Borrar
Mietwagen in Málaga SUR
Mietautos

Autovermieter in der Provinz Málaga erwarten einen guten Sommer

Branche macht jährlich rund 1,4 Milliarden Euro Umsatz und bietet 2.000 Arbeitsplätze. Geklagt wird allerdings über steigende Kosten

Lorena Cádia

Málaga

Freitag, 13. Juni 2025

In der Provinz Málaga gibt es rund 200 Autovermietungen, die Arbeitsplätze für 2.000 Menschen bieten und jährlich 1,38 Milliarden Euro Umsatz machen. Für die Region also eine Branche mit Gewicht, was sich auch im Andalusienvergleich bestätigt. Andalusienweit vereinigt Málaga fünf von zehn Rentacars auf sich, wobei sich diese hauptsächlich entlang der westlichen Costa del Sol angesiedelt haben und 60 Prozent des gesamten Angebots ausmachen. Die größte Auswahl gibt es am Flughafen Málaga, gefolgt von Marbella und Mijas. Die Daten gehen aus einer erstmals erhobenen Studie des Branchenverbandes Asociación Empresarial de Servicios de Vehículos de Alquiler de Andalucía, kurz Aesva, hervor.

In diesem Verband sowie der Vereinigung Asociación Empresarial de los Coches de Alquiler en Andalucía, kurz Aeca, sind praktisch alle Autovermietungen Andalusiens vertreten. Für die bevorstehende Sommerhochsaison, so sind sich Aesva und Aeca einig, stehen alle Zeichen auf Erfolg. Aeca-Präsident Félix Pinar: «Wir erwarten einen guten Sommer. Die Zahlen, die wir auf nationaler Ebene und über den andalusischen Tourismusverband erhalten, deuten auf steigende Passagierzahlen am Flughafen Málaga und ein Plus von sechs bis acht Prozent hin. Das wird uns viele Vermietungen bringen.» Während der Sommermonate macht die Branche traditionell über die Hälfte ihrer Einnahmen.

Auch Aesva-Präsidentin, Ana María García, blickt optimistisch in die nächsten Monate: «Die Aussichten sind gut. Die Osterwoche war bereits gut und wir gehen davon aus, dass sich das im Sommer fortsetzt. Es gibt viele Menschen, die im Urlaub ihre eigenen Erlebnisse machen möchten und dafür ein Auto brauchen, und es gibt viele Urbanisationen, wo ein Auto nötig ist, um sich überhaupt fortbewegen zu können. Unsere Branche ist unverzichtbar.»

«Paradoxe Situation»

Trotz rosiger Ausblicke gibt es für die Branche auch Entwicklungen, die Sorgen bereiten. Der seit Jahren kontinuierliche Anstieg der Kosten beispielsweise. Pinar erklärt: «Wir befinden uns in einer paradoxen Situation, denn obwohl die Touristen weiterhin an die Costa del Sol und nach Andalusien kommen und unsere Dienste gefragt sind, zeigen die Bilanzen, dass unser Geschäft immer unrentabler wird. Die Gewinnmargen schrumpfen aufgrund steigender Kosten.» So beziffert die Aeca den Anstieg der Lohnkosten in den zurückliegenden drei Jahren auf 61 Prozent, Versicherungen seien zwischen 20 und 25 Prozent gestiegen und die Fahrzeugpreise mit einem Plus von 30 bis 35 Prozent zu Buche geschlagen. «Wir haben mehr Einnahmen gemacht, weil mehr Touristen kommen, doch die Kosten steigen schneller und deshalb sind die Unternehmen nicht rentabel. Wenn eine Firma kränkelt, kann sie nicht weiter investieren, um zu wachsen und sich zu verbessern», sagt der Aeca-Präsident. Der Verband verweist außerdem darauf, dass 95 Prozent der angeschlossenen Unternehmen kleine Firmen seien. «Es sind Familienunternehmen hier aus der Region, die hier ihre Ersatzteile kaufen und ihre Wagen zu Automechanikern hier vor Ort bringen», sagt Pinar.

Der Kostenanstieg schlägt sich am Ende in der Rechnung des Kunden nieder. «Wir fragen uns natürlich, bis zu welchem Punkt die Kunden bereit sind, diese Kosten zu tragen, oder aber sich doch für ein günstigeres Reiseziel entscheiden», fährt Pinar fort und versichert: «Andalusien ist eine touristische Qualitätsmarke, aber wir stoßen an rote Linien.»

Auch Ana María García sieht diese dunklen Wolken am Rentacar-Himmel: «Wir arbeiten gut, doch wir sind nicht in der Situation wie vor der Pandemie. Einerseits gibt es viele Herausforderungen für die Branche, andererseits ist der Fuhrpark im Vergleich zu 2019 noch immer reduziert. Und das, obwohl zwischen 17 und 20 Prozent aller Neuwagenkäufe von Autovermietungen gemacht werden. Aber wird sind eben immer noch nicht auf Vorpandemieniveau angelangt.» Auch die Aesva-Präsidentin verweist auf die gestiegenen Kosten für Neuwagen. «Wir zahlen jetzt 30 Prozent mehr als vor Corona», sagt sie.

Touristische Dienstleistung

García hat noch ein weiteres Anliegen: die Mehrwertsteuer. Seit langem klagt die Branche die Einstufung als touristische Dienstleistung ein, bislang ohne Erfolg. Aufgeschlagen werden muss die reguläre Mehrwertsteuer (IVA) von 21 Prozent. «Wir sind eine Tourismusbranche, doch während andere touristische Mobilitätsdienstleister mit elf Prozent besteuert werden, liegt die IVA bei uns bei 21 Prozent», moniert sie und verweist erneut auf die Wichtigkeit ihrer Branche für den Urlauber. «Wir können die Erfahrungen und Erlebnisse am Reiseziel des Kunden positiv beinflussen, können Urlauber darüber informieren, wie sie an bestimmte Orte gelangen und welche Attraktionen sehenswert sind. Wir sind das stärkste Tourismusbüro, das es gibt. Wir können unseren Kunden Auskunft geben, welche Orte nicht so überlaufen sind und sich lohnen», sagt die Aesva-Präsidentin.

Aesva fordert mehr Unterstützung vonseiten der Behörden, damit beispielsweise Infrastrukturen verbessert und erweitert werden, die Mehrwertsteuer an andere touristische Dienstleistern angepasst wird und «damit ihnen bewusst wird, dass wir eine wichtige Branche sind und bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt werden müssen».

Die Branchenanalyse von Aesva schaut auch hinter die eigenen Fassaden, beleuchtet Herausforderungen und kritische Punkte, die angegangen werden müssen. Zu den großen Anforderungen gehört die Tendenz hin zu nachhaltiger Mobilität, unter den kritischen Punkten wird auf die mangelnde digitale Reife und die fehlende Optimierung von unternehmerischen Prozessen oder die geringe Sichtbarkeit örtlicher Unternehmen im Vergleich zu großen Anbietern in der Region verwiesen.

Esta funcionalidad es exclusiva para registrados.

Reporta un error en esta noticia

* Campos obligatorios

surdeutsch Autovermieter in der Provinz Málaga erwarten einen guten Sommer

Autovermieter in der Provinz Málaga erwarten einen guten Sommer