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Die imposante Puente Nuevo wurde 1787 eröffnet. J.F.B.
Ronda hat nicht nur eine Brücke über den Tajo, sondern drei
Brücken

Ronda hat nicht nur eine Brücke über den Tajo, sondern drei

Die Brücken El Árabe und El Viejo verbanden schon früh die unteren Stadtbereiche miteinander, erst mit der Puente Nuevo aber konnte Ronda wirklich wachsen

Vanessa Melgar

Ronda

Dienstag, 22. April 2025

Wer an Ronda denkt, hat gleich auch die berühmte Brücke über die Tajo-Schlucht vor Augen. Was viele nicht wissen: Die Stadt besitzt drei Brücken, die das Miteiander und auch das Wachstum in alle Richtungen erst ermöglicht haben: die Puente Nuevo, die Puente Viejo und die Puente Árabe. Eigentlich ist es kein Geheimnis, dennoch sind viele Besucher angesichts des Brücken-Trios überrascht. Brücken, die es im Laufe der Geschichte möglich machten, die beiden unteren Stadtbereiche miteinander zu verbinden und die berühmte Tajo-Schlucht zu überwinden, die der Guadalevín-Fluss in bis zu 100 Metern Tiefe rund 50 Meter breit in die Landschaft gefressen hat.

Um die Schlucht zu überwinden, wurde im 18. Jahrhundert die Puente Nuevo, die neue Brücke, gebaut, die sich in luftigen 100 Metern hoch über die Schlucht erhebt. Schon 200 Jahre zuvor war im 15. Jahrhundert die Puente Viejo, die alte Brücke, entstanden, die jedoch nur im unteren Teil der Schlucht auf einer Höhe von 31 Metern die beiden Rondas miteinander verband. Das früheste Brückenprojekt war die Puente Árabe, die arabische Brücke aus dem 8. Jahrhundert, auf der man in zwölf Meter Höhe trockenen Fußes über den Guadalevín gelangte. Angesichts der doch sehr unterschiedlichen Höhen ist es nicht verwunderlich, dass es die spektakuläre Puente Nuevo zur größten Berühmtheit brachte. Juan Francisco Barrones, Stadtführer in Ronda, bestätigt: «Sie ist eben am beeindruckendsten, verläuft ganz oben über die Schlucht. Und sie ist natürlich auch die modernste. Die beiden anderen Brücken im unteren Bereich sind wesentlich bescheidener gebaut.» Die Besucher der Stadt seien immer von der Schönheit der Schlucht und der Puente Nuevo beeindruckt, mehr noch, «wenn sie mehr über die Geschichte unserer Stadt und deren Entwicklung rund um die drei Brücken erfahren», so Barrones.

Die arabische Brücke stammt aus dem 13. Jahrhundert. Frank Álvarez

Die Puente Árabe liegt gleich neben den arabischen Bädern von Ronda. Über sie gelangte man in die Stadt und die Medina, also den ältesten Teil Rondas. Die Brücke wurde aus Steinplatten errichtet und endete an einem ummauerten Tor zwischen der alten Kapelle, den Baños Árabes und einer Barbakane. Im Volksmund wird sie als Puente Romano, römische Brücke, bezeichnet und somit irrigerweise ins falsche Jahrhundert datiert. Das Bauwerk basiert auf einem einzigen Brückenbogen, der nach Hochwasserepisoden bereits mehrfach repariert werden musste.

Über das nächste Brückenprojekt erzählt Stadtführer Barrones: «Die Puente Viejo verband das alte Ronda über die Calle Real mit dem Padre Jesús-Viertel, dem Zentrum der Stadt im alten Mercadillo-Viertel. Sie wurde erbaut, um die alte islamische Medina mit dem neuen Stadtviertel zu verbinden, das nach der Rückeroberung im Mercadillo-Gebiet, dem heutigen Padre-Jesús-Viertel, entstanden war.» Auch die alte Brücke besteht aus nur einem Bogen. «An den Fundamenten sind noch die Reste einer früheren Brücke erkennbar, die vielleicht aus arabischer Zeit stammte. Aber da gehen die Meinungen auseinander», sagt Barrones. Der Bauauftrag für die Brücke solle aus dem Jahr 1486 stammen. Einigheit herrsche darüber, dass die Puente Viejo im Zuge der Rückeroberung stark gelitten habe und repariert werden musste. 1616 dann habe Hochwasser sie stark beschädigt, ein Jahrhundert später musste die Brücke erneut saniert werden. Erst im 20. Jahrhundert kamen die Brüstung und die vier kleinen Balkone hinzu.

Die alte Brücke aus dem 16. Jahrhundert. SUR

Die Puente Nuevo entstand unter Regie des Architekten José Martín de Aldehuela und war das Bauwerk, das Ronda wirklich voranbrachte und die Erweiterung der Stadt erlaubte. Eröffnet wurde die imposante Brücke 1787. Zuvor hatte man bereits 1735 versucht, eine Brücke über die Schlucht zu bauen, die jedoch nur sechs Jahre später wegen Baumängeln einbrach. Das Unglück forderte mehrere Todesopfere. Daraufhin wurde der Felipe-V.-Bogen errichtet, ein weiteres charakteristisches Bauwerk für Ronda. Hierzu wurde auf Höhe der Puente Viejo die Stadtmauer abgetragen, um dort eine neue Auffahrt und den Torbogen für eine bessere Zufahrt zu diesem Bereich der Stadt zu schaffen. Doch es war eine steile Angelegenheit, mit der vor allem Kutschen zu kämpfen hatten. Die Entscheidung war gefallen: Die Puente Nuevo musste im oberen Stadtteil im zweiten Anlauf gelingen. Heute ist sie das Wahrzeichen der Stadt.

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