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REGINA SOTORRÍO
MÁLAGA.
Montag, 5. Mai 2025
Die traditionelle Kunstgeschichtsschreibung betrachtet Málaga als einen peripheren Ort, außerhalb der kulturellen Zentren. Aber sie irrt. Das ehemalige städtische Museum wurde vergangene Woche als MUCAC La Coracha wiederergeöffnet und zeigt eine Ausstellung mit Werken zeitgenössischer Künstler aus Málaga, die diesen Irrglauben widerlegen soll. Das frühere Mupam am Paseo de Reding ist einer der beiden Teile des neuen Stadtmuseums, das Mitte 2026 durch den Sitz des ehemaligen CAC Málaga, der augenblicklich erneuert wird, ergänzt werden soll.
Mit der Wiedereröffnung wird der Grundstein für das gelegt, was das neue MUCAC sein will: ein Schaufenster für das kreative Schaffen Málagas und ein Ort, der den Zielen der nachhaltigen Entwicklung verpflichtet ist. Die erste Werkschau nimmt die beiden zentralen Etagen ein, die jetzt Espacio Uno und Espacio Dos heißen. Es ist das Ergebnis einer ersten Sichtung der Tausende von Werken, die durch Ankäufe (viele davon aus dem ehemaligen CAC und andere speziell für dieses Projekt), Schenkungen aus dem Nachlass (wie die des Künstlers Mingorance) oder zeitlich beschränkte Überlassungen (wie die von Carmen Riera) zur Sammlung der Stadtverwaltung gehören. Die 'Ayer. Collection 1940-1990' betitelte Ausstellung vereint 123 Werke von etwa 70 Künstlern, von denen fast die Hälfte aus Málaga stammt, um zu zeigen, dass sich die Kunstproduktion Málagas «im gleichen Rhythmus wie das internationale Schaffen bewegt, immer beeinflusst durch den sozialen Kontext», so Salvador Nadales, Kurator der Ausstellung und Berater des Teams von Kulturstadträtin Mariana Pineda.
Aus diesem Grund zielt diese erste Ausstellung nicht nur auf formale Schönheit ab, sondern auch darauf, Málaga und die andalusische Kunst in der Geschichte zu verorten, indem eigene und geliehene Werke kombiniert werden. 'El canto de los muertos', eine Zusammenarbeit zwischen Picasso und dem Dichter Pierre Reverdy, eröffnet den Rundgang durch acht Abschnitte, die mit «Meilensteinen» der Kunstproduktion Málagas gespickt sind. Die Abteilung 'Exil und Surrealismus' umfasst eine der jüngsten städtischen Erwerbungen, eine interessante Version der 'Tres gracias negras' von José Moreno Villa, zusammen mit einer ganz besonderen Leihgabe desselben Autors: ein 'Grafumo' auf Papier, eine Technik, die der in Málaga geborene Künstler selbst erfunden hat. Es gibt ein Werk von Luis Fernández und ein weiteres, von José Caballero, das an Weggefährten im Exil wie Alberti zu erinnern scheint.
Die Ankunft des Franco-Regimes löschte die Avantgarde aus und führte einen akademischen Realismus ein, der die traditionellen Werte verherrlichte, hier vertreten durch Gemälde von Félix Revello de Toro und Manuel Mingorance. Neben ihm ist ein Werk der ersten Frau in dieser Ausstellung, Carmen Laffón, zu sehen, die mit einem einfachen Stillleben «einen stillen Widerstand gegen den soziopolitischen Kontext» zeigt. Die Frauen sind in dieser Ausstellung nicht sehr präsent, was der Tatsache geschuldet ist, dass in jener Zeit Künstlerinnen praktisch ignoriert wurden. Trotzdem wird versucht, ihnen in der gesamten Ausstellung einen Platz einzuräumen, z. B. durch die prominente Präsenz von Pepa Caballero und die letzte, 'Neue feministische Sprachen und Praktiken', betitelte Sektion. Dort sind unter anderem Marisa González und Paloma Navares vertreten.
'La Generación de los 50 en Málaga' markiert den Beginn der Moderne mit einer Reihe von Künstlern, die mit dem vorherrschenden Akademismus brechen, um die Avantgarde wiederzuerlangen, eine Bewegung, die in der Peña Montmartre entstand – aus der später die Picasso-Gruppe hervorgehen sollte – mit Namen wie Enrique Brinkmann, Stefan von Reiswitz, Manuel Barbadillo und Gabriel Alberca. Letzterer verstand die Kunst als Mittel der politischen Kritik und der Anprangerung sozialer Missstände, eine Haltung, die er mit Eugenio Chicano und Manuel Garvayo sowie mit Kollektiven wie Estampa Popular Sur und Equipo Crónica teilte.
Seit den 1950er Jahren gab es in der Kunst zwei Hauptrichtungen, die sich gegen den Kanon auflehnten: Das Informel und die geometrische Abstraktion. «Dies geschah in Spanien, aber auch in Málaga», sagt Nadales. Von den Ersteren ragen hier Pepa Caballero mit einer Neuerwerbung für die städtische Sammlung, einer Leihgabe von Miguel Berrocal und einem Tàpies aus der Sammlung Carmen Riera heraus. Im zweiten Saal sind Jorge Lindell, Pepe Bornoy und natürlich der Pionier der geometrischen Abstraktion Manuel Barbadillo zu sehen. In diesem Saal steht eine Gruppe von Skulpturen Lugáns im Mittelpunkt, die das CAC erworben hat und die noch nie ausgestellt wurden.
In der folgenden Etage reserviert das MUCAC einen Raum für das Palmo-Kollektiv, in dem die Künstlermappe 'Cantos de Al Ándalus', zusammen mit einem eindrucksvollen Gemälde mit skulpturalen Elementen von Stefan von Reiswitz ausgestellt wird. Die 1980er Jahre waren die Jahre der Gegenkultur, einer Kunst, die mit den urbanen Subkulturen verbunden und ihrer Zeit verpflichtet war. Und hier spielte die Architektenkammer von Málaga eine wesentliche Rolle, die in jenen Jahren bahnbrechende Ausstellungen veranstaltete und dem Mucac Werke des Kollektivs Agustín Pareja School und von Joaquín de Molina zur Verfügung stellte, die diesen revolutionären und innovativen Geist demonstrieren. Sie koexistieren mit kraftvollen Werken aus der Sammlung Riera, wie 'Ziege 1' von Miquel Barceló und 'Siete figuras en el balcón' von Juan Muñoz.
Die oberste Etage bietet einen einzigartigen Einblick in die städtische Sammlung unter dem Motto 'Naturaleza en Resistencia' (Natur im Widerstand). Wie in einem Wunderkabinett, dem Ursprung der ersten Museen, werden 90 Werke aus verschiedenen Epochen und Stilen ausgestellt. Ohne jede Erklärung und dicht an dicht, gibt es eine Abfolge von Landschaften, Ansichten des Meeres, der Vögel und der Landschaft von klassischen Künstlern wie Carlos de Haes und Verdugo Landi; von zeitgenössischen Künstlern wie Cristina Iglesias, Evaristo Guerra, Laura Brinkmann und Juan del Junco, und internationalen Namen wie Marina Abramovic und Louise Bourgeois. Eine Zusammenstellung, die nur einen kleinen Ausschnitt aus der Menge der Werke zeigt, die das städtische Erbe beherbergt.
Die Ökologie steht auch in der Eingangshalle des Mucac, dem Espacio Cero im Mittelpunkt. Dieser von Marta del Corral kuratierte Raum ist mit einer Installation der französischen Künstlerin Françoise Vanneraud dem nachhaltigen Málaga gewidmet.
Das Mucac La Coracha befindet sich im Paseo de Reding 1 und kann täglich außer montags von 10 bis 20 Uhr besucht werden.
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