Quiñones, Autodidakt und Vandelvira-Verehrer
Kunst. Im Mirador del Carmen wird das Leben dieses in Estepona lebenden Künstlers anhand von mehr als 180 Skulpturen erzählt
EMMA PÉREZ-ROMERA
Estepona
Donnerstag, 14. August 2025
'Al Origen' (Zum Ursprung) lautet der Titel der Ausstellung des Künstlers Juan Miguel Quiñones, einer Reise zu den Orten, an denen alles begann: Seinen Geburtsort Vejer de la Frontera und Estepona, wo er im Alter von sechs Jahren hinzog und das Meer in sein Leben trat. Der Strand und der Sand wurden zum Mittelpunkt seiner Sommer. Zu dieser Thematik präsentiert er seine ganz eigene, monumentale Version ikonischer Sommerobjekte aus Marmor und verschiedenen Steinen. Die Ausstellung ist bis zum 14. Dezember im Kulturzentrum Mirador del Carmen in Estepona zu sehen. Kuratiert wird die Ausstellung von den beiden zeitgenössischen Künstlerinnen Flor Reiners und Mariella Franzoni.
Dieser großartige Rundgang erstreckt sich sich über drei Räume. Der erste Raum heißt Sala Mar, «weil ich aus dem im Landesinneren liegenden Vejer de la Frontera nach Estepona gezogen bin, um am Meer zu leben und jeden Tag am Strand sein zu können». Als Nächstes kommt die Sala Mar y Sierra: «Das ist das Viertel Esteponas, in dem ich aufgewachsen bin. Dort finden wir mein Zimmer mit Spielsachen aus verschiedenen Altersstufen, meine Vorliebe für Surfen, Skateboarden, Videospiele, Wasserpistolen und Bodyboarden.»
Und dann kommt der Eisraum, «die Sala 'Cuando Calienta el Sol', das berühmte Lied, der ewige Sommer, die unbeschwerte Zeit ohne Schule, Verpflichtungen und frühes Aufstehen, die ich mit meinen Freunden und Cousins genieße, und das Eis als Symbol für alle Sommer», erzählt er über einen Raum, in dem ein aus drei Tonnen Marmor gefertigtes Eis ausgestellt ist.
Es handelt sich um mehr als 180 Figuren, Skulpturen und Kreationen – allesamt Kunstwerke aus öffentlichen und privaten Sammlungen –, die aus Marmor, Travertin, Alabaster sowie anderen Edel- oder Halbedelsteinen wie Quarz, Malachit, Granit, Lapislazuli, Onyx, Jaspis oder sogenannten falschen Achaten gefertigt wurden.
Es sind Stücke, die mit verschiedenen Techniken hergestellt wurden, darunter Diamantsägearbeiten oder Intarsien im Stil der Renaissance. Mit der Renaissance begann für ihn alles – das trägt er auch tätowiert auf seiner Haut.
«Die Renaissance ist ein sehr wichtiger Teil der Bildhauerei. Ich bin Autodidakt und liebe es, mich zu informieren, die großen Meister zu sehen und die Spuren zu studieren, die die Kunst in Stein hinterlassen hat. Das ist meine Leidenschaft. Gian Lorenzo Bernini, Michelangelo Buonarroti und natürlich Andrés de Vandelvira, für mich der Meister der Steinmetzkunst schlechthin», erklärte er Anfang August bei der Eröffnung der Ausstellung. Der Bürgermeister von Estepona, José María García Urbano, versicherte, dass Quiñones' Werke keinen Besucher unbeeindruckt lassen würden.
Mit einer zunehmenden internationalen Präsenz – bald wird er nach Korea reisen, um an der dortigen Kunstmesse teilzunehmen – erklärt er bescheiden, dass er nicht einmal sagen könne, ob der Schritt aus Spanien heraus in die Welt ihm schwergefallen sei, «denn ich habe nichts anderes getan als zu arbeiten, meine Welt ist das Atelier», sein kleines Atelier in Estepona, aus dem diese reinen, eleganten und einzigartigen Stücke hervorgehen.
«Ich war schon immer sehr aufmerksam, neugierig, ein Kunstliebhaber und jemand, der sich nach und nach in diese Welt hineingearbeitet hat. Und jetzt widme ich mich Gott sei Dank ganz der Kunst, die mein Leben und meine Leidenschaft ist, mit allem Glück der Welt und mit großer Lust am Schaffen, denn darum geht es schließlich.»
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