Preise für Unterbringung sind ein großes Problem
Im Schnitt bleiben Sprachschüler drei Wochen. Es wird immer schwieriger, Unterkunft zu einem vertretbaren Preis zu finden
L. CÁDIZ
Donnerstag, 27. Februar 2025
Die Spanischschulen Clic wurden vor 41 Jahren von dem Vater von Blanca Roters, einem Deutschen, in Andalusien gegründet. Die erste Schule gab es in Sevilla. Roters erinnert sich: «Mein Vater begann, Deutschunterricht in seinem Wohnzimmer zu geben, merkte jedoch mit der Zeit und durch Freunde, die ihn aus Deutschland besuchten, dass es eine Marktnische für Sprachschulen gab.» Er entschied sich nicht nur, eine solche Schule zu eröffnen, er wollte mit ihr den Schülern auch die Möglichkeit geben, sich der Kultur zu nähern.
Heute gibt es drei Clic-Schulen. Vor zwölf Jahren gab es den Generationenwechsel und seither führt Roters die Schulen. Für ihre Branche sieht sie in Málaga optimistisch in die Zukunft, doch es gibt auch etwas, das ihr Sorgen bereitet: die Unterbringung der Schüler, die Jahr für Jahr komplizierter werde.
«Wir Sprachschulen bieten unseren Schülern auch die Unterbringung an. Das kann etwa über eigene Wohnheime laufen, inzwischen haben viele Sprachschulen ihre eigenen Unterkünfte. Oder aber über Gastfamilien und andere Anbieter, beispielsweise durch Abkommen mit Uni-Wohnheimen», erklärt Roters. In jedem Fall aber sei es inzwischen «ein schwierges Unterfangen, eine Unterkunft zu einem vertretbaren Preis» zu finden. Wenn schon die Sprachschulen sich schwer tun, ist es für Sprachschüler, die sich auf eigene Faust etwas suchen wollen, noch komplizierter. Viele scheinen schon bei dem Versuch aufzugeben. «In den zurückliegenden Jahren ist die Zahl der Schüler, die über uns eine Unterkunft buchen, von 30 auf 70 Prozent angestiegen», erläutert die Geschäftsführerin von Clic.
Nachfrage
Angesichts der großen Nachfrage sei es schwierig, alle Kunden zufriedenzustellen, mehr noch, da Málaga ja inzwischen praktisch keine Nebensaison mehr habe, erzählt Roters. Inzwischen gebe es mehrere Sprachschulen in Málaga mit Projekten, um eigene Unterkünfte zu bauen, doch wegen des Flaschenhalses im Baustadtamt könnten die Projekte nicht vorangetrieben werden. «Es ist ein Teufelskreis», beklagt Roters.
Ihre Schule verfügt derzeit über mehrere Wohnungen, vermietet Zimmer an ihre Schüler. Auf die Genehmigung, neuen Wohnraum zu bauen, aber wartet Clic bereits seit zwei Jahren. «Und wir sind da ja nicht die Einzigen, das ist ein generelles Problem in Málaga», moniert Roters.