Sanierung des besetzten Kultur- und Bürgerzentrums Casa Invisible in Málaga kommt nicht in Gang
Die Betreiber des Zentrums und die Stadtverwaltung können sich nicht über die Vorgehensweise einigen. Nun droht erneut eine Räumung des besetzten Häuserkomplexes
Regina Sotorrío
Málaga
Dienstag, 7. Oktober 2025
Die Sanierung des Kultur- und Bürgerzentrums La Casa Invisible (Das unsichtbare Haus) in Málaga ist weiterhin in der Schwebe. Bereits seit Jahren sind die Beziehungen zwischen Betreibern und Stadtverwaltung problematisch, die rechtliche Situation des Zentrums ist unklar. Inzwischen liegt die städtische Intervention in dem Gebäudekomplex in der Calle Nosquera gänzlich brach, obwohl der Stadtrat im Februar letzten Jahres einen bedeutenden Schritt nach vorne gemacht hatte. Damals wurde die Ausarbeitung des Grund- und Ausführungsprojekts an die Firma Fresneda & Zamora vergeben.
Die Frist für die Vorlage des Entwurfs ist bereits abgelaufen, aber nach Angaben der Stadtverwaltung wurde die «Leistungsfrist ausgesetzt». Wie so oft gibt es zwei gegensätzliche Begründungen: die der Stadtverwaltung und die des Sozial- und Bürgerkollektivs, das das Haus seit seiner Übernahme vor mehr als 18 Jahren verwaltet.
Das für die Sanierung zuständige Stadtplanungsamt versicherte, dass La Invisible dem mit dem Basisprojekt beauftragten Unternehmen keinen Zugang zum Gebäude gewähre, um «die Pathologien zu sehen und zu überprüfen, ob die bisherigen Berichte der Realität entsprechen». «Wir können bei dem technischen Projekt nicht vorankommen, weil die Casa Invisible völlig unkooperativ ist», heißt es aus dem Stadtamt.
Der Bürgermeister bekräftigt seine Absicht, das Gebäude zurückzuerlangen, und wartet auf die Entscheidung eines Berufungsverfahrens vor dem TSJA.
Die Betreiber von Casa Invisible ihrerseits erklärten, dass sie im März um die Benennung einer Kontaktperson für die Durchführung der technischen Besichtigung gebeten worden seien. Man habe den eng mit dem Haus vertrauten Architekten Eduardo Serrano benannt. «Das Einzige, worum wir gebeten haben, war ein vorheriges Treffen zwischen dem Unternehmen und dem technischen Team der Casa Invisible, um zu erfahren, welche Art von Eingriffen sie in dem Gebäude vornehmen wollen», heißt es aus La Invisible. Sie müssten informiert werden, falls die Studien die Aktivitäten in der Casa «stören könnten», um diese umzuorganisieren. Der Hintergrund: Obwohl in La Casa Invisible seit Jahren keine öffentlichen Veranstaltungen mehr abhalten werden dürfen, sind die Räume weiterhin ein Treffpunkt für Vereine und verschiedene soziale und bürgerschaftliche Gruppen.
Weiter heißt es von den Betreibern des Kultur- und Bürgerzentrums, das Stadtplanungsamt habe dem Treffen offen gegenüberstand und sogar Termine vorgeschlagen, die jedoch vonseiten der Verwaltung nie zustande gekommen seien.
Beide Parteien sind sich einig, dass die beiden Gebäude des Casa Invisible-Komplexes in der Calle Nosquera 9 und 11 saniert werden müssen. Es handelt sich um Häuser aus dem 19. Jahrhundert, die Jerónimo Cuervo zugeschrieben werden und unter architektonischem Schutz der Stufe II stehen. Die Reformen, die die Mitglieder des Kollektivs im Laufe der Jahre durchgeführt haben, konnten den Verfall der jahrhundertealten Gebäude nicht aufhalten, die eine gründliche Renovierung und eine Anpassung an die geltenden Vorschriften in Bezug auf Technik und Zugänglichkeit erfordern. Aber das ist bislang auch schon der einzige Punkt, an dem sich alle einig sind.
Räumungsbefehl
Ohne eine Einigung zwischen der Stiftung Fundación de los Comunes, die La Casa Invisible vertritt, und der Stadtverwaltung steht möglicherweise eine Räumung bevor. Málagas Bürgermeister Francisco de la Torre bestätigte am vergangenen Montag in einem Interview mit Canal Málaga seine Absicht, das Gebäude «wieder in Besitz zu nehmen». Er berief sich auch auf ein Urteil von 2024, das diese Möglichkeit stützen würde. «Es darf keine Hausbesetzung geben, auch wenn die das Banner der Kultur trägt», sagte De la Torre.
Der Antrag auf eine gerichtliche Anordnung zum Betreten des Grundstücks steht noch aus, da La Casa Invisible vor dem Obersten Gerichtshof TSJA von Andalusien Berufung eingelegt hat. Grund dafür sind «Fehler und Unterlassungen» in dem Urteil von 2024. Darin wurde die Übertragung der Gebäude an die Betreiber abgelehnt und die am 16. Februar 2018 von der Stadtverwaltung von Málaga verabschiedete Räumungsvereinbarung bestätigt. 2021 wurde sie auch vom Stadtrat ratifiziert. «Solange das Berufungsverfahren läuft, ziehen wir es vor, zu warten, um dann den Sanierungsprozess durchzuführen», sagte der Bürgermeister.