Wenn der Traum vom Lebensabend im Süden zum Albtraum wird

Immobilien und Vermögen von älteren Menschen stehen hier wie in Deutschland im Fokus von Trickbetrügern. In den letzten zwölf Monaten hat die Deutschsprachige Nachbarschaftshilfe Costa del Sol e.V. (DNCS) dank ihres wachsenden Netzwerks profunde Kenntnis von vier alarmierenden Betrugsfällen bekommen, bei denen ältere deutsche Residenten mit eingeschränkter Alltagskompetenz und unzulänglichen Spanischkenntnissen von äußerst raffinierten Trickbetrügern um ihr Wohneigentum gebracht wurden.

Die Masche variiert nur wenig. Die Schwindler machen sich an ihre Opfer heran, gewinnen ihr Vertrauen, da sie dieselbe Sprache sprechen, versprechen zielweisende Begleitung und Betreuung bis hin zur Eingliederung in ein Alters- oder Pflegeheim. Dass sie nebenher Einblick in die wirtschaftliche Situation ihrer Klienten und Zugriff darauf gewinnen, liegt auf der Hand. Überdies erwirken sie über die vermeintlichen Serviceleistungen Vollmachten, vorzugsweise eine so genannte Betreuungsvollmacht. Notariell und ganz legal. Und die kann bis zur vollständigen Verfügung über das Wohneigentum der Vollmachtgeber gehen. Wovon die Geschädigten natürlich keine Kenntnis haben.

Fernando Frühbeck, Anwalt und Präsident des DNCS, wie auch die weiteren Rechtsberater des Vereins, konstatieren eine deutliche Zunahme von Fällen, wo so genannte Berater den Wünschen und Bedürfnissen ihrer Opfer diametral zuwiderhandeln. Einmal erteilte Vollmachten aufzuheben sei im Nachhinein nur sehr schwer möglich, wenn überhaupt. Gegenüber noch so wohlmeinenden Fremden sei stets Vorsicht geboten. Bevor man ein Dokument unterschreibe, sollte ein Anwalt des Vertrauens, das Konsulat oder die Nachbarschaftshilfe hinzugezogen werden, meint auch Katja Thirion, Initiatorin und Sekretärin des DNCS.

Kontaktadressen: Deutsches Konsulat Málaga: Telefon 952 363 958 (Montag bis Freitag 8.30 bis 12 Uhr, info@malaga.diplo.de; DNCS: Vizepräsidentin Gabriela Roschinsky, Tel. 613 649 894, info@dncs.es