Málaga gibt noch ein Projekt für den Gibralfaro in Auftrag - konkrete Maßnahmen jedoch Fehlanzeige
In drei Monaten soll ein Madrider Unternehmen neue Ideen zur Wiederherstellung von Boden und Vegetation sowie zur Schaffung von Erholungsgebieten an Málagas Hausberg vorstellen
Jesús Hinojosa
Málaga
Donnerstag, 20. November 2025
Die Stadtverwaltung von Málaga unternimmt, wenn auch langsam, weitere Schritte, um den Gibralfaro-Hügel für die Stadt zu öffnen und es den Bürgern leichter zu machen, diese grüne Lunge inmitten der Stadt zu nutzen und zu genießen. Den Plan gibt es bereits seit einem Jahrzehnt, ohne dass eine der darin enthaltenen Maßnahmen bisher umgesetzt wurde.
Jüngst hat die Stadtverwaltung das Madrider Unternehmen José Alcalá Ingenieros mit der Aktualisierung des Projekts für die «Renaturierung und ökologische Sanierung» des Hügels beauftragt. Das Budget beläuft sich auf knapp über 58.000 Euro. Innerhalb von drei Monaten muss das Unternehmen dem Stadtrat ein Projekt vorlegen, das mehrere Aspekte zur Verbesserung des ökologischen Zustands des Hügels abklären soll. Es muss unter anderem Maßnahmen zur Wiederherstellung des Bodens, zur Verhinderung von Erosion und zur Verbesserung der Regenrückhaltung entwickeln. Außerdem sollen Möglichkeiten zur Wiederaufforstung der in den letzten Jahren verloren gegangenen Kiefern und zur Ausrottung invasiver Pflanzenarten geprüft werden.
Außerdem sollen die Macchia wiederhergestellt, Wasserstellen für die Fortpflanzung von Amphibien geschaffen, Unterschlupfmöglichkeiten für Reptilien ermöglicht und stabile Nistplätze für Vögel und Fledermäuse geschaffen werden. Auf der Straße von Gibralfaro soll es Geschwindigkeitsbeschränkungen geben. Die Population exotischer Arten wie Argentinischer Papagei, Wildkatze und Tigermücke sollen kontrolliert werden. Spezielle Schutzgebiete für Flora und Fauna sollen dort «den Zugang von Menschen oder Haustieren verhindern«.
Außerdem muss das Unternehmen «öffentliche Räume für das Miteinander, aktives Altern und Umwelterziehung» sowie ein «aktives Mobilitätsnetz» gestalten.
Projekte ohne Vertragsvergabe
Weiterhin in der Luft hängen die Verträge für die Durchführung der bereits geplanten Maßnahmen zur Öffnung des Gibralfaro für die Stadt. Das, obwohl die Stadtverwaltung bereits seit 2017 finanzielle Mittel für die Umsetzung verschiedener Projekte des Sonderplans für den Gibralfaro-Hügel bündelt.
Neben dem mit 2,2 Millionen Euro dotierten Projekt zur Aufwertung der botanischen Vielfalt des Hügels, das hauptsächlich mit europäischen Mitteln finanziert wird, sind zwei weitere Projekte mit einem Gesamtvolumen von fast vier Millionen Euro geplant. Eines davon für den Südhang, wo die Bodenkonsistenz verstärkt und so Erdrutsche verhindert werden sollen. Außerdem ist dort ein neuer Fußgängerweg vorgesehen, der den La Coracha-Weg mit dem Gibralfaro-Weg verbinden soll. Das Budget für diese Maßnahme beläuft sich auf 1,3 Millionen Euro, die Durchführung soll innerhalb von acht Monaten geschehen.
Das andere Projekt im Wert von 2,4 Millionen Euro soll die Gebiete Mundo Nuevo und Pinosol miteinander verbinden. Das Vorhaben sieht die Erschließung der Straßen Agua und Picacho vor und umfasst Gehwege und Brücken, die Integration archäologischen Aktivitäten in dem Gebiet, die Schaffung eines Kinderspielbereichs und die Anlage eines Rawda-Gartens als Nachbildung eines arabischen Grabgartens vor. Auf dem Gibralfaro-Hügel gibt es arabische Grabstätten, die jedoch nicht freigelegt wurden.
Des Weiteren ist die sogenannte «Umgehungsstraße von Gibralfaro» geplant, um einen Weg und Erholungsgebiete zu schaffen. Das Budget hierfür beläuft sich auf 800.000 Euro, die von der Europäischen Union im Rahmen des Gemeinschaftsprogramms Edil finanziert werden.
In einer vierten Phase soll der Hügel insgesamt saniert und mit einem Netz von Bewässerungssystemen, Strom und Trinkwasserbrunnen ausgestattet werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 2,1 Millionen Euro. Insgesamt sind für die Verwirklichung dieses großen Grünprojekts rund acht Millionen Euro erforderlich.