

Abschnitte
Dienstleistungen
CHUS HEREDIA
MÁLAGA.
Mittwoch, 16. April 2025
Große Lkw via Zug durch Europa zu schicken ist eines der neueren Transportmodelle auf dem Kontinent. Auf diese Weise werden viele Lastwagen und Sattelzüge von den Straßen geholt, Kilometer und Emissionen eingespart sowie an Wettbewerbsfähigkeit gewonnen. Science Fiction ist das schon lange nicht mehr. Es ist ein Konzept, das auch als Blaupause für die Eisenbahn-Autobahn von Zaragoza über Bobadilla bis nach Ronda und Algeciras dient. Ein Projekt, das Investitionen in Millionenhöhe erfordert, um eine schnelle Anbindung an das restliche Europa garantieren zu können. Málaga ist mit seinem Trockenhafen in Antequera ein strategischer Knotenpunkt.
Laut Daten des spanischen Bauministeriums wird derzeit in Andalusien nur 0,5 Prozent des Gütertransports über die Schiene abgewickelt. Das habe Folgen für die Umwelt und vermindere die Konkurrenzfähigkeit. Sowohl das Ministerium als auch die Eisenbahngesellschaft Adif wollen diese Lage nun umkehren. Die neue Eisenbahn-Autobahn ab Zaragoza in Richtung Süden wird 472 Millionen Euro kosten, 70 Prozent des Budgets wurde bereits freigegeben. In Málaga muss für das Projekt mit seinen großen Konvois die Höhe von 21 Tunneln erweitert werden. Allein hierfür werden 78 Millionen Euro erforderlich sein. Die Arbeiten mit einer Bauzeit von zwei Jahren befinden sich in der Ausschreibungsphase.
Die Pläne für eine umfassende Modernisierung der Strecke Bobadilla-Algeciras umfasst auch den Bau einer dritten Schiene, deren Elektrifizierung und den Ausbau der Anschlussgleise. Diese sind speziell im Fall von Pannen von entscheidender Bedeutung. Gibt es bei einem großen Güterzug eine Störung, so sollte dieser in den Bereich eines Anschlussgleises gebracht werden können. Einen solchen Konvoi zu bewegen und die Gleise freigeben zu können, ist weder schnell gemacht noch einfach, zudem muss sichergestellt sein, dass die Schiene auch von Personenzügen genutzt werden kann.
Der Vertrag, um die Strecke für Lkw-Züge tauglich zu machen, beinhaltet zwei Projekte. Zum einen soll zwischen den Orten Almargen und Setenil die Stabilität des Hangs verbessert werden, auf dem sich der Bahnsteig befindet. Dies soll die Strecke nicht nur betriebssicherer machen, sondern auch die Instandhaltungskosten senken. Zum anderen steht die Anpassung der Spurbreiten für Sattelschlepper in den Tunneln auf der Strecke Bobadilla-Algeciras auf dem Plan.
Die Inbetriebnahme der sogenannten 'Autopista Ferroviaria – AF' zwischen Algeciras und Zaragoza wird ausschlaggebend sein für den Ausbau des Schienengüterverkehrs sowohl im zentralen Bereich des Mittelmeerkorridors als auch entlang des Atlantiks. Des Weiteren wird sie die Intermodalität auf der iberischen Halbinsel mit dem Verkehr zwischen Europa und Marokko stärken. Das Projekt wird mit Geldern aus dem Next-Generation-Fonds der EU kofinanziert.
Im Rahmen der Bauarbeiten werden nicht nur die Tunnel an die neuen Anforderungen angepasst. Auch Überführungen oder Bahnhöfe in Aragón, Madrid, Castilla La Mancha und Andalusien werden modernisiert. Dass der Abschnitt in Málaga in das Gesamtprojekt für die Schienenautobahn aufgenommen wurde, gibt gewisse Garantien, dass die Arbeiten auch tatsächlich realisiert werden. Insgesamt werden auf der AF Algeciras-Zaragoza zwischen Puerto Bahía de Algeciras und dem Bahnhof Zaragoza Plaza 174 Arbeiten durchgeführt, darunter Verbesserungen an 43 Tunneln sowie 131 Überführungen.
Auf der Strecke Algeciras-Zaragoza soll es anfänglich zwei Lkw-Züge pro Richtung geben, ein Jahr nach Inbetriebnahme soll die Zahl auf drei Fahrten je Richtung für Lkw mit Ausgangs- oder Zielort Marokko erhöht werden. Hinzu kommen zwei Züge täglich (einer in jede Richtung) auf der Strecke Huelva-Zaragoza für Lkw mit Ausgangs- oder Zielort Kanaren und Umgebung von Huelva. Weitere vier Züge täglich (zwei in jede Richtung) sind für die Strecke Sevilla-Zaragoza geplant. Hier sollen Lkw mit Ausgangs- oder Zielort Puerto de Sevilla und restliches Andalusien befördert werden.
Auf diese Weise werden täglich rund 12.000 Kilometer mit Zügen zurückgelegt und rund 360 Lkw transportiert. Das wird täglich 360.000 Kilometer Lkw-Verkehr von den Straßen holen. Die Schienenautobahn wird ab Zaragoza in Richtung Norden mit Lleida und Tarragona verbunden und von dort in Richtung Frankreich und das restliche Europa verlaufen.
Bei der Eisenbahn-Autobahn handelt es sich um einen Gütertransport, bei dem Lkw und Sattelschlepper auf einen Spezialwaggon geladen werden. Es handelt sich um eine wettbewerbsfähige und kollaborative Logistiklösung mit bedeutenden Einsparungen sowohl bei den Kosten als auch bei schädlichen Emissionen. Letztere sind um 4,7 Prozent niedriger als bei dem Transport über die Straße.
Für den Trockenhafen von Antequera, der für die Schienenautobahn von essentieller Bedeutung ist, wurde die erste Bauphase abgeschlossen. Das erste Unternehmen, das sich dort niederlassen wird, ist Ontime. Das andalusische Ministerium für öffentliche Arbeiten und Wohnungsbau hat dort Investitionen in Höhe von 40 Millionen Euro getätigt und plant bereits einen multimodalen Bahnhof, um den leistungsstarken Gütertransport bedienen zu können.
Millionen Euro kostet die neue Bahn-Trasse für Lkw von Zaragoza bis Algeciras. 70 Prozent des Budgets wurde bereits freigegeben, davon entfallen 78 Millionen auf Anpassungen in Málaga.
Tunnel müssen erweitert werden, davon 21 zwischen Málaga und Cádiz, damit die hohen Konvoys passieren können.
Lkw werden täglich mit dem Zug befördert, damit werden 360.000 Kilometer Lkw-Verkehr vermieden
Millionen Euro hat das andalusische Verkehrsministerium bereits in den Trockenhafen von Antequera investiert. Der multimodale Bahnhof befindet sich bereits in der Planung.
Publicidad
J. Gómez Peña y Gonzalo de las Heras (gráfico)
Encarni Hinojosa | Málaga, Encarni Hinojosa y Antonio M. Romero
Sara I. Belled y Jorge Marzo
Esta funcionalidad es exclusiva para registrados.
Reporta un error en esta noticia
Comentar es una ventaja exclusiva para registrados
¿Ya eres registrado?
Inicia sesiónNecesitas ser suscriptor para poder votar.