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Seegraswiesen vor Málaga. Sur
Artenvielfalt im Meer

Eine invasive asiatische Alge bedroht die gesamten Seegraswiesen vor Málaga

In der Studie «Submerged Forests» der Stiftung Aula del Mar Mediterráneo werden dringende Maßnahmen zum Schutz der immer weiter zurückgehenden Posidonia gefordert

Ignacio Lillo

Málaga

Sonntag, 15. Juni 2025

Und wieder gibt es einen dringlichen Weckruf, dieses Mal ist es ein echtes SOS für den Erhalt der extrem bedrohten Seegraswiesen vor Málaga. Die von der Stiftung Aula del Mar Mediterráneo durchgeführte Studie «Submerged Forests» hat den Zustand der Seegraswiesen vor der Küste der Provinzen Málaga, Granada und Almería untersucht. Das Ergebnis ist besorgniserregend.

Die Forscher haben festgestellt, dass sich die meisten der an der Costa del Sol untersuchten Wiesen in einem «schlechten oder sogar kritischen» Zustand befinden und mehr und mehr durch die invasive asiatische Braunalge Rugulopteryx okamurae (R. okamurae) verdrängt werden. Ursprünglich stammt diese Algenart aus Japan, China und Korea.

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass das Vorhandensein invasiver Arten zusammen mit der Verschlechterung des Lebensraums aufgrund menschlicher Aktivitäten und des Temperaturanstiegs im Mittelmeer dringende Maßnahmen erforderlich macht. Nur so könne verhindert werden, dass die letzten noch verbliebenen Bastionen von Posidonia oceanica vor der Küste Málagas verschwinden, was sich wiederum auf die gesamte biologische Vielfalt auswirken würde.

Wiederansiedlung

Die Stiftung will nun mit Unterstützung der Coca-Cola-Initiative für sauberere Meere, «Mares Circulares», ein Pilotprojekt starten, um Marbella mit Posidonia-Exemplaren neu zu besiedeln. Seegraswiesen sind für das Meeresökosystem von wesentlicher Bedeutung, da sie Kohlenstoff binden, was wiederum für die Abschwächung der Auswirkungen des Klimawandels von großer Bedeutung ist. Darüber hinaus bieten sie Lebensraum für zahlreiche Meerestiere, die sie als Laichplätze und Zufluchtsort für Jungfische nutzen.

Im Rahmen der im Jahr 2024 durchgeführten Studie wurde der Zustand von acht Posidonia-Wiesen an den Küsten der Provinzen Málaga (5), Granada (1) und Almería (2) analysiert. Diese Arbeit war dank der Mitarbeit von mehr als 150 freiwilligen Tauchern möglich.

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass der Zustand von Posidonia im Alboran-Meer sehr unterschiedlich sei, wobei die Situation in den östlichsten Regionen rund um das Cabo de Gata insgesamt besser sei. Im Gegensatz dazu befänden sich die Wiesen in Málaga (Estepona und Nerja) in einem kritischen Zustand, der durch die Invasion der asiatiaschen Braunalge noch verschlechtert werde. Konkurrenz um Licht und Raum habe die Dichte der Wiesen drastisch reduziert und sie drohten, ganz zu verschwinden.

«Die Kenntnis des aktuellen Zustands der Posidonia im Mittelmeerraum ist entscheidend, um kurz- bis mittelfristig Erhaltungsmaßnahmen zu ergreifen und so das Überleben dieser Populationen zu sichern», sagt Carmen Gómez-Acebo, Nachhaltigkeitsdirektorin von Coca-Cola Europacific Partners Iberia. Angesichts der Ergebnisse dieser Studie bestehe «die dringende Notwendigkeit, Schutz- und Wiederherstellungsmaßnahmen in den am stärksten geschädigten Wiesen durchzuführen».

«Posidonia ist ein Synonym für das Mittelmeer, es ist sein 'Unterwasserwald', sein größtes Bollwerk und ein Zeichen für Umweltqualität. Ein Mittelmeer wäre ohne Posidonia nicht denkbar, und jetzt gehen diese Wälder verloren», sagt Juan Antonio López, Präsident und wissenschaftlicher Leiter der Stiftung Aula del Mar Mediterráneo. Seiner Meinung nach «ist der Mensch die Hauptursache, aber wir Menschen können auch ihre größte Hoffnung auf Erholung sein. Mit diesem Projekt wollen wir den Wert der Posidonia hervorheben und Schutz- und Wiederherstellungsmaßnahmen vorschlagen. Noch ist Zeit«.

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