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DPA
BERLIN.
Donnerstag, 3. April 2025
In Deutschland entbindet etwa jede dritte Frau per Kaiserschnitt. In einem Facebook-Video behauptet ein Mann, dass medizinische Eingriffe bei Geburten (wie Kaiserschnitt, Zangengeburt oder Periduralanästhesie, kurz PDA) «tiefgreifende emotionale und neurologische Auswirkungen haben». Laut dem Sprecher im Video handelt es sich dabei gar um «die schlimmste Manipulation, der die Menschheit derzeit ausgesetzt ist».
Während manche medizinischen Eingriffe bei der Geburt gesundheitliche Risiken bergen, gibt es keine Belege für negative Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung oder kognitive Fähigkeiten der Kinder.
Der Kaiserschnitt ist die weltweit häufigste Operation bei Frauen. Würde es sie nicht geben, hätten manche Mutter-Kind-Paare keine Chance, die Geburt zu überleben. Oft ist der Kaiserschnitt geburtsmedizinisch jedoch nicht zwingend notwendig.
Einige Studien zeigen, dass Kinder, die per Kaiserschnitt zur Welt kommen, ein leicht erhöhtes Risiko für bestimmte gesundheitliche Probleme haben können. Dazu gehören Autoimmunerkrankungen wie Asthma, Zuckererkrankungen und Allergien. Es wird vermutet, dass der fehlende Kontakt des Kindes mit den Keimen des Geburtskanals hierfür verantwortlich sein könnte. Die aktuelle Studienlage dazu ist jedoch nicht eindeutig.
Die ersten Minuten nach der Geburt sind zwar wichtig für die Mutter-Kind-Bindung, aber nicht der einzige prägende Moment. Hautkontakt und Bonding sind ideal, doch auch wenn es zu Verzögerungen kommt, zum Beispiel durch eine medizinische Versorgung des Neugeborenen oder der Mutter, kann eine sichere Bindung aufgebaut werden. Die Eltern-Kind-Bindung ist ein langfristiger Prozess.
Die behauptete Manipulation, die «emotionale und neurologische Auswirkungen» haben soll, ist wissenschaftlich nicht haltbar. So kommt eine Studie von 2021 zu dem Ergebnis, dass es auf der Grundlage der derzeit verfügbaren Daten keinen Beweis für einen derartigen kausalen Zusammenhang gibt.
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