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Frau erhält eine Impfdosis. EP
Impfschutz

mRNA-Impfungen erst für wenige Erreger zugelassen

In sozialen Netzwerken kursiert die Behauptung, alle Stiko-Impfungen würden auf mRNA umgestellt. Was hinter den Listen wirklich steckt

DPA-FAKTENCHECK

BERLIN.

Donnerstag, 20. November 2025

Seit der Corona-Pandemie sind mRNA-Impfstoffe vielen Menschen ein Begriff, an der Technologie wird jedoch bereits seit Ende des 20. Jahrhunderts geforscht. Die Pandemie wirkte wie ein Katalysator für die Entwicklung, sodass 2020 der erste mRNA-Wirkstoff eine Zulassung erhielt.

In den sozialen Medien verbreitet sich aktuell ein Bild der Stiko-Impfempfehlungsliste, ergänzt um den Hinweis: «Diese Impfungen werden auf mRNA umgestellt!» Was ist dran an der häufig zu vernehmenden Behauptung, alle von der Stiko empfohlenen Impfungen sollen auf die mRNA-Technologie umgestellt werden?

Bewertung

Bisher ersetzen mRNA-Impfstoffe keine etablierten Impfstoffe – sie kommen ergänzend hinzu. Für einige der aufgelisteten Erreger laufen zwar Forschungsprojekte in unterschiedlichen Entwicklungsstadien, bei der Mehrzahl ist dies jedoch nicht der Fall.

Fakten

Ein Artikel des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) vom November 2025 fasst laufende mRNA-Impfstoffentwicklungen zusammen. Die Liste wirkt auf den ersten Blick umfangreich, umfasst jedoch Projekte vom vorklinischen Stadium bis hin zu Phase-I- bis Phase-III-Studien. Zugelassen sind bisher lediglich:

- mRNA-Impfstoffe gegen Covid-19 sowie

- seit 2024 ein mRNA-Impfstoff gegen RSV (Respiratorische Synzytial-Viren).

Keine mRNA-Programme für die meisten Stiko-Impfungen

Die Stiko empfiehlt RSV-Impfungen für Erwachsene ab 75 Jahren und Personen ab 60 Jahren mit bestimmten Grunderkrankungen. Derzeit gibt es in Deutschland drei RSV-Impfstoffe, zwei sogenannte proteinbasierte Impfstoffe und einen mRNA-Impfstoff. Der mRNA-Impfstoff ergänzt die bestehenden Angebote, er ersetzt sie nicht.

Für die überwiegende Zahl der Stiko-Empfehlungen existieren keine mRNA-Forschungsprogramme, darunter etwa: Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Polio, Hib, Hepatitis B, Pneumokokken, Meningokokken, Masern, Mumps, Röteln und Windpocken (Varizellen). Die Stiko empfiehlt weiterhin uneingeschränkt die etablierten, nicht auf mRNA basierenden Impfstoffe.

Warum mRNA-Forschung für bekannte Krankheiten?

Für einige Erkrankungen, gegen die es bereits Impfstoffe gibt, werden zusätzlich mRNA-Impfstoffe entwickelt. Gründe dafür sind unter anderem:

- schnellere und kostengünstigere Produktion,

- schnellere Anpassbarkeit etwa an neue Varianten,

- potenziell höhere Wirksamkeit,

gute Eignung für Kombinationsimpfstoffe.

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