Borrar
Ein Kfz-Mechaniker bei der Reparatur an einem Auto. SUR
Autos

Málagas Kfz-Werkstätten laufen auf Hochtouren

Hochsaison. In der Provinz gibt es rund 1.500 Autowerkstätten, die mehr als 5.000 Personen beschäftigen. Während der Sommerferienzeit reißt die Arbeit nicht abDie Branche will mehr Ausbildungsangebote, um Fachpersonal mit besten Berufsaussichten zu bekommen

LORENA CÁDIZ

Málaga

Dienstag, 2. September 2025

Die Kfz-Werkstätten in der Provinz Málaga sind in diesen Tagen und Wochen komplett ausgelastet. Die Sommermonate, auch Synonym für Ferienzeit, sind die arbeitsintensivsten des Jahres. Auf der Hebebühne landen nicht nur die Fahrzeuge von Einheimischen, die ihren Wagen kurz vor dem Urlaub noch einmal durchchecken lassen wollen, sondern auch reparaturbedürftige Autos von Touristen.

Derzeit gibt es in der Provinz rund 1.500 Autowerkstätten mit über 5.000 Beschäftigten. Dem Verband der Automobilunternehmer von Málaga, kurz Fedama, sind über 1.000 dieser Firmen angeschlossen, darunter Autohändler, Ersatzteilvertriebe sowie Mehrmarken-Werkstätten für Autos und Motorräder. Der 1977 gegründete Verband ist heute auch im Vorstand des nationalen Werkstättenverbandes. Dessen Präsident, Antonio Martí, sagt, in diesem Jahr sei in den Werkstätten bereits «seit Mai ein spürbarer Zuwachs von Kunden zu verzeichnen gewesen, die vor dem Urlaub ihren Wagen auf Öl, Reifen, Bremsen und Klimaanlagen durchchecken lassen». Auch sei das Frühjahr die Zeit für Biker, um ihr Motorrad für den Sommer auf Vordermann zu bringen.

Martí geht von einem guten Geschäftsjahr für die gesamte Automobilbranche aus und schließt da auch die Werkstätten mit ein. «Málaga ist in. Für 2025 erwarten wir einen Zuwachs bei den Besuchern und entsprechend auch für uns ein Mehr an Arbeit als im vergangenen Jahr», versichert er. Die Branche, so Martí, gehe von einem Plus von sieben Prozent verglichen mit dem Vorjahr aus.

Der Fedama-Präsident unterstreicht, das «interessante Tourismusvolumen» in der Provinz über das ganze Jahr hinweg wirke sich positiv auf die Branche aus, der Sommer bringe jedoch nach wie vor «das bedeutendste Wachstum», das von den Werkstätten problemlos bewältigt werden könne. «Wir haben ein großes Angebot an Kfz-Werkstätten von Málaga Stadt bis hin in die kleinsten Dörfer», versichert er.

Dennoch ist die Werkstättenbranche laut Fedama noch nicht wieder auf dem Vor-Corona-Niveau angelangt. Martí erläutert: «Ende vergangenen Jahres wurden in Málaga 24.310 Fahrzeuge zugelassen, sechs Prozent mehr als Ende 2023, als 22.943 registriert wurden. Der Zuwachs lag in dem gestiegenen Verkauf von Privat-Pkw begründet, dennoch sind wir noch weit entfernt von dem Vorpandemiejahr, als 32.500 Autos verkauft wurden. Diese Zahlen konnten noch nicht wieder erreicht werden.»

Für dieses Jahr geht Martí jedoch von einem weiteren Plus aus. «Im Mai wurden auf nationaler Ebene 100.000 Fahrzeuge neu zuglassen, so etwas haben wir seit 2019 nicht mehr erlebt. Darum gehen wir davon aus, dass es 2025 mehr Zulassungen geben wird als 2024», sagt er.

Für Fedama steht fest, dass es weiterhin eine große Verunsicherung unter den Käufern gibt, welche Art von Wagen sinnvoll ist, ob Verbrenner, Hybrid, Elektro oder Wasserstoff. «Parallel dazu sehen wir, dass der Verkauf von Gebrauchtwagen weit vor dem von Neuwagen liegt, pro drei Gebrauchtwagen wird nur ein neues Fahrzeug verkauft», erklärt Martí.

Das macht sich auch beim Durchschnittalter des andalusischen Fuhrparks bemerkbar, wo Autos im Schnitt 14,7 Jahr auf dem Buckel haben. «Es liegt noch ein langer Weg vor den andalusischen und den nationalen Behörden, um die Fristen für die Dekarbonisierung der Mobilität einzuhalten», meint der Fedama-Präsident.

Carlos Oliva ist Präsident des Automobilverbandes von Málaga, kurz AMA. Auch er bewertet die Entwicklung auf dem Aftermarket, zum dem auch die Kfz-Werkstätten gehören, positiv. Abgesehen von der Mehrarbeit während der Sommermonate habe die Branche inzwischen generell das ganze Jahr über gut zu tun, denn «Autos werden immer mehr gepflegt. Es ist ein sehr wertgeschätztes Produkt, denn sowohl auf dem Neumarkt als auch im Gebrauchtwagenbereich sind die Preise sehr gestiegen und ein Auto ist inzwischen eine sehr wichtige Investition. Das führt dazu, dass die Menschen immer häufiger offizielle ode renommierte Werkstätten ansteuern und die Wartung in einer geregelteren Weise angehen, um Pannen und Reparaturen zu vermeiden», so Oliva. Spaniens Fahrzeugbestand gehöre weiterhin «zu den ältesten in Europa und das führt logischerweise auch zu mehr Problemen in der Mechanik».

Probleme der Werkstätten

Der AMA-Präsident spricht auch über die Bedürfnisse und Probleme der Branche und nennt unter anderem die «aktuellen Richtlinien in Sachen Umwelt und Sicherheit». Das sei sehr komplex und die offiziellen Werkstätten hätten bei der Erfüllung dieser Vorgaben zudem mit unlauterem Wettbewerb durch illegale Werkstätten zu kämpfen. Ein weiteres Sorgenkind der Branche sei der «ständige Kampf mit den Versicherungsgesellschaften, den Hauptzahlern in Karosseriewerkstätten». Es sei schwierig, dass die Werkstätten einerseits Lohnanstiege im zweistelligen Prozentbereich für ihre Beschäftigten stemmen müssten, die Versicherungen ihrerseits aber «ihre Tarife, die sie an uns zahlen, nicht entsprechend erhöht haben». Dies treffe eine Branche, in der die meisten Unternehmen kleine Betriebe seien, die meist nicht mehr als zwei Angestellte hätten.

Das ist bei Taller Garrido in Alhaurín de la Torre nicht der Fall. Die 1960 gegründete, auf Motorräder spezialisierte Werkstatt hat heute 45 Beschäftigte, ist jedoch nicht nur im Aftermarket tätig, sondern verkauft auch selbst Motorräder und Zubehör. Geschäftsführer Sebastián Garrido spricht von «viel Arbeit» in allen Bereichen, denn Motorräder würden nun einmal vor allem im Sommer genutzt. «Seit wir Konzessionär der chinesischen Marke Voge geworden sind, haben wir so viel verkauft wie nie zuvor. Es sind Qualitätsprodukte zu einem guten Preis und mit fünf Jahren Garantie. Da ist die Nachfrage groß», sagt Garrido. Für ihn ist das größte Problem seiner Branche die Bürokratie. «Früher hatten wir eine Person für den Papierkram, heute brauchen wir drei.»

Esta funcionalidad es exclusiva para registrados.

Reporta un error en esta noticia

* Campos obligatorios

surdeutsch Málagas Kfz-Werkstätten laufen auf Hochtouren

Málagas Kfz-Werkstätten laufen auf Hochtouren