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Franko Stritt und Uwe Scheele bei der Präsentation der Deutschen Filmwoche. SALVADOR SALAS
Deutsche Filmwoche

Komödie, Thriller und Gesellschaftskritik bei der Deutschen Filmwoche in Málaga

Die sechste Ausgabe des Festivals findet vom 25. bis 29. November im Cine Albéniz statt und wird durch Vorführungen in Mijas und Torrox ergänzt.

Carmen Barainca

Málaga

Mittwoch, 19. November 2025

Ein Schacht voller Ostmark, die im Begriff ist, ihren Wert zu verlieren. Ein Dorf in Ostsachsen, in dem Freundschaft mit Gewalt verwechselt wird. Eine Gondel, die sich mit einer anderen Gondel kreuzt, ohne dass es dafür Worte braucht. Kurze Szenen, die zusammen die soziale Kartographie des Deutschlands bilden, das vom 25. bis 29. November durch das Kino nach Málaga verlagert wird. Die 6. Deutsche Filmwoche wird im Albéniz, mit ergänzenden Vorführungen in Mijas und Torrox, ein Programm von neun Spielfilmen entfalten, die das soziale Zeitgeschehen und das historische Gedächtnis des Landes durchschneiden.

«Wir haben 2020 versprochen, dass dieser Zyklus auf Dauer angelegt ist», erinnerte Uwe Scheele, Leiter der Ausstellung und Chefredakteur von SUR Deutsche Ausgabe, bei der Präsentation im Deutschen Konsulat von Málaga. Seine Formulierung war nicht rhetorisch: Das Programm zielt genau darauf ab, «kulturelle Brücken zwischen der deutschen Gemeinschaft an der Costa del Sol und dem Publikum in Málaga zu bauen». Der Konsul in Málaga, Franko Stritt, betonte die institutionelle Bedeutung der Veranstaltung: «Für uns ist die Deutsche Filmwoche das wichtigste und größte kulturelle Ereignis, das wir hier haben».

Die neun ausgewählten Filme, die im Cine Albéniz und in Sondervorführungen in Mijas und Torrox zu sehen sind, werfen einen pluralistischen Blick auf das heutige Deutschland und seine Vergangenheit. Eröffnet wird das Programm am Dienstag, den 25. November, mit der Komödie «Zwei zu Eins», die auf einem realen, ungelösten Fall basiert: Eine Familie aus der DDR entdeckt einen Bunker voller entwerteter Mark und beginnt einen Wettlauf gegen die Zeit, um sie vor der Wiedervereinigung in nützliches Geld zu verwandeln.

Von dort aus öffnet sich das Programm zu drei Geschichten über Ostdeutschland. Der Film «Mit der Faust in die Welt schlagen», der am Freitagabend, 28. November, gezeigt wird, handelt von der Kindheit zweier Brüder, die in einem Dorf ohne Perspektiven gefangen sind. Einer der beiden schließt sich schließlich einer Neonazi-Gruppe an. «Der Film zeigt die Radikalisierung aus einem unbequemen, fast häuslichen Blickwinkel», erklärte Scheele. Am selben Freitag, um 19 Uhr, wird «Frisch», ein Thriller über zwei Brüder, gezeigt. Schulden, Gefängnis, Schlachthöfe und Kleinkriminalität verkörpern den deutschen Social Noir.

Das zweite Stück des Dreiergespanns ist «Rote Sterne überm Feld», das für Donnerstag, 27. November, vorgesehen ist. Die Schauspielerin Hannah Ehrlichmann spielt die Protagonistin Tine, die rote Fahnen am Reichstag aufhängt und nach Bad Kleinen flieht. Dort tauchen die Mythen der RAF und ein Skelett, das Vergangenheit und Gegenwart verbindet, wieder auf. «Der Regisseurin gelingt es in ihrem ersten Film, Erinnerung, Thriller und Politik zu vereinen», sagte Scheele bei der Präsentation.

Der dritte Film ist «Die Ungeduld des Herzens», der am Mittwoch, 26. November im Albéniz, und ebenfalls in Mijas, zu sehen ist. In einer zeitgenössischen Adaption von Stefan Zweig wird die Geschichte der ungleichen Beziehung zwischen einem jungen Soldaten und einer querschnittsgelähmten Frau erzählt, der er ein unmögliches Leben verspricht. Mitleid, Manipulation, Schuld: eine klassische Dreiecksbeziehung im Werk des österreichischen Schriftstellers.

Am Mittwoch, 26. November, läuft in der Abendvorstellung «Sonne und Beton», ein krudes Porträt des Lebens in einem Berliner Kiez: Schulden, Drogendealer, erstickte Schulen. Mit Rap-Musik als Erzählstrang folgt der Film vier Teenagern, die versuchen, 500 Euro abzubezahlen, indem sie Computer aus ihrer Schule stehlen.

Am Donnerstag, 27. November um 18.45 Uhr, ist «Gondola» an der Reihe, eine Komödie ohne Dialoge, in der sich zwei Seilbahnfahrer durch Blicke und Gesten ineinander verlieben. Seine Zartheit steht im Kontrast zu «Vena», dem Drama am Samstag, den 29. November, das Jenny, eine junge schwangere Süchtige, bei ihrem Versuch begleitet, ihr Leben neu zu gestalten, bevor sie ins Gefängnis kommt. Der abschließende Film am Samstag, 29. November, um 21 Uhr ist «In Liebe, Eure Hilde» des Veteranen Andreas Dresen. Der Film rekonstruiert die wahre Geschichte von Hilde Coppi, einer Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus, die vor ihrer Hinrichtung im Gefängnis entbunden hat. Ein intimer Widerstand. «Ich wollte die Widerstandskämpfer als echte Menschen zeigen, mit Plänen, mit Angst, mit Freude», sagte Dresen in einem von Scheele zitierten Interview.

Das Festival wird von SUR Deutsche Ausgabe, dem Goethe-Institut, dem deutschen Konsulat in Málaga und den Stadtverwaltungen von Málaga, Mijas und Torrox sowie verschiedenen kooperierenden Organisationen organisiert. Eintrittskarten werden in Kürze auf der offiziellen Website erhältlich sein. «Wir wollen, dass die Kinosäle wieder voll sind», so Scheele abschließend.

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