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Ein älterer Mann wird gegen Grippe geimpft. IGOR MARTÍN
Viruserkrankungen

Covid-19 und Influenza führen auch im Sommer zu Spitzenbelastungen in der Provinz Málaga

Die Krankenhäuser wurden zwischen Juni und September vor allem von Patienten mit Vorerkrankungen aufgesucht

José Antonio Sau

Málaga

Freitag, 3. Oktober 2025

Für Schlagzeilen sorgt es zwar nicht mehr, aber auch über die Sommermonate hinweg verzeichneten die Krankenhäuser von Málaga teils Spitzenwerte bei Fällen von Covid-19 und Grippe. Besonders viel zu tun hatten die Mediziner zwischen Ende Juni und Anfang Juli sowie zwei Wochen nach dem großen Volksfest Feria de Málaga.

Bei den Grippe- oder Covid-19-Patienten, die über die Sommermonate in den öffentlichen Krankenhäuser Clínico und Regional von Málaga eingeliefert wurden, handelte es sich vor allem um Patienten mit Vorerkrankungen wie Herz-, Nieren- oder Atemwegsprobleme. Dennoch ist die Zahl der Einweisungen während dieser Jahreszeit besonders mit Blick auf Grippepatienten überraschend. Dr. Pedro Navarro, Präsident des Ärzteverbands von Málaga, spricht über mögliche Gründe für die frühen Infektwellen: «Es hängt mit der Globalisierung und dem Reisen zusammen», sagt er. Navarro versichert, dass viele Touristen im Sommer neue Grippestämme an die Costa del Sol mitbrächten, die normalerweise nicht in Málaga zirkulierten. Da sich die Menschen wegen der Hitze viel in geschlossenen, klimatisierten Räumen aufhielten, käme es vermehrt zu Infektionen. Außerdem gebe es in Ländern wie Deutschland, Großbritannien, den nordischen Ländern oder den Niederlanden keine solch große Tradition der Impfung unter den Bürgern wie in Spanien. Ein weiterer Grund, so Navarro, sei das Auftreten neuer Subtypen des Virus. «Das Virus mutiert und die Impfstoffe des letzten Jahres enthalten keine spezifischen Antikörper gegen die neuen Stämme», so der Mediziner.

Für Navarro ist klar, dass Covid-19 nicht mehr saisonal ist, auch wenn die Mutation angepasster und weniger aggressiv «als die ersten Serotypen» seien. Er weist aber auch darauf hin, dass die Durchimpfungsrate bei Kindern beispielsweise «nicht die wünschenswerte ist. Das Gleiche gilt für die Beschäftigten im Gesundheitswesen, wo wir 80 oder 90 Prozent erreichen sollten». All dies führe zu einem komplexen Cocktail, der zwar zu bewältigen sei, dennoch gebe es aber diese vereinzelten Ausbrüche.

Experten sind sich einig, dass man nicht von einer Desaisonalisierung des Grippevirus sprechen kann, auch wenn dies bei Covid der Fall sei.

Ein Arzt impft ein Mädchen. SUR

Ana Bernad ist Hausärztin im Krankenhaus von Santa Elena und bestätigt, dass auch sie in diesem Sommer mehr Grippefälle als sonst behandelt hat. Wie auch ihr Kollege Navarro verweist sie auf die besondere Situation an der Costa del Sol als Tourismusregion. Der brächte eben «Infektionen von außen mit sich».

Weiter sieht sie auch in Spanien einen entspannteren Umgang mit den beiden Viruserkrankungen. So ließen viele Eltern ihre Kinder immer noch nicht impfen, und die Verwendung von Masken und anderen Maßnahmen sei seit der Pandemie stark zurückgegangen.

«Es ist eine geringe Zirkulation, kein Grund zur Sorge«

Manuel Fernández Zurbarán, Generaldirektor für öffentliche Gesundheit und pharmazeutische Organisation der andalusischen Regionalregierung, erinnert daran, dass «die Influenza hauptsächlich im Herbst, wenn sie am aktivsten ist, und im Winter zirkuliert. Im Sommer gab es einige Fälle von Influenza A, Subtyp H3, und H1-N1, sie zirkulierte, aber ich betone, es war eine geringfügige Zirkulation. Kein Grund zur Sorge». Es seien auch keine höheren Zahlen als in den Vorjahren festgestellt worden, sondern lediglich «eine leichte Spitze» Ende Juni, Anfang Juli.

«Das Wichtigste ist, dass man sich impfen lässt«

Fernández Zurbarán sagt kategorisch: «Wichtig ist, geimpft zu werden». Während er mit der Durchimpfungsrate einiger Gruppen bei früheren Impfkampagnen «zufrieden» sei, wie zum Beispiel bei Schwangeren mit mehr als 80 Prozent, liege die Rate bei Kindern im Alter von sechs bis 59 Monaten bei nur 58,6 Prozent. «Wir würden uns wünschen, dass sie besser ist», erklärte er. Die Ergebnisse bei den über 60-Jährigen bezeichnete er als «mittelmäßig»: «Wir sind bei 52 Prozent, fast die Hälfte von ihnen ist also nicht geimpft». Dabei sei diese Gruppe aufgrund ihres Alters eine Risikogruppe. Seiner Meinung nach muss die Impfquote in einigen Bevölkerungsgruppen deutlich erhöht werden. «Es gibt keinen Grund, nicht 70 oder 80 Prozent zu erreichen: Der Impfstoff ist sicher, kostenlos und leicht zugänglich, wir impfen in Bildungszentren, in Altenheimen und in Gesundheitszentren», sagt er.

Der Generaldirektor für öffentliche Gesundheit erinnert daran, dass es in der letzten Kampagne 2023/24 in Andalusien mehr als 350 Grippetote gab, dass Influenza chronische Krankheiten dekompensieren kann und dass auf dem Höhepunkt der Grippewelle «jede Woche zwischen 900 und 1.000 Menschen wegen akuter Atemwegserkrankungen eingeliefert werden». Fernández Zurbarán: «Wir können nur immer wieder betonen, dass Impfung, Maske und Seife für die Handhygiene der Schlüssel sind.»

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