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Start-Ups

Junge Unternehmer: Warum Start-ups zunehmend Málaga wählen

Málaga wird immer mehr zur Heimat junger Unternehmer. Die lokale Start-up-Szene läuft etablierten Tech-Zentren den Rang ab

Emilia Hubert

Málaga

Freitag, 27. Juni 2025

Im Technologiepark Parque Tecnológico de Andalucía (PTA) am Stadtrand von Málaga, der inzwischen den internationaleren Namen Málaga TechPark trägt, spiegelt sich die internationale Atmosphäre wider. Englisch ist die dominierende Sprache, daneben hört man Deutsch, Französisch und Niederländisch. In modernen Bürogebäuden, Cafés und Gemeinschaftsbüros arbeiten junge Gründerinnen und Gründer aus ganz Europa an innovativen Projekten. Zu den Schwerpunkten zählen Finanz-Apps, KI-gestützte Übersetzungsdienste und nachhaltige Softwarelösungen für die Landwirtschaft.

Noch vor gut zehn Jahren galt Andalusien als wirtschaftlich wenig dynamisch. Inzwischen hat sich dieses Bild gewandelt. Zwischen 2018 und 2024 hat sich die Zahl der Tech-Firmen in Málaga nahezu verdoppelt. Der Begriff 'Silicon Costa' macht international die Runde. Immer mehr junge Talente lassen sich von der Stadt anziehen, doch was macht Málaga so attraktiv?

Lebensqualität, Förderung und Internationalisierung

Ein wichtiger Faktor ist die hohe Lebensqualität. Málaga bietet im Vergleich zu anderen Gründungszentren günstigere Mieten, ein mildes Klima und eine internationale Atmosphäre. Gleichzeitig haben sich die infrastrukturellen Rahmenbedingungen in den letzten Jahren deutlich verbessert. Neben dem Málaga TechPark etabliert sich auch in der Innenstadt eine wachsende Gründerszene, unterstützt von Initiativen wie Promálaga, StartupLabs Spain oder der internationalen Messe Digital Enterprise Show.

Zusätzliche Impulse kommen von großen Technologieunternehmen, die sich vor Ort angesiedelt haben. Google betreibt seit 2023 ein internationales Zentrum für Cybersicherheit, während Vodafone ein Innovationszentrum für 5G und IoT betreibt. Auch deutsche Firmen wie Dekra und T-Systems haben Entwicklungs- und Prüfeinrichtungen eröffnet.

Die Regionalregierung Andalusiens unterstützt den Aufschwung durch zinslose Kredite, Bereitstellung von Büroflächen und Mentoring-Programme. Das spanische Ley de Startups aus dem Jahr 2022 bietet steuerliche Erleichterungen und erleichtert die Aufenthaltsregelungen für internationale Gründer. Seit 2023 profitieren zudem digitale Nomaden von einem neuen Visum, das Remote-Arbeit in Spanien ermöglicht und steuerlich begünstigt.

Herausforderungen für junge Unternehmer

Trotz der positiven Entwicklung gibt es auch Hindernisse. Verwaltungsprozesse verlaufen nach wie vor oft schleppend, trotz digitaler Portale. Gerade bei der Steuerregistrierung oder der Beantragung von Aufenthaltsgenehmigungen können Verzögerungen auftreten. Auch das Finden qualifizierter lokaler Fachkräfte stellt manche Start-ups vor Herausforderungen, da der Arbeitsmarkt in bestimmten Bereichen hart umkämpft ist.

Ein weiteres Problem sind die steigenden Mietpreise. In den letzten fünf Jahren sind die Wohnkosten in Málaga, insbesondere in zentrumsnahen Vierteln und Küstenlagen, um mehr als 40 Prozent gestiegen. Dies kann für junge Unternehmen mit begrenztem Budget eine Belastung darstellen.

In den kommenden Jahren könnte Málaga seine Stellung als Start-up-Hotspot weiter festigen. Die wachsende Vernetzung von Universitäten, Technologieunternehmen und internationalen Investoren bietet viel Potenzial. Außerdem locken innovative Projekte in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Green Tech und FinTech immer mehr Fachkräfte aus ganz Europa an. Auch die Internationalisierung der Universität Málaga trägt zur Ausbildung qualifizierter Arbeitskräfte bei.

Besonders vielversprechend ist die Entwicklung von spezialisierten Hubs, die bestimmte Technologiefelder fördern. So entstehen aktuell Cluster für Cybersicherheit und nachhaltige Technologie, die langfristig weitere Unternehmensansiedlungen begünstigen könnten.

Trotz der Herausforderungen bleibt Málaga ein Anziehungspunkt für junge Unternehmer. Die Kombination aus Lebensqualität, internationaler Vernetzung und staatlicher Förderung macht die Stadt zu einem aufstrebenden Gründungsstandort.

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