Nachbearbeitung. «Und ich bin ja nicht allein unterwegs. Ich habe je nach Auftrag ein Team von drei bis zehn Leuten um mich herum. Wir haben eine 20 Punkte umfassende Check-Liste, um sicherzustellen, dass ein Zimmer für das Shooting tadellos ist. Das Housekeeping ist bereit und die Kamera ist bereit«, erklärt Michelle.
Neben der Hotelfotografie hält Michelle weltweit auch Vorträge über ihre Arbeit. «Ich liebe es, meine Erfahrungen zu teilen, denn das Leben war sehr gut zu mir und es ist gut, dieses Wissen weiterzugeben», versichert sie. «Das Wichtigste ist wie in jedem anderen Beruf auch, dass man total leidenschaftlich an die Sache herangeht. Denn es gibt sehr lange Tage und sehr viel harte Arbeit. Wenn du dann dafür nicht brennst, dann schaffst du das nicht. Auf den Auslöser zu drücken, ist nur ein Zehntel meiner Arbeit.»
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