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Stets der Hahn im Korb: ein Bild vdes Priesters mit mehreren Frauen, das er in einem sozialen Netzwerk veröffentlicht hat. SUR
Missbrauch

Priester aus Vélez-Málaga soll vier Frauen sexuell missbraucht haben - Staatsanwaltschaft fordert 72 Jahre Gefängnis

Der Geistliche soll seine Opfer unter Drogen gesetzt haben, so dass diese die Vorfälle gar nicht bemerkten und er seine Übergriffe über 19 Jahre hinweg fortsetzen konnte - Dem Bistum Málaga drohen Entschädigungszahlungen in Millionenhöhe

Eugenio Cabezas

Vélez-Málaga

Sonntag, 26. Oktober 2025

72 Jahre Gefängnis und eine Entschädigung von 300.000 Euro für jedes der vier mutmaßlichen Opfer. Das fordert die Staatsanwaltschaft für einen Priester aus Vélez-Málaga, der seit September 2023 in Untersuchungshaft sitzt, weil er über ein Jahrzehnt lang vier Frauen sexuell missbraucht und sie zuvor mit Drogen gefügig gemacht haben soll.

Wie mittlerweile bekannt wurde, muss möglicherweise das Bistum Málaga für die Entschädigung der Opfer aufkommen, die sich auf insgesamt 1,2 Millionen Euro beläuft. In der Anklageschrift erklärte der Staatsanwalt, dass das Bistum der Diözese Málaga gemäß den Bestimmungen von Artikel 120, Absatz drei des Strafgesetzbuches «als subsidiäre Zivilpartei für die Zahlung dieser Beträge haftet». Dies bedeutet, dass das Bistum die Haftung übernimmt, wenn der Angeklagte dazu selbst nicht in der Lage ist.

Im Strafantrag der Staatsanwaltschaft, zu dem SUR Zugang hatte, wird erklärt, dass dem 35-jährigen Pfarrer vorgeworfen wird, die Verbrechen sexueller Missbrauch mit Penetration, Verletzung und Offenlegung von Geheimnissen aufgrund von nicht einvernehmlichen Fotos und Videoaufnahmen begangen zu haben. Ferner wird er beschuldigt, seinen Opfern unbekannte Substanzen, wahrscheinlich flüssiges Ecstasy verabreicht und sie so ihres Willens beraubt zu haben.

In diesem Zustand der «Schläfrigkeit» wurden sexuelle Handlungen vorgenommen, die ohne die Zustimmung der mutmaßlichen Opfer aufgezeichnet und fotografiert wurden, was eine klare Verletzung ihrer Privatsphäre und ihrer Rechte darstellt. «Der Beschuldigte hat in der Absicht, seine sexuellen Wünsche zu befriedigen, und ohne die Zustimmung des Opfers zu irgendeinem Zeitpunkt (da sie bewusstlos war), die Situation ausgenutzt, um sie im vaginalen und analen Bereich zu berühren und mehrmals sogar mit seinen Fingern anal und vaginal in sie einzudringen, ohne dass die Opfer, die absolut wehrlos waren, etwas dagegen tun konnten», heißt es in der Erklärung der Staatsanwaltschaft.

Diese Handlungen wurden von dem Angeklagten «ohne die Erlaubnis seiner Opfer und mit der klaren Absicht, ihre Privatsphäre zu verletzen», aufgezeichnet und fotografiert. Er machte auch «Aufnahmen von einem seiner vier mutmaßlichen Opfer, als die Frau auf dem Rücken lag und einen Tanga-Bikini trug, bei einer Junggesellenparty in Torremolinos». «Er machte auch Aufnahmen in intimen Situationen, als er in seinem Haus in Malaga war», fügt der Staatsanwalt hinzu. Die berichteten Vorfälle mit den vier Opfern haben sich laut Strafantrag in Wohnungen in Málaga, Velez-Malaga, Valdepeñas (Ciudad Real) und Ardales sowie in einem Fahrzeug zwischen 2004 und 2023 ereignet.

Opfer bemerten die Übergriffe nicht aufgrund der verabreichten Drogen

Nach Ansicht des Staatsanwalts hatten die Opfer aufgrund der verabreicheten Drogen «zu keinem Zeitpunkt Kenntnis von den Tatsachen» und setzten ihre freundschaftliche und vertrauensvolle Beziehung zu dem Angeklagten über Jahre hinweg fort, bis schließlich zu Weihnachten 2022 die damalige Geliebte des Angeklagten in der Pfarrwohnung, in der sie gemeinsam in Melilla lebten, zufällig eine externe Festplatte fand, die sie in dem Glauben durchsuchte, dass darauf Filme oder Fernsehserien aufgezeichnet waren, und stattdessen Aufnahmen und sexuelle Fotos von allen Opfern fand«.

Daraufhin versuchte die Geliebte des Priesters, die kirchlichen Behörden in Melilla und Málaga (Mellilla gehört zum Bistum Málaga) zu informieren, entweder persönlich oder per E-Mail, ohne dass diese Behörden andere Maßnahmen ergriffen, als den Pfarrar nach El Burgo und Yunquera zu versetzen«.

Angesichts dieser Situation beschloss die Freundin, den Sachverhalt am 24. August 2023 der Nationalpolizei zu melden, der sie eine Kopie des der gefundenen Festplatte übergab. Zu diesem Zeitpunkt wurden alle Opfer auf die Situation aufmerksam. Von den vier Opfern weist die Staatsanwaltschaft darauf hin, dass alle von ihnen als Folge dieser Ereignisse «eine psychische Schädigung aufweisen, die eine Störung verursacht hat, die durch eine psychologische, psychische und moralische Schädigung verursacht wurde.»

Die Geliebte des Priesters meldete den Fund der Aufnahmen am 24. August 2023 bei der Nationalpolizei.

Der Staatsanwalt beantragt verschiedene Beweismittel für den Prozess vor dem Provinzgericht von Málaga, darunter Verhöre und Aussagen mehrerer Zeugen sowie die Wiedergabe der Bilder und Videos in der mündlichen Verhandlung. Er schlägt außerdem vor, die zivilrechtliche Haftung des Bistums Málaga gegenüber den Opfern für moralische und psychologische Schäden durchzusetzen, und legt die von den Opfern geforderten Beträge fest, nämlich 300.000 Euro für jedes der Opfer.

Der Priester in seiner aktiven Zeit im Kirchenamt. SUR

Der Staatsanwalt ist der Ansicht, dass der erschwerende Umstand des Vertrauensmissbrauchs in diesem Fall gegeben ist. Er schlägt außerdem vor, den Angeklagten zu einem 10-jährigen Verbot zu verurteilen, sich seinen vier Opfern auf 500 Meter zu nähern und mit ihnen auf irgendeine Weise zu kommunizieren. Der Prozess wird zu einem noch zu bestimmenden Termin vor dem Provinzgericht stattfinden. Der Priester, der im Mai 2024 vor dem Gericht Nr. 2 von Vélez-Málaga aussagte, räumte ein, dass er mit den Frauen «viel Alkohol getrunken» habe, stritt aber ab, das er sie unter Drogen gesetzt hat.

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Priester aus Vélez-Málaga soll vier Frauen sexuell missbraucht haben - Staatsanwaltschaft fordert 72 Jahre Gefängnis