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NURIA TRIGUERO
MÁLAGA.
Donnerstag, 8. Mai 2025
Während am letzten Montag im April große Teile Spaniens einen noch nie da gewesenen stundenlangen und massiven Stromausfall erlebten, gab es Orte, an denen trotz dieser Notsituation alles wie gehabt weiterlief, da Notstromaggregate und/oder unterbrechungsfreie Stromversorgungssysteme einsprangen. So geschehen in Hospitälern oder Gesundheitszentren, aber auch in Hotels oder großen Supermärkten. Viele andere Unternehmen hingegen, gleich ob groß, mittel oder klein, litten unter den Folgen des Blackouts und wurden gewahr, wie wichtig ein Plan B bei derartig bösen Überraschungen sein kann.
Das wiederum machte sich noch am selben Tag des Stromausfalls in Geschäften bemerkbar, die Notstromaggregate zu vermieten hatten. «Die Anfragen kamen vor allem von Geschäften, die verzweifelt nach einer Notlösung suchten. Wir hatten eine solche Lawine von Anfragen, dass wir nach Dringlichkeit vorgehen mussten. So hatte etwa eine Feuerwehrstation für uns Priorität», erklärt Miguel Ángel Peláez vom Unternehmen Grupo Mamsa, das sich auf den Verkauf von professionellen Maschinen spezialisiert hat. Wurde in den ersten Stunden nach einer schnellen Übergangslösung gesucht, so gingen laut Peláez schon am Folgetag viele Kaufanfragen ein. «Da war von Selbstständigen bis hin zu größeren Unternehmen alles dabei», sagt er und fügt hinzu, dass selbst Privatpersonen sich für die Installierung eines kleineren Notstromaggregats in ihrem Zuhause interessiert hätten.
Auch FR Energía bietet Notstromsysteme in Málaga an. Geschäftsführer Carlos Pérez hat den Montag des Blackouts als «purer Wahnsinn» in Erinnerung. «Wir waren ja vorübergehend von der Außenwelt abgeschnitten und konnten kaum die Anfragen von Kunden entgegennehmen, die bei uns eingingen. Einige wollten dringend einen Generator, andere wiederum hatten zwar ein Stromaggregat, es jedoch nicht ordnungsgemäß instandgehalten, damit es auch funktionierte», erzählt Pérez, und versichert, am nächsten Morgen sei «es dann erst richtig losgegangen». Es habe eine wahre Flut von Anfragen für die Wartung und auch für den Kauf von Geräten gegeben. Die meisten Anrufer aber werden sich gedulden müssen, denn Notstromaggregate liegen nicht en masse auf Lager. «Ab einer bestimmten Größe müssen wir die Geräte bestellen und sie treffen dann rund ein oder zwei Monate später bei uns ein», sagt der Geschäftsführer von FR Energía.
Die Kosten für ein solches Gerät variieren je nach Leistung sowie bestimmter Eigenschaften, etwa ob sie bei Stromausfall automatisch anspringen oder aber manuell bedient werden müssen. Auch die Art des benötigten Treibstoffs, also ob Benzin, Diesel oder Gas, beeinflusst den Preis. Die kleinsten tragbaren Generatoren zwischen 1 und 2 kW kosten weniger als 1.000 Euro und können bereits ein Haus oder einen Wohnwagen versorgen. Die leistungsstärksten Geräte mit rund 1.000 kW liegen bei rund 200.000 Euro und sind für die Versorgung einer Fabrik geeignet.
Der Mango- und Avocado-Vertreiber Trops gehört zu den Unternehmen, die dank Notstromaggregaten glimpflich durch den Blackout kamen. Sowohl die Kühlkammern als auch die Obstsortiermaschinen konnten weiterlaufen, wenngleich in geringerem Tempo. Geschäftsführer Víctor Luque zieht Konsequenzen aus dem Stromausfall und fordert: «Wir brauchen noch mehr Generatoren, um in solchen Situationen die Produktionskette nicht umgestalten zu müssen. Wir haben zwar keine Schäden erlitten und konnten weiterarbeiten, dennoch gingen Arbeitsstunden verloren.»
Ein anderes Wort, das in den Tagen nach dem Stromdesaster immer wieder zu hören war, ist USV, die Abkürzung für unterbrechungsfreie Stromversorgung, in Spanien als SAI (Sistema de Alimentación Ininterrumpida), auf englisch als UPS (Uninterruptible Power Supply) bekannt. Die batteriebetriebenen Geräte springen im Moment des Stromabfalls an und sorgen dafür, dass Computer, Server oder andere Geräte erst gar nicht abstürzen. Für gewöhnlich kommen USV in Büros, in Datenzentren oder bei Mobilfunkanlagen zum Einsatz und verfügen wie auch Generatoren über eine große Bandbreite verschiedener Modelle mit unterschiedlicher Leistung. Alfonso Pariente, Inhaber von Centrobat Málaga, erläutert: «Die kleinsten Geräte bieten eine Autonomie von 15 Minuten, während eine große USV wie etwa für Antennen eine Autonomie von mehreren Stunden garantiert. Darum auch haben die Mobiltelefone nach dem Stromausfall weiterhin funktioniert.»
Der Unterschied zwischen einem USV und einem Notstromaggregat bestehe, so Pariente, «darin, dass erstere nur eine zeitlich begrenzte Autonomie gibt, während ein Generator unbegrenzt laufen kann, solange Treibstoff da ist». Nach dem Blackout ging bei Centrobat auch die Nachfrage nach Batterien sowohl für USV als auch für Notstromaggregate in die Höhe. Generatoren benötigen wie Autos eine Batterie, um anzuspringen. Und auch die muss sporadisch erneuert werden. «Am Tag des Stromausfalls sprangen viele Generatoren nicht an, weil die Batterien leer waren. Jetzt wollen sie natürlich viele Kunden erneuern», sagt Pariente.
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