Málagas Calle Larios: teuerste Straße Spaniens außerhalb von Madrid und Barcelona
Die Verfügbarkeit von Räumlichkeiten ist gleich Null und die Mieten sind um 10 Prozent auf 220 Euro pro Quadratmeter im Monat gestiegen
Nuria Triguero
Málaga
Donnerstag, 20. November 2025
Die Calle Marqués de Larios in Málaga ist in der Rangliste der teuersten Einkaufsstraßen Spaniens um einen Platz nach oben gerückt und liegt nun auf dem fünften Rang, wie aus der 35. Ausgabe des Berichts «Main streets across the world» von Cushman & Wakefield hervorgeht. Sie ist die Straße mit den höchsten Mietpreisen abgesehen von Madrid und Barcelona, die mit ihren Shoppingmeilen Paseo de Gracia, Serrano, Gran Vía, Portal del Ángel, José Ortega y Gasset und Preciados die ersten vier Plätze der Liste einnehmen.
In der Calle Larios ist die Miete im letzten Jahr um weitere 10 Prozent gestiegen und liegt nun bei 220 Euro pro Quadratmeter und Monat. Das macht 2.600 Euro im Jahr und lässt einen 100 Quadratmeter großen Raum 22.000 Euro Monatsmiete kosten. Trotz stattlicher Mieten ist die Verfügbarkeit von Räumlichkeiten in dieser «Super Prime»-Gegend von Málaga gleich Null, was, so der Bericht, ein Beweis für die «starke Nachfrage und die Knappheit an Flächen« sei.
Laut der Analyse von Cushman & Wakefield festigt der internationale Tourismus weltweit seine Position als Haupttreiber für Einzelhandelsstandorte der «Superprime»-Klasse. Trotz weltweiter wirtschaftlicher Unsicherheiten und geopolitischer Spannungen nimmt der Strom internationaler Touristen weiterhin stark zu. Prognosen zufolge werden die internationalen Reisen bis Ende dieses Jahres um mehr als 8 Prozent zugenommen haben und bis 2026 um weitere 7,4 Prozent anziehen. Die Tourismusausgaben erreichen mit rund 1,95 Billionen Euro einen neuen Rekordwert. Von dieser Dynamik profitieren vor allem die großen Shoppingmeilen der Welt, in denen Touristen einzigartige, faszinierende und unvergessliche Einkaufserlebnisse suchen.
Im Fall Spaniens kommt dieses Tourismuswachstum, angeführt von strategischen Märkten wie den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Frankreich, den wichtigsten Geschäftsvierteln im Zentrum von Málaga und eben seiner Calle Larios zugute.
Rob Travers, bei Cushman & Wakefield verantwortlich für den Bereich Handel in der EMEA-Region (Europa, Naher Osten und Afrika), erklärt: «Die Präsenz in den Hauptstraßen ist nicht mehr nur den Spitzenmarken vorbehalten. Immer mehr Konsumgütergroßhändler entscheiden sich für erstklassige Lagen, weil sie Sichtbarkeit, einen konstanten Strom von Menschen und eine Verbindung zum Verbraucher bieten, die in anderen Umgebungen nur schwer zu erreichen ist.«
Die spanische Rangliste
Im Rahmen der Analyse von Spitzenmieten in Einkaufsstraßen in 92 Städten auf der ganzen Welt hebt Cushman & Wakefield in Spanien die anhaltende Attraktivität des Paseo de Gracia in Barcelona hervor, der in diesem Jahr mit einer Spitzenmiete von 3.420 Euro pro Quadratmeter und Jahr (285 €/m²/Monat) um eine Position auf Platz 16 der weltweiten Rangliste vorrückt, was einem Anstieg von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. «Diese Straße beherbergt renommierte Luxusmarken wie Louis Vuitton, Prada, Chanel und Gucci und behält eine Dynamik bei, die sie als eine der kultigsten und exklusivsten Einkaufsstraßen der internationalen Szene festigt», so die Autoren des Berichts.
Dicht dahinter liegt die Calle Serrano in Madrid mit Mieten von 3.300 Euro pro Quadratmeter und Jahr (275 €/m²/Jahr), was einem Anstieg von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. «Dieses Wachstum wurde durch die kontinuierliche Ansiedlung großer internationaler Unternehmen vorangetrieben, deren Präsenz entscheidend zu diesem starken Anstieg der Mieten beigetragen hat», so Cushman & Wakefield. Das spanische Trio wird durch die Gran Vía in Madrid vervollständigt, die mit einer Spitzenmiete von 3.120 Euro pro Quadratmeter und Jahr (260 €/m²/Monat) an dritter Stelle liegt. In diesem Jahr hat die Madrider Straße das Portal del Ángel in Barcelona überholt, mit dem sie sich in der letzten Ausgabe des Rankings den dritten Platz teilte.
Portal de l'Àngel teilt sich den vierten Platz mit den Straßen José Ortega y Gasset und Preciados, beide in Madrid, die eine Spitzenmiete von 3.060 Euro pro Quadratmeter und Jahr aufweisen. Neben diesen beiden Städten stechen folgende Straßen hervor: Marqués de Larios in Málaga (5. Platz, mit 2.640 €/m²/Jahr); Fuencarral in Madrid (6. Platz, mit 2.160 €/m²/Jahr); Colón in Valencia (7. Platz, mit 1.800 €/m²/Jahr); Tetuán in Sevilla (8. Platz, mit 1.680 €/m²/Jahr); Gran Vía in Bilbao (9. Platz, mit 1.620 €/m²/Jahr); Goya in Madrid (10. Platz, mit 1.560 €/m²/Jahr); Pelayo in Barcelona und Jaime III in Palma de Mallorca, die sich mit 1.440 €/m²/Jahr den 11. Platz teilen; Avenida Diagonal in Barcelona (12. Platz, mit 1.200 €/m²/Jahr); gefolgt von Plaza de la Independencia in Zaragoza und Rambla Catalunya in Barcelona, die sich mit 1.140 €/m²/Jahr den 13. Platz teilen. Als letztes folgt Portaferrisa in Barcelona (14. Platz mit 1.080 €/m²/Jahr).
New Bond in London, das teuerste Haus der Welt
Der Bericht bestätigt, dass Europa weiterhin die Rangliste anführt, nachdem es im letzten Jahr die USA überholt hatte. Zum ersten Mal ist die New Bond Street in London die teuerste Einkaufsstraße der Welt, mit Mieten von 20.482 Euro pro Quadratmeter und Jahr (1.707 €/m²/Monat), 22 Prozent höher als im Vorjahr. Dicht gefolgt von der Via Montenapoleone in Mailand, die mit 20.000 Euro pro Quadratmeter und Jahr an zweiter Stelle liegt, während die Upper Fifth Avenue in New York mit 18.359 Euro pro Quadratmeter und Jahr das Podium komplettiert. An vierter Stelle liegt die luxuriöse Tsim Sha Tsui in Hongkong mit 13.907 Euro pro Quadratmeter und Jahr, wo die Mieten allerdings um 6 Prozent gesunken sind. Die Top 5 werden von der Pariser Avenue des Champs Élysées abgeschlossen, die ihre Mieten bei 12.519Euro pro Quadratmeter und Jahr konstant hält. Bemerkenswert ist auch der zehnprozentige Anstieg der Mieten in der Ginza Street in Tokio, die an sechster Stelle liegt.
Der Bericht von Cushman & Wakefield kommt zu dem Schluss, dass die physische Präsenz nach wie vor im Mittelpunkt des Interesses der Marken steht, die weiterhin nach ikonischen und erstklassigen Standorten in den großen Städten der Welt suchen. Travers: «Die Anziehungskraft der Hauptstraßen der Welt liegt in ihrer einzigartigen Kombination aus Tradition, Sichtbarkeit und kulturellem Prestige. Sie sind nicht nur Einkaufsziele, sondern auch Orte, an denen Marken eine Geschichte erzählen, ihre Identität zum Ausdruck bringen und mit den Verbrauchern in Kontakt treten. Für viele Einzelhändler ist eine erstklassige Lage nicht mehr nur ein zusätzlicher Wert, sondern eine Notwendigkeit.«
Der Bericht von Cushman & Wakefield bestätigt, dass die Haupteinkaufsstraßen der Welt eine anhaltende Preiswachstumsdynamik aufweisen, die durch die starke Nachfrage und die begrenzte Verfügbarkeit von Spitzenflächen angetrieben wird. Weltweit stiegen die Mieten im Durchschnitt um 4,2 Prozent. Amerika war mit einem Wachstum von 7,9 Prozent die Region mit der besten Performance, unterstützt durch Wechselkurseffekte in Südamerika und eine neue Dynamik in den Einkaufsstraßen in den Vereinigten Staaten und Kanada. Europa zeigte eine stabile Leistung mit einem durchschnittlichen Anstieg von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, mit starken Anstiegen in London und Budapest, während sich das Wachstum im asiatisch-pazifischen Raum auf 2,1 Prozent abschwächte, wobei Indien und Japan die Verlangsamung in Festlandchina und Südostasien ausglichen.