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JOSÉ M. CAMARERO
MADRID.
Donnerstag, 9. Januar 2025
Es ist an der Zeit, Rechenschaft vor sich selbst abzulegen. Sich vor den Spiegel zu stellen und zu prüfen, wie viel man in der Weihnachtszeit ausgegeben hat. Denn ein großer Teil der Weihnachtseinkäufe wurde auf Kredit getätigt, den es nun abzuzahlen gilt. Die Menschen in Spanien sind in diesem Januar höher verschuldet denn je: 181.000 Millionen Euro für alle möglichen finanzierten Ausgaben, vom kleinsten Supermarkteinkauf bis hin zum auf Pump gekauften Auto. Dies ist ein Rekord in der spanischen Wirtschaftsgeschichte, wie aus den jüngsten Daten der spanischen Zentralbank hervorgeht.
In den letzten zehn Jahren haben Privathaushalte auf Konsumkredite zurückgegriffen, um im teilweise von Rezession und Arbeitslosigkeit geprägten Alltag über die Runden zu kommen.
Aber dann, vor allem nach der Pandemie, haben sich Kreditkarten und Kredite mit kleineren Beträgen so stark verbreitet, dass allein zwischen Januar und Oktober letzten Jahres (die letzten verfügbaren Daten der Aufsichtsbehörde) neue Kreditverträge in Höhe von 31,5 Milliarden Euro abgeschlossen wurden, was einer Rate von etwa 3 Milliarden Euro pro Monat entspricht. Da es keine Aufzeichnungen für November und Dezember gibt, Monate, in denen der Konsum exponentiell ansteigt, deuten die Prognosen darauf hin, dass 2024 das Jahr war, in dem die Spanier die meisten Schulden gemacht haben, um ihr tägliches Leben zu finanzieren.
Mit anderen Worten: Verbraucherkredite betragen ein Viertel der Summe der Immobilienkredite, die bei 500 Milliarden Euro liegen. Vor einem Jahrzehnt war dieser Anteil wesentlich geringer. Seit dem Anstieg der Inflation in den vergangenen Jahren leiden die Haushalte an einem Monat für Monat sinkenden Realeinkommen und greifen auf diese Art der Finanzierung zurück, um den Konsum aufrechtzuerhalten.
Das Problem ist, dass es nun an der Zeit ist, sich dieser Realität zu stellen. Die Ablösung dieser Art von Krediten ist jetzt durch die seit letztem Sommer sinkenden Zinssätze einfacher zu verkraften. Gegenwärtig zahlt man für einen Verbraucherkredit durchschnittlich 7,4 Prozent im Vergleich zu den 8 Prozent, die noch vor einem Jahr zur Finanzierung eines Kaufes fällig waren.
Allerdings gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Finanzierungsangeboten. Auf der einen Seite gibt es Kredite über wenige hundert Euro mit kurzen Laufzeiten, deren Zinssätze schwindelerregende Höhen erreichen und jedes Familienbudget sprengen können, vor allem, wenn mehrere solcher Kleinkredite abzubezahlen sind. Auf der anderen Seite gibt es Kredite, die von den Geschäften selbst angeboten werden – sie sind mit ihren niedrigeren Zinsen attraktiver für einen Kauf auf Pump.
Und dann sind da noch die sogenannten 'Revolving'-Kreditkarten, eine Form des Kaufs auf Kredit, die bei vielen Menschen für ein regelrechtes Chaos in der Haushaltskasse gesorgt hat, da die tatsächlich getätigten Ausgaben dem Karteninhaber oft gar nicht bewusst sind. Der Reiz dieses Produkts besteht darin, dass der Nutzer eine feste monatliche Rate zurückzahlt, was bedeutet, dass er das geschuldete Geld aus den Augen verliert; hinzu kommen die Zinsen, die in einigen Fällen mehr als 18 Prozent betragen, wie aus den jüngsten Daten der spanischen Zentralbank hervorgeht. Der Oberste Gerichtshof hat sogar entschieden, dass die Zinssätze dieser Produkte zu hoch sind und die Finanzunternehmen, die diese Produkte anbieten, zu mehr Transparenz und «moderaten» Zinssätzen verpflichtet.
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