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Ignacio Lillo
Malaga
Dienstag, 15. April 2025
Paco Pinto aus Málaga verliebte sich schon als Kind in die Haie, als er die Dokumentarfilme von Jacques Cousteau sah. Obwohl ihn das Meer faszinierte, vermied er es, Naturwissenschaften zu studieren, weil ihm die Mathematik Angst machte. Stattdessen eignete er sich alles, was er über Haie weiß, ganz allein an und widmete sein Leben der Forschung. «Als Kind ging ich zur Provinzverwaltung und zur Casa de la Cultura, die beide über Bibliotheken verfügten, und suchte nach Büchern über Haie, um alles in mich aufzunehmen. Damals gab es noch kein Internet und kaum Computer», sagt Pinto.
In den 90er Jahren reiste er in die USA und besuchte dort zwei Monate lang Aquarien, in denen Haie in Gefangenschaft gehalten wurden. Er sprach mit den Menschen, die sich um die Meerestiere kümmerten, um mehr zu erfahren. «Dass ich Englisch sprechen konnte, war für mich von Vorteil», sagte er. Zu dieser Zeit absolvierte er auch einen Tauchkurs, aber erst auf einer Reise nach Kenia bekam er die Gelegenheit, richtig zu üben.
Woher kommt seine Faszination? Pinto ist erstaunt über die sieben Sinne der Haie. «Zusätzlich zu unseren fünf haben sie noch zwei weitere.» Einer davon ist das Seitenlinienorgan, das sich auf beiden Seiten des Körpers befindet und das es ihnen ermöglicht, Vibrationen wahrzunehmen, zum Beispiel den Schwanzschlag eines Fisches, der aus etwa 100 Metern Entfernung an einen Haken beißt.
Der siebte Sinn stammt von den Lorenzinischen Ampullen - «kleine Punkte in ihrem Nasenbereich, die es ihnen ermöglichen, die elektrischen Ladungen von Tieren zu orten, selbst wenn diese 50 Zentimeter tief im Sand vergraben sind. Das ist faszinierend». Außerdem haben Haie ein Ohr, mit dem sie Geräusche im Wasser aus kilometerweiter Entfernung hören können, während ihr Geruchssinn eine Reichweite von Hunderten von Metern hat. Haie können auch auf mehrere Dutzend Meter weit sehen.
Pacos Faszination wurde zu einem Lebensstil. Obwohl er jetzt im Ruhestand ist (im Alter von 61 Jahren), hat er immer in Kontakt mit Haien gearbeitet. Er war fast seit der Eröffnung der Aula del Mar im Jahr 1989 in dem Meeresmuseum mit Aquarium dabei, zunächst als Freiwilliger und dann als Angestellter. Er war auch anfangs an dem Aquarium Sea Life in Puerto Marina (Benalmádena) beteiligt.
«Wir hatten bis zu 20 Arten und jedes Mal, wenn ich die Becken säubern wollte, tauchte ich mit ihnen. Wir hatten nie irgendwelche Probleme.» Er lebte auch mit Haien in freier Wildbahn auf den Bahamas.
Pacos Lebenstraum ging 2010 in Erfüllung, als er nach Südafrika reiste, um mit dem Weißen Hai zu schwimmen. «Das ist die einzige Spezies, bei der ein Sicherheitskäfig für den Taucher erforderlich ist.»
Die Zeit in Benalmádena öffnete ihm die Türen zu internationalen Fachkonferenzen, an denen er im Namen des Aquariums Aula del Mar von Malaga teilnahm. Außerdem wurde er Mitglied in den wichtigsten Fachverbänden in Spanien und Europa.
Nach einem halben Jahrhundert, in dem er mit ihnen gelebt hat, versucht Paco Pinto, mit den Mythen über die Gefahr, die von Haien ausgeht, aufzuräumen. Das Problem begann mit dem Film «Der weiße Hai», der die Bilder übertrieben hat. Sie folgen niemals Booten und klettern nicht auf sie, um jemanden zu fressen. All das ist falsch, aber das ist das Bild, das die Öffentlichkeit hat. Für diejenigen von uns, die Ih Leben lang mit Haien zu tun haben, sieht es ganz anders aus«.
Jährlich gibt es weltweit etwa 75 Hai-Angriffe, aber Paco zieht den Begriff Unfälle vor. Von der Gesamtzahl sterben etwa zehn Menschen. «Schauen Sie sich die Statistiken über Todesfälle durch Moskitos, Nilpferde, Elefanten und Schlangen an - es gibt Tausende davon. Selbst der beste Freund des Menschen, der Hund, tötet jedes Jahr 20 Menschen».
Der aus Málaga stammende Haifischliebhaber hat all dieses Wissen in einer Enzyklopädie zusammengefasst, für die er fünf Jahre brauchte und die er während der Covid-19-Pandemie zu erstellen begann. Es umfasst zwei Bände und beschreibt die 536 Arten, die bereits katalogisiert wurden, obwohl jedes Jahr neue Arten entdeckt werden. «Wir sind bereits bei 550, aber die neuesten sind noch nicht wissenschaftlich beschrieben worden».
Paco arbeitet zum Vergnügen und mit dem Wunsch, mehr Hai-Wissen unter den Menschen zu verbreiten, wobei Profit für ihn kein Thema ist.
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