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Der Malagueño vor einem zur Monderforschung genutzten Rover, der im JPL ausgestellt ist. SUR
Ein Mann aus Málaga im Raumfahrtlabor der NASA
Forschung

Ein Mann aus Málaga im Raumfahrtlabor der NASA

Federico Lozano, Doktorand an der Universität von Málaga, wurde an das Jet Propulsion Laboratory in Pasadena berufen, um mit Hilfe von KI die Kommunikation der Mondrover zu verbessern

NURIA TRIGUERO

Freitag, 11. April 2025

«Gemeinsam wagen wir Großes» ist das Motto des Jet Propulsion Laboratory (JPL), einem staatlich finanzierten Forschungs- und Entwicklungszentrum der NASA, das vom California Institute of Technology (Caltech) verwaltet wird. Die Forscher von Caltech widmen sich dem Bau und dem Betrieb von Roboterraumfahrzeugen. Das 1930 gegründete Institut rühmt sich, den ersten wissenschaftlichen US-amerikanischen Satelliten in der Erdumlaufbahn entwickelt und das erste erfolgreiche interplanetarische Raumschiff gebaut zu haben.

Zu seinen Kreaturen gehören der Reserverance-Rover, der Ingenuity-Mars-Helicopter, der Curiosity-Rover, der Mars Reconnaissance Orbiter und Juno, eine Raumsonde im Orbit um Jupiter. Fans der Serie 'Big Bang Theory' werden es auch als den Arbeitsplatz von Howard, einem der Protagonisten der Serie, wiedererkennen. Kurz: Es ist einer dieser mythischen Orte für alle, die sich für den Weltraum begeistern.

Auch für einen jungen Mann aus Málaga ist es «ein Kindheitstraum». Die Rede ist von Federico Lozano, Telekommunikationsingenieur und Doktorand an der Universität von Málaga (UMA), der seit Ende Januar einen Forschungsaufenthalt im JPL verbringt. «Meine Forschung konzentriert sich auf die Optimierung der Kommunikation unter den Mondrovern mit Hilfe von Techniken des maschinellen Lernens. Ziel ist es, künftige Missionen zur Erkundung der Planeten und des Mondes zu unterstützen», erzählt Lozano. An der UMA arbeitete er zuvor in der SatCom-Gruppe unter Leitung von Beatriz Soret an der Verbesserung der Satellitenkommunikation mit Hilfe von künstlicher Intelligenz.

Seine Erfahrung in den Staaten beschreibt der 26-Jährige als «beeindruckend». Er erzählt: «Hier stecken eine Menge rastloser Köpfe zusammen und das Ambiente ist sehr animierend. Das Team, mit dem ich zusammenarbeite, schickt Roboter auf den Mond.» Untergekommen ist Lozano in einer WG mit anderen Stipendiaten von Caltech und der NASA.

Im JPL sind über 5.500 Menschen beschäftigt, pro Jahr kommen rund 600 Praktikanten hinzu. Spanier gibt es nur wenige. Lozano sagt: «Im Moment sind wir nur zu zweit, eine Frau aus Madrid und ich. Schweizer hingegen gibt es sehr, sehr viele.» Der junge Forscher hofft, dass sein Aufenthalt auch dazu dient, eine Schneise zu schlagen, «um mittel- und langfristig eine Zusammenarbeit zwischen der UMA und JPL zu ermöglichen. Ich musste mir meinen Weg bahnen, um hierher kommen zu können. Es wäre schön, wenn das in Zukunft für andere Studenten einfacher wäre», wünscht er sich.

Steine im Weg

Tatsächlich hat der junge Mann aus Málaga eine Menge Steine auf seinem Weg zur NASA wegräumen müssen. Geholfen hat ihm dabei sein Unternehmergeist, der ihn auch mit nur 22 Jahren seine eigene Firma Blueberry gründen ließ. «Wenn man promoviert und eine Zeit im Ausland verbringen möchte, ist es üblich, seinen Doktorvater um Kontakte zu bitten und an die Türen der Universitäten zu klopfen, zu denen es bereits eine Beziehung gibt. Ich habe das FPI-Stipendium, das einen Auslandsaufenthalt finanziert, allerdings reicht es nicht für die USA. So habe ich mich bei IMFAHE um ein weiteres Stipendium bemüht, wurde ausgewählt und die Organisation selbst hat mich ermutigt, mich ganz an oberster Stelle zu bewerben, bei dem Ort, von dem ich immer geträumt habe», blickt Lozano zurück.

Eigentlich, so erzählt er weiter, sei nicht die NASA sein Wunschkandidat gewesen, sondern das MIT (Massachusetts Institute of Technology, eine weltweit führende Spitzen-Universität). Als von dort keine Antwort kam, habe er sich auf die Weltraumbehörde konzentriert und sei überrascht gewesen, «wie offen sie dort sind, Stipendiaten aufzunehmen». Ausschlaggebend war schließlich ein Forscher, der auf dem gleichen Feld arbeitet wie er, also auch KI zur Verbesserung der Kommunikationen im Weltall anwendet. «Als ich auf diese Person gestoßen war, lief alles sehr reibungslos, auch wenn es viel Papierkram war», sagt der Malagueño.

Noch ist Lozano nicht lange im Team, hat sich jedoch schon sehr gut eingelebt im «Zentrum des Universums», wie intern das Betriebszentrum genannt wird, von dem aus die Roboterfahrzeuge gesteuert werden, die JPL im Weltraum verteilt hat: von Rovers auf Mars und Mond bis hin zu Voyager-Sonden, dem am weitesten entfernten vom Menschen geschaffene Objekt im Universum. «Der Raum ist genauso wie wir ihn uns vorstellen, wenn wir an die NASA denken: voller Monitore», erzählt Lozano.

Das Stipendium dauert knapp über vier Monate, doch der junge Forscher versucht bereits, seinen Aufenthalt noch zu verlängern. Er hat das Fulbright-Stipendium beantragt, um weitere sechs Monate dranhängen zu können. Jetzt, wo sein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen ist, hegt Lozano bereits die nächsten Träume für seine Berufslaufbahn: «Es wäre wunderbar, wenn ein Rover auf dem Mond meinen Code tragen würde. Langfristig will ich aber auf jeden Fall wieder unternehmerisch tätig werden, dieses Mal in einem Bereich, der mit der Raumfahrt zu tun hat.»

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