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Bild eines der Zimmer im Kapselhotel Superlativo in Málaga. SUR
Kapselhotels im japanischen Stil in Málaga auf dem Vormarsch
Tourismus

Kapselhotels im japanischen Stil in Málaga auf dem Vormarsch

Mehrere Unternehmen bieten bereits Mini-Zimmer für Durchgangstouristen an

Antonio Contreras

Málaga

Montag, 28. April 2025

In den 1970er Jahren befand sich Japan mitten in einem Wachstumsprozess. Die Platzknappheit und die für Großstädte typische hohe Bevölkerungsdichte führten 1979 in Osaka zur Entstehung eines neuen Unterkunftskonzepts: das Kapselhotel, kleine Kabinen mit Platz für ein Bett und wenig mehr, die aber mehr Intimität als eine herkömmliche Herberge bieten. Diese ersten Kapselzimmer sollten Büroangestellten, die lange Arbeitstage fernab des Wohnortsw zu bewältigen hatten, als Erholungsort dienen oder Reisenden, die sich auf ihren Zwischenstopps ein wenig ausruhen wollten.

Die erste Einrichtung dieser Art mit dem Namen «Capsule Inn» war die Keimzelle eines Konzepts, das sich an die Bedürfnisse der verschiedenen Kulturen, in denen es Fuß gefasst hat, angepasst hat. In Málaga gibt es bereits mehrere Kapselhotels, ein wachsendes, nicht unumstrittenes Phänomen, das eine Alternative zu Hostels und Touristenwohnungen darstellt.

«In Málaga gibt es nicht mehr nur Sonne und Strandtourismus. Zonen wie der Technologiepark haben neue Bedürfnisse geschaffen: Arbeiter, die nur für ein paar Tage eine Unterkunft brauchen», sagt Vanesa Juárez, Mitbegründerin von Superlativo, einem der jüngsten Unternehmen, das sich für Kapselhotels in der Stadt entschieden hat. Die Zunahme des Flugverkehrs mit Zwischenstopps in Málaga ist laut Juárez ein weiterer Grund für die Verbreitung dieser Art von Unterkünften: «Die Gäste brauchen eine Unterkunft für ein paar Tage, die nicht übermäßig teuer ist, aber sie suchen auch nach Privatsphäre».

Japanisches Konzept an Europa angepasst

Die japanische Idee musste umgestaltet werden, um auf europäischem Boden realisierbar zu sein. Diese ausschließlich zum Schlafen konzipierten Kabinen in Japan haben wenig mit dem Konzept des Kapselhotels zu tun, das auf unserem Kontinent gelandet ist. Die Idee ist im Wesentlichen dieselbe, aber die Kabinen und der Komplex, in dem sie untergebracht sind, sind an eine Gesellschaft mit anderen Bedürfnissen und Standards angepasst. Viele der Kapselhotels, die wir in Spanien finden, sind so hoch, dass man die Kabine im Stehen betreten kann, was im ursprünglichen Konzept nicht der Fall ist. In vielen dieser Kapseln finden wir individuelle Heizungen, Fernseher mit Streaming-Diensten und sogar Konsolen zum Spielen von Videospielen. Darüber hinaus verfügen die Komplexe, in denen die Zimmer untergebracht sind, über Gemeinschaftsräume, die über die Befriedigung der Grundbedürfnisse der Gäste hinausgehen.

Das Futurotel zum Beispiel verfügt über einen Spielbereich und sogar einen Whirlpool. Das Kapselhotel Superlativo wiederum verfügt über eine Cafeteria. Details, die darauf abzielen, das, was ursprünglich eine billige und preiswerte Lösung war, trotz der Größe der Unterkunft zu einem viel anspruchsvolleren Erlebnis zu machen. «Wir möchten mit der Zeit davon abkommen, es als Kapselhotel zu bezeichnen und stattdessen den Begriff 'Podbed' populär machen, denn das ist es, was es wirklich ist», erklärt Juárez.

Der Unterschied zwischen diesen beiden Konzepten, dem Kapselhotel und dem Podbed-Hotel, liegt in der Anpassung des japanischen Konzepts an andere Märkte. Podbed-Hotels bieten größere Kabinen und Gemeinschaftsbereiche, die auf die Förderung der Geselligkeit der Gäste ausgerichtet sind, während Kapsel-Hotels auf einem privateren und individualistischeren Ansatz beruhen und die Unterkunft als einen Ort zum Durchreisen und Ausruhen und nicht als einen Ort zur Verbringung ihrer Freizeit verstehen.

Fehlen einer eigenen Regelung

Das Kapselhotel wie auch das «Podbed» ist eine Nutzungsform, die als Herberge und nicht als Hostel bezeichnet wird. Der Unterschied in Andalusien liegt in den Merkmalen, die die Einrichtung im Rahmen der städtebaulichen Vorschriften erfüllen muss, um die Nutzungsgenehmigung zu erhalten. Während Herbergen sich dadurch auszeichnen, dass sie Unterkünfte in Gemeinschaftsräumen anbieten und pro Bett und nicht pro Zimmer oder Wohneinheit abrechnen, bieten Hostels private Zimmer an, obwohl beide gemeinsame Einrichtungen nutzen. Kapselhotels sind eine Mischform zwischen Herbergen und Hostels, denn obwohl es sich um Kabinen in einem größeren Raum handelt, könnten diese Kabinen als Unterkunftseinheiten bezeichnet werden. In Ermangelung einer spezifischen Regelung, beantragen die Betreiber von Kapselhotels und Podbeds gewöhnlich eine Baugenehmigung für eine Herberge, da diese leichter zu bekommen ist als eine Linzenz für ein Hostel.

Für José Luis de Castro, Rechtsanwalt und Inhaber der Anwaltskanzlei De Castro Estudio de Abogados, ist das Fehlen von Vorschriften kein Grund zur Beunruhigung, solange die Zahl der Betriebe, die sich für diese Art der Unterbringung entscheiden, nicht übermäßig hoch ist. «Es ist nicht relevant, ob dies in den städtebaulichen Vorschriften vorgesehen ist oder nicht. Die zuständige Behörde verfügt über ausreichende Instrumente, um die Genehmigung zu verweigern oder an diese Bedingungen zu knüpfen»., sagt er.

Die Hauptkontroverse, die um diese Art von Einrichtungen entstanden ist, ist die Möglichkeit, dass sie zu prekären Wohnalternativen in einem Umfeld werden können, in dem der Zugang zu Wohnraum immer schwieriger wird. Die hohen Wohnungspreise zwingen die Menschen in einigen Fällen dazu, nach Alternativen zu suchen, um diesen Bedarf zu decken, was zu einem fruchtbaren Boden für Spekulationen geworden ist. Und in den letzten Monaten wurden in Städten wie Madrid angebliche Unregelmäßigkeiten aufgedeckt, bei denen Zimmer für Studenten angeboten wurden, die in Wirklichkeit Kapselhotels waren. Juárez argumentiert, dass «wir in Fragen der Stadtplanung nicht im gleichen Tempo vorankommen wie die Gesellschaft».

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