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Weniger Geld fürs Restaurant, um Lebensmittel und Wohnraum stemmen zu können. SUR
Wirtschaft

Andalusier verzichten auf Restaurantbesuche und Freizeitaktivitäten, um Lebensmittel und Wohnen finanzieren zu können

Die Haushalte in der Region haben im vergangenen Jahr auch ihre Ausgaben für Kleidung und Schuhe, für Körperpflege oder Möbel reduziert

Cristina Vallejo

Málaga

Donnerstag, 3. Juli 2025

Die andalusischen Haushalte gaben im vergangenen Jahr durchschnittlich 30.145,17 Euro aus, so die Daten des nationalen Instituts für Statistik (INE). Das sind nur knapp 0,8 Prozent mehr als 2023. In ganz Spanien hingegen überstiegen die durchschnittlichen Ausgaben pro Haushalt im vergangenen Jahr 34.000 Euro, ein Plus von 4,4 % im Vergleich zu 2023.

Von den 30.145,17 Euro gaben Andalusier durchschnittlich 9.011,76 Euro für Wohnen und Versorgung wie Wasser, Strom oder Gas aus, was praktisch 30 Prozent des Familienbudgets ausmachte. Dies entspricht einem Anstieg von vier Prozent im Vergleich zu 2023. Auf nationaler Ebene gaben die spanischen Haushalte im vergangenen Jahr 11.029 Euro für Wohnen und Versorgung aus, was 32,4 Prozent der Gesamtausgaben und einem Anstieg von 6,1 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht.

Der zweitwichtigste Posten bei den Ausgaben in Andalusien sind Lebensmittel, die im vergangenen Jahr 17,76 Prozent der Gesamtausgaben (5.353,52 Euro) ausmachten. Dies bedeutet einen Anstieg von 2,9 Prozent im Vergleich zu 2023. Die Ausgaben für Lebensmittel in Andalusien entsprechen dem nationalen Durchschnitt. Allerdings sind sie in Andalusien fast dreimal so stark gestiegen wie im gesamten Land (1 %). Andalusien ist auch die Region, in der der Anteil der Lebensmittel an den Gesamtausgaben am höchsten ist. In Spanien liegt er unter 16 Prozent, während er in den andalusischen Haushalten fast 18 Prozent beträgt.

Kurz: Sowohl in Andalusien als auch auf nationaler Ebene entfällt fast die Hälfte des Budgets auf Wohnen und Lebensmittel.

Kürzung der Ausgaben

Um mehr Geld für Wohnraum und im Supermarkt zur Verfügung zu haben, mussten die andalusischen Haushalte bei anderen Dingen Abstriche machen. Nach Angaben des INE wurde vor allem bei Freizeitaktivitäten, Sport und Kultur zurückgeschraubt. Mit 1.291,30 Euro gaben Andalusier 2024 durchschnittlich in diesem Bereich 7,6 Prozent weniger aus als im Vorjahr. Spanienweit hingegen stieg das Budget der Haushalte für diese Aktivitäten um 13,1 Prozent auf fast 1.700 Euro.

Ähnlich verhält es sich mit den Ausgaben für Restaurantbesuche und Hotels. In Andalusien reduzierten die Haushalte ihr Budget um 6,7 Prozent auf 3.226,15 Euro, was zehn Prozent der Gesamtausgaben gleichkommt. Spanienweit hingegen gaben die Haushalte im Schnitt 3.373,68 Euro aus, zwei Prozent mehr als im Jahr 2023.

Andalusier haben auch ihre Ausgaben für alkoholische Getränke gesenkt: Im letzten Jahr gaben sie fast 470 Euro aus, acht Prozent weniger als 2023. Auch in Spanien sanken die Ausgaben für Alkohol, allerdings weniger stark um 5,4 Prozent auf 447 Euro.

Weniger Geld für Kleidung, Schuhe und Haushaltswaren

In Andalusien haben die Haushalte auch bei Kleidung und Schuhen gespart. Im vergangenen Jahr gaben sie durchschnittlich 1 255,40 Euro aus, was einem Rückgang von 1,8 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Im Gegensatz dazu entfielen in Spanien insgesamt 1.431,6 Euro des Haushaltsbudgets auf Kleidung und Schuhe, ein Plus von 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Zwar sanken in ganz Spanien die Ausgaben für Möbel und Haushaltsgegenstände, aber während der Rückgang landesweit hier 3,9 Prozent betrug, lag er in Andalusien bei 5,8 Prozent. Auch die Ausgaben für Körperpflege wurden landesweit gesenkt: Wurde hier auf nationaler Ebene 0,9 Prozent weniger investiert als 2023, so ging das Budget in der Provinz Málaga für Körperpflege sogar um 8,2 Prozent zurück.

Geringfügig mehr gaben Andalusier für Information und Kommunikation aus - um 0,2 Prozent mehr auf 975 Euro - , lagen damit aber weit unter dem nationalen Mittel von 1.100 Euro und einem Plus von 4,8 Prozent. Im Gesundheitswesen gaben Andalusiens Haushalte 4,7 % mehr aus (1.215 Euro), blieben jedoch auch hier weit hinter dem spanischen Durchschnitt mit einem Plus von 10,6 Prozent auf 1.377 Euro zurück.

Hervorzuheben ist in Andalusien das Wachstum des durchschnittlichen Haushaltsbudgets für Bildungsdienstleistungen, das im vergangenen Jahr um 33,6 Prozent auf 386 Euro gestiegen ist, was allerdings immer noch spürbar unter den 553 Euro liegt, die Familien in ganz Spanien im Durchschnitt ausgaben.

Ärmere Familien geben mehr für Wohnen und Lebensmittel aus, während Wohlhabende ihr Reisebudget erhöhen können

Obwohl das Nationale Institut für Statistik keine nach Regionen aufgeschlüsselten Informationen zur Verfügung stellt, wird ersichtlich, wie hoch unter Berücksichtigung der Kaufkraft der Anteil der einzelnen Posten am Haushaltsbudget auf nationaler Ebene ist. Unterteilt man die Haushalte nach ihren Ausgaben in fünf Gruppen - die höchstwahrscheinlich mit ihrer Einkommenshöhe korrelieren -, so zeigt sich, dass die 20 Prozent, die im letzten Jahr am wenigsten ausgegeben haben, mehr als 60 Prozent ihres Budgets für Wohnen, Versorgung und Lebensmittel zahlen mussten. Bei den 20 Prozent der Haushalte mit den höchsten Ausgaben machten diese Posten dagegen nur 40 Prozent des Haushaltsbudgets aus. Mit anderen Worten: Diese Familien konnten mehr Geld in Reisen und Freizeit investieren. Auf Verkehr, Restaurants, Unterkunft und Freizeitdienstleistungen sowie sportliche oder kulturelle Aktivitäten entfielen 34 Prozent ihrer Ausgaben, während die Haushalte mit der geringsten Kaufkraft nur 16 Prozent für Freizeitaktivitäten im Allgemeinen aufwenden konnten.

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