Frigiliana will aus dem Kommunalverband heraus, weil der Nutzen «gleich Null» ist
Bürgermeister Alejandro Herrero kritisiert, der Verband stelle seiner Gemeinde maximal «einmal im Monat einen Kran mit Korb» zur Verfügung
Eugenio Cabezas
Vélez-Málaga
Freitag, 21. November 2025
Der Kommunalverband der Axarquía, die Mancomunidad Oriental, wurde 1974 von den fünf Küstengemeinden der Ostküste gegründet. Wenngleich es in diesen fast fünf Jahrzehnten viele Schwierigkeiten gab, besteht der Verband heute aus 31 Gemeinden der Ostregion. Doch nicht alle sind mit den Dienstleistungen, die sie erhalten, zufrieden. Eine der kritischsten Gemeinden der letzten Jahre war Frigiliana. Nun will der Ort aus dem Verband raus. Zum zweiten Mal in nur drei Jahren.
Der seit Februar 2017 amtierende PSOE-Bürgermeister von Frigiliana, Alejandro Herrero, ist auf den Konfrontationskurs zurückgekehrt, will mit seiner Gemeinde aus dem Gemeindeverband austreten, der in dieser Amtszeit (2023-2027) von einem Vierergespann aus PP, GIPMTM, Andalucía por Sí und Por Mi Pueblo geleitet wird. Schon im Juni 2022 hatte Herrero aus den gleichen Beweggründen wie jetzt mit Austritt gedroht. Damals standen PSOE und IU der Mancomunidad vor.
Der Bürgermeister von Frigiliana hatte bereits 2022 damit gedroht, die Mancomunidad Oriental zu verlassen.
«Der Nutzen und die Leistungen für Frigiliana sind gleich Null», sagte Herrero auf der jüngsten Verbandssitzung am Dienstagabend in der Zentrale in Torre del Mar. Der Bürgermeister sprach auch das jüngste Zerwürfnis mit dem Gemeindeverband an, der seiner Gemeinde die Unterstützung mit Personal bei der Bearbeitung von Sanktionsverfahren verweigert habe. Die Mancomunidad habe das mit der Begründung abgelehnt, dass sie «kein Personal zur Verfügung hat, um diese Verstöße zu behandeln».
«Null Nutzen und Null Dienstleistungen«
Das Austrittsgesuch Frigilianas aus dem Gemeindeverband begründete Herrera wie folgt: «Da die Mancomunidad de la Axarquía einer Gemeinde mit 3.300 Einwohnern in einem bestimmten Moment in einer Verfahrensangelegenheit nicht helfen kann, wir von dort maximal im Monat einen Kranwagen zur Verfügung gestellt bekommen, ich über die touristische Förderung des Verbandes für unsere Gemeinde lieber erst gar nichts sagen möchte und da wir auch nicht im Einflussbereich des Stausees von La Viñuela liegen und uns das Dürredekret dementsprechend nicht betrifft, bringt uns die Zugehörigkeit zu dieser Mancomunidad Null Nutzen und Null Dienstleistungen.«
Der Bürgermeister von Frigiliana hat die Mancomunidad um die Liste dortigen der Stellen und Gehälter gebeten, «um zu sehen, ob kein Personal vorhanden ist« oder ob es möglicherweise »einen Mangel an Politikern und ein Zuviel an Beamten gibt oder, im Gegenteil, ein Zuviel an Politikern und einen Mangel an Beamten». Schließlich forderte Herrera, die Austrittsbestätigung seiner Gemeinde mit einem Hinweis auf die Höhe der Schulden des Rathauses bei der Mancomunidad zu versehen, «die gleich Null ist», und die Höhe der Schulden der Mancomunidad bei Frigiliana zu benennen.
«Wir wollen wissen, ob es einen Mangel an Politikern und ein Zuviel an Beamten gibt oder im Gegenteil ein Zuviel an Politikern und einen Mangel an Beamten»
Für die Mancomunidad antwortete deren Sekretär, Miguel Berbel: «Es gibt bei uns keine Beamten, sondern nur technisches Personal, das technische Berichte erstellt, das ist das Problem, das wir haben.»
Der Präsident des Verbandes, Jorge Martín, erklärte später, «jede Gemeinde ist frei zu tun, was sie für richtig hält», und: «Was wir versuchen, ist, eine Region zu gestalten und den Vorteil des Zusammenschlusses von 31 Gemeinden der Axarquía in Bereichen wie der Tourismusförderung oder der Wasserpolitik zu nutzen.«