Geschäftsmann aus Torremolinos wegen Ausbeutung illegaler Einwanderer verhaftet
Zwölf Personen aus Südamerika wurden unterhalb des Mindestlohns für ihre Arbeit bezahlt und mussten in einer menschenunwürdigen Behausung unter ständiger Überwachenung leben
José Rodríguez Cámara
Torremolinos
Mittwoch, 19. November 2025
Arbeitszeiten von bis zu 70 Stunden pro Woche ohne Überstundenvergütung, keine geregelten Urlaubs- oder Feiertage und ein Gehalt von knapp 900 Euro, von dem 250 Euro für die Miete eines Büros, das als Unterkunft genutzt wurde, abgezogen wurden.
Dies waren die Bedingungen, die ein 63-jähriger Geschäftsmann, der einen Großmarkt in Torremolinos leitet, seinen Mitarbeitern auferlegte. Er wurde von der Nationalpolizei verhaftet. Dies war das Ergebnis einer Untersuchung, an der die Beamten der Einheit gegen Menschenhänldernetze und Urkundenfälschung -Ucrif- in Zusammenarbeit mit der Arbeitsaufsichtsbehörde teilnahmen.
Ständig mit Kamera überwacht
Dem Festgenommenen wird die Ausbeutung der Arbeitskraft von Migranten vorgeworfen, die sich irregulär im Land aufhalten, weil er die prekäre Lage der Opfer ausgenutzt hat. Diese Personen wurden sogar mit Videoüberwachungskameras überwacht und mit Geldstrafen in Höhe von bis zu 50 Euro bestraft, wenn sie häufiger zur Toilette gingen, als ihr «Arbeitgeber» es für angemessen hielt, oder weil sie zu Beginn des Arbeitstages ein paar Minuten zu spät kamen.
Er zwang sie auch, an ihren Arbeitsplatz zu gehen, selbst wenn sie krank waren, und ließ sie außerdem unter unwürdigen Bedingungen in den Büros des Industriegebäudes leben.
Die «Unterkunft» war nichts anderes als ein Raum mit Matratzen auf dem Boden und Laken, die als Trennwand zwischen all denen dienten, die sich ein Dach teilten, ohne die Mindestbedingungen für Hygiene und Privatsphäre.
Dem Polizeibericht zufolge verrichteten diese Mitarbeiter ihre Arbeit ohne jegliche Sicherheitsvorkehrungen; einige von ihnen benutzten beispielsweise täglich einen Gabelstapler, ohne dafür ausgebildet zu sein und ohne grundlegende Sicherheitsausrüstung wie Stiefel und Helme.
Die Ermittlungen begannen im Oktober letzten Jahres, nachdem die Nationalpolizei auf einige Hinweise aufmerksam geworden war, die darauf hindeuteten, dass ein Unternehmen, das sich dem Verkauf von Lebensmitteln, Getränken und Drogerieartikeln sowie der Hauszustellung widmet, südamerikanische Migranten in einer irregulären Situation ausbeutet.
Die Untersuchungen führten zu einem Betrieb, der bereits im Jahr 2023 aus den gleichen Gründen und mit positivem Ergebnis kontrolliert worden war, da damals vier Arbeitnehmer ohne Arbeitserlaubnis und in einer irregulären Situation angetroffen wurden.
Dieses Mal wurden 12 Personen aufgefunden, von denen sich die Hälfte irregulär im Land aufhielt.
Nachdem alle Informationen in dieser Angelegenheit gesammelt worden waren, verhafteten Beamte der Kriminalpolizei von Torremolinos-Benalmádena den Mann, gegen den wegen eines Verbrechens gegen die Rechte der Arbeitnehmer ermittelt wurde. Der Fall liegt dem Juzgado de Instrucción Nr. 3 von Torremolinos vor.