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Szenenfoto © Constantin Film Verleih
Deutsche Filmwoche

Scherben, Dealer, Hundescheiße - das harte Leben von Jugendlichen in Berlin-Gropiusstadt

'Sonne und Beton' bei der deutschen Filmwoche in Málaga - vier Freunde zwischen Drogen, Gangs, Rap, Gewalt und Langeweile

Uwe Scheele

Málaga

Montag, 10. November 2025

Vom 25. bis 29. November organisiert SUR deutsche Ausgabe gemeinsam mit dem Goethe-Institut Madrid, dem deutschen Konsulat in Málaga und mit Unterstützung des Vereins Amigos del Goethe-Institut España die 6. Ausgabe der Deutschen Filmwoche in Málaga. Vorab stellen wir an dieser Stelle in loser Folge die neun Filme der diesjährigen Ausgabe im Cine Albéniz in Málaga vor, genaue Angaben zu Uhrzeiten und zum Kartenvorverkauf folgen.

Eigene Gesetze in Berln-Gropiusstadt

Berlin-Gropiusstadt im Rekordsommer 2003. In den Parks stinkt es nach Hundescheiße, überall Scherben, in den Ecken stehen Dealer. Wer hier lebt, ist Gangster oder Opfer. Lukas (Levy Rico Arcos), Gino (Rafael Luis Klein-Heßling) und Julius (Vincent Wiemer) sind solche Opfer. Kein Geld fürs Schwimmbad, kein Glück in der Liebe und nur Stress zu Hause. In der Hochhaussiedlung Gropiusstadt herrschen eigene Gesetze. Alternativen gibt es wenige, von den überforderten Eltern oder desillusionierten Lehrern ist auch nichts zu erwarten, vor allem keine Hilfe bei dem aktuell größten Problem.

Sonne und Beton

Regie: David Wnendt; Genre: Coming-of-Age, Jugenddrama; Darsteller: Levy Rico Arcos, Rafael Luis Klein-Heßling, Vincent Wiemer, Aaron Maldonado-Morales, Luvre47, Wael Alkhatib, Lucio101 u.a.; Länge: 119 Minuten

Als die Jungs im Park Gras kaufen wollen, geraten sie zwischen rivalisierende Dealer. Die verprügeln Lukas und wollen 500 Euro Schutzgeld. Wie soll Lukas das Geld auftreiben? Sein neuer Klassenkamerad Sanchez (Aaron Maldonado-Morales) hat eine Idee: Einfach in die Schule einbrechen, die neuen Computer aus dem Lager schleppen und verkaufen. Dann sind sie alle Geldsorgen los. Der Plan gelingt. Fast.

Jugendliche im sozialen Brennpunkt

Erfolgsregisseur David Wnendt schrieb gemeinsam mit Felix Lobrecht, von dem der gleichnamige Bestseller stammt, das Drehbuch, beweist dabei erneut sein Gespür für die Umsetzung von gesellschaftsrelevanten Themen und zeichnet ein eindrückliches Bild von Berlin-Neukölln als Brennpunkt sozialer Ungerechtigkeit. ‚Sonnen und Beton' ist kein schwerer Problemfilm, aber auch keine reine Komödie. Lustige und leichte Momente bilden den Kontrapunkt zu der rauen und oft brutalen Welt.

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Der Film ist eine konsequent Jungs-fokussierte Erzählung. Die Mädchen sind für die Hauptfiguren ferne Sehnsuchtspunkte – begehrt und zugleich unerreichbar. Dies entspricht der Lebenswirklichkeit vieler 15-Jähriger. Im Film sind es nicht nur Mädchen, die fehlen, sondern Frauen überhaupt. Die Väter sind überfordert, verständnislos oder brutal. Die älteren Brüder machen alles nur noch schlimmer, und die Lehrer folgen nur ihren eigenen Vorurteilen.

Zurück ins Jahr 2003

‚Sonne und Beton' lässt das Jahr 2003 wie einen fernen Spiegel auferstehen: Michael Schumacher wird zum sechsten Mal Weltmeister, Lance Armstrong gewinnt die Tour de France, der Bundeskanzler heißt Gerhard Schröder. Es ist eine Welt, die von heute betrachtet seltsam weit weg und seltsam heil wirkt. Aus unserer Perspektive scheint da alles in Ordnung gewesen zu sein. Doch der Schein trügt – schon damals zeigen sich die Risse, die zu den heutigen Verwerfungen führen. Einer dieser Risse verläuft durch die Gropiusstadt. Hier liegen die Wurzeln für Probleme, die in den letzten Jahren in Deutschland immer schlimmer geworden sind.

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