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In der Gegend um den Stausee Conde del Guadalhorce richten Dürre und Schädlingsbefall beim Kieferbestand verheerende Schäden an. Ñito Salas
Klimawandel

Dürre und Schädlinge machen Tausenden von Kiefern den Garaus und verwüsten elf Gebiete in der Provinz Málaga

Schon sind auch andere Baumarten betroffen, so dass eine Aufstockung der Haushaltsmittel sowie Durchforstung und Anpflanzung anderer Arten in Angriff genommen werden müssen

Chus Heredia

Málaga

Dienstag, 10. Juni 2025

Schon hat das bedrohliche Phänomen als «peste del pino», als Kiefernpest, in den Sprachgebrauch Einzug gehalten. Gemeint ist das massive Absterben von Bäumen im gesamten Mittelmeerraum, das auch in der Provinz Málaga Behörden und Techniker vor große Herausforderungen stellt. Umgangssprachlich wird von der «Seca del Pino», dem Austrocknen der Kiefern, gesprochen. Ein Prozess, der große Populationen in nur wenigen Wochen vernichten kann und auf eine Kombination von Faktoren wie Trockenheit, zu eng stehende Bäume und in letzter Zeit vor allem auf einen Schädling zurückzuführen ist: Tomicus piniperda, ein Käfer namens Großer Waldgärtner, der es auf die Rinde der Bäume abgesehen hat und somit zusätzlich noch anderen Schädlingen, allen voran Holzbohrer, den Befall der Bäume leichter macht. Und die machen sich inzwischen sogar auch über andere Baumarten her.

«Seit dem Sommer 2021 beobachten wir in den Kiefernwäldern von Málaga ein vermehrtes Absterben der Bäume», heißt es aus dem andalusischen Ministerium für Nachhaltigkeit. Der Prozess habe sich in den darauffolgenden Sommern in verschiedenen Gebieten noch verschäft.

Zu den meistbetroffenen Gebieten gehören die folgenden elf: Alcaucín, Canillas de Albaida, Salares, Sedella, Cómpeta, Nerja, Totalán, Montes de Málaga, El Chorro, Serranía de Ronda und das untere Genal-Tal. «Betroffenen sind alle Kiefernarten und sogar einige Laubbäume wie Steineichen, Kermeseichen, Korkeichen», so das Ministerium.

Die Folgen sind dramatisch und haben in einigen Fällen zum Absterben von 50 Prozent der Bäume in den am stärksten betroffenen Gebieten geführt, in anderen Fällen waren punktuell 70 bis 80 Prozent der Bäume betroffen.

«Wir führen waldbauliche Projekte durch, um die Konkurrenz unter den Bäumen zu verringern und widerstandsfähigere Strukturen zu fördern», heißt es abschließend aus dem Ministerium.

2021

In jenem Sommer begann das große Kiefernsterben, das sich Jahr für Jahr verschlimmert und inzwischen Experten und Behörden auf den Plan gerufen hat

Man muss nicht auf dem Land wohnen oder in den Wald gehen, um die schrecklichen Schäden an inzwischen Tausenden von Bäumen zu sehen. Allein in Málaga-Stadt wurde im Kampf gegen das Kiefernsterben gerade erst eine Budgeterhöhung auf 2,8 Millionen Euro genehmigt, um im Verbund mit der Provinzverwaltung weitere Maßnahmen ergreifen zu können. Im vergangenen Jahr hatte die Stadt von rund 1.000 befallenen Bäumen gesprochen, aktuellere Zahlen werden derzeit bekannt gegeben.

Mehrere Erklärungen

Die auslösenden Faktoren für das Baumsterben sind vielfältig. Sie reichen von der anhaltenden Dürre, die die Provinz in den letzten sechs Jahren heimgesucht hatte, über schlechte, ausgelaugte Böden mit steilen Hängen und wenig Nährstoffen bis hin zu der starken Konkurrenz um den Boden, weil die Exemplare zu dicht beieinander stehen. All das macht es Schädlingen wie dem Großen Waldgärtner leichter, Bäume anzugreifen.

Uni forscht

Bislang hat unter anderem die Universität Córdoba (UCO) das Phänomen erforscht und steht mit Forstdiensten in ständigem Austausch. Jetzt sollen Forschung und Kontrolle noch einmal ausgedehnt werden, um das Problem auf Provinzebene anzugehen.

2,8

Millionen Euro hat der Stadtrat von Málaga bereitgestellt, um im Verbund mit der Provinzverwaltung Maßnahmen im Kampf gegen das Kiefernsterben voranzutreiben

Durchforstung

Bis neue Erkenntnisse vorliegen, werden Durchforstungen vorgenommen, abgestorbene Bäume entfernt und widerstandsfähigere Arten gepflanzt, wobei einheimische und strauchartige Arten bevorzugt werden sollen. «Die abgestorbenen Bäume werden gefällt und entfernt, um das Auftreten von Insekten zu kontrollieren und deren Ausbreitung zu verhindern. Anschließend werden Baumarten gepflanzt, die besser an das mediterrane Klima angepasst sind», heißt es.

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