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Obdachlose auf dem Flughafengelände. Salvador Salas
Wohnungsnot

Nach dem Suizid von Torremolinos: Opposition in Málaga fordert mehr Agilität bei der Zuteilung von Wohnraum für Menschen in Notsituationen

Der Bischof von Málaga warnt ebenfalls in seinem jüngsten Hirtenbrief vor dem «äußerst ernsten Problem» in der Provinz und in Melilla

Jesús Hinojosa

Málaga

Samstag, 25. Oktober 2025

Der Fall des älteren Mannes aus Torremolinos, der am vergangenen Dienstag Selbstmord beging, als seine Wohnung zwangsgeräumt werden sollte, hat einmal mehr die harte Realität vieler Menschen vor Augen geführt, die ohne Wohnung dastehen oder um diese bangen müssen. Nur wenige Tage nach dem tragischen Suizid veröffentlichte die Fraktion Con Málaga (IU und Podemos) im Stadtrat von Málaga eine Antwort des Regierungsteams, in der die neuesten Daten über die Bereitstellung von Sozialwohnungen für gefährdete Menschen in einer extremen Notlage bekannt wurden.

Beim letzten Auswahlverfahren unter Anwärtern für Sozialwohnungen wurde demnach Anfang Juni insgesamt 30 von sozialer Ausgrenzung bedrohten Familien eine Wohnung zugeteilt. Auf der Liste stehen nun noch 65 Familien, die weiterhin auf die Bereitstellung einer Sozialwohnung warten müssen. Diese Wohnungen werden von der Stadtverwaltung noch zurückgehalten, um auf Fälle mit dringlichsten Bedarf reagieren zu können.

Nach den neuesten Zahlen wählte der Ausschuss beim Kontingent für über 65-Jährige sieben Familien aus und beließ 19 auf der Warteliste. Bei der Quote für Personen mit eingeschränkter Mobilität wurde eine Familie mit einer Sozialwohnung bedacht, während fünf auf der Warteliste verblieben. Bei der Quote für Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt wurde ebenfalls eine Familie berücksichtigt und bei Familien mit bis zu drei Mitgliedern wurden13 ausgewählt, während 22 auf der Warteliste verharren müssen. Bei den Familien mit mehr als drei Mitgliedern wurden acht ausgewählt, weitere 14 nicht berücksichtigt.

Die stellvertretende Sprecherin von Con Málaga, Toni Morillas, fordete von der Stadtverwaltung größere Anstrengungen, um sich um die von Obdachlosigkeit bedrohten Menschen zu kümmern. «Einige dieser Menschen sterben, während sie auf eine Lösung warten», sagte sie. «Auf der Warteliste stehen Menschen mit minderjährigen Kindern und ohne Mittel», so Morillas.

«Obdachlos, aber mit Träumen»

Der Bischof von Málaga, José Antonio Satué, hat in dieser Woche einen Hirtenbrief mit dem Titel «Obdachlos, aber mit Träumen» veröffentlicht, in dem er «das für viele Menschen und Familien sehr ernste Problem» des Zugangs zu Wohnraum anspricht. «Wenn dies die Realität vieler Menschen ist, die ein scheinbar 'normales' Leben führen, wie wird es dann erst für so viele verarmte Brüder und Schwestern sein«, so der Bischof.

Satúe beklagte weiter in seinem Brief: «Im Jahr 2024 begleitete die Caritas 917 Obdachlose in Málaga und Melilla und verfolgte auch, wie sich die Obdachlosigkeit über einen längeren Zeitraum hinzieht: Demnach leben 13 Prozent seit mehr als fünf Jahren auf der Straße. Diese Situation ist nicht nur ein Problem der materiellen Armut, sondern auch des fehlenden Zugangs zu Gesundheit, sozialem Schutz und gesellschaftlicher Teilhabe. Tatsächlich sind 52,7 Prozent der Obdachlosen in Málaga nicht registriert, was sie daran hindert, grundlegende Leistungen in Anspruch zu nehmen.«

Der Bischof forderte «wirksame Maßnahmen, die das Recht auf eine Wohnung für junge Menschen und ihre Familien garantieren». Gleichzeitig rief er auch dazu auf, sich den Forderungen der Caritas anzuschließen, die eine leichtere Registrierung von Obdachlosen einklagt, mehr Ressourcen für Familien mit Minderjährigen, die Aufnahme von Antragstellern auf internationalen Schutz, eine bessere psychiatrische Versorgung, gestärkte Sozialdienste und «Mechanismen der Beteiligung für Obdachlose».

«Es reicht nicht aus, Hilfe anzubieten: Wir müssen Wege der Eingliederung eröffnen, auf denen jeder Mensch sein Lebensprojekt entwickeln kann. Mögen unsere christlichen Gemeinschaften in der Lage sein, so vielen Obdachlosen die Zuneigung und, wenn möglich, die Unterkunft zu bieten, die sie brauchen», schloss José Antonio Satué.

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