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JENNIE RHODES
MOTRIL.
Donnerstag, 13. Februar 2025
Ein Pionierprojekt nutzt Zuckerrohr zur Herstellung nachhaltiger Baumaterialien. Das Team hinter der Initiative Sugarcrete, die Professoren Alan Chandler und Armor Gutiérrez Rivas von der University of East London, erarbeiteten einen Plan für eine engere Zusammenarbeit mit der Zuckerrohrindustrie im Süden Spaniens.
Das Projekt unterstreicht den potenziellen Wert einer Kulturpflanze, die einst zu den wichtigsten Industriezweigen der Region gehörte, insbesondere an der Küste der Provinzen Granada und Málaga. Die Idee entstand aus einer Forschungsarbeit, die Gutiérrez Rivas 2022 mit Architekturstudenten durchführte. Sie untersuchten die Möglichkeit, landwirtschaftliche Abfälle wie die des Zuckerrohrs für die Herstellung von Baumaterialien zu verwenden. Weitere Untersuchungen ergaben, dass das Material in Bezug auf seine Leistungsfähigkeit mit Beton oder Lehmziegeln vergleichbar ist. Das Projekt entwickelte sich zu einer akademischen Forschungsarbeit, an der ein Team aus Architekten, Wissenschaftlern und Doktoranden beteiligt war.
Nach einem Besuch in der Provinz Granada Anfang dieses Monats haben Chandler und Gutiérrez Rivas einen Vorschlag ausgearbeitet, der darauf abzielt, «das wirtschaftliche, ökologische und kulturelle Erbe an der Costa Tropical durch die Produktion innovativer biobasierter Materialien zur Kohlenstoffbindung unter Verwendung von Zuckerrohrbagasse als Hauptressource zu regenerieren».
Obwohl die Zuckerrohrproduktion im Lauf der Zeit zurückgegangen ist, ist sie in der Provinz Granada immer noch eine wichtige Kulturpflanze. Lokale Unternehmen wie Ron El Mondero lieferten bereits die für die ersten Versuche benötigten Zellstoffabfälle (Bagasse), und Labors in Spanien und England testeten die Fähigkeiten des neuen Ziegels. Während ihres Besuchs stellten Chandler und Gutiérrez Rivas das Projekt den örtlichen Behörden, Architekten und Vertretern des Bausektors im Rahmen eines Immobilienforums in der Zuckerrohrfabrik El Pilar in Motril vor. Im Zuge ihres Aufenthalts in der Region besuchten sie Zuckerrohrfabriken, darunter Ron El Mondero, um die Bagasse für die Herstellung von Ziegeln zu verwenden. Nach Angaben des Teams gibt es an der Costa Tropical derzeit acht Millionen Quadratmeter Zuckerrohrplantagen, die «zusammen über 48 Millionen kohlenstofffreie Bausteine für den Bau neuer, nachhaltiger Siedlungen produzieren könnten».
Armor und Alan stellten auch fest, dass die Nachfrage nach nachhaltigeren Produkten in Europa steigt. Daher argumentieren sie, dass Sugarcrete, das die Abfallfasern des Zuckerrohrs nach der Saftgewinnung verwendet, «ein vollständiges Kreislaufmodell schafft». Der Vorschlag des Teams zielt darauf ab, «ein neues nachhaltiges Geschäft durch die Kreislaufwirtschaft und Fortbildungsmöglichkeiten zu schaffen, die mit wertvollen Kultur- und Fertigungsindustrien verbunden sind». Man prüft die Umwandlung stillgelegter Betonfabriken in biobasierte Produktionsanlagen, was zu einem «Innovationszentrum in Südspanien für die Produktion biobasierter Materialien in Verbindung mit nachhaltiger Landwirtschaft» führen soll. Ferner betont das Team, dass Zuckerrohr «nur wenig Wasser benötigt». Ihr Ziel sei es, die Region in ein europäisches Zentrum für die Herstellung und Erforschung von Biowerkstoffen zu verwandeln, das von großem sozialem, kulturellem und ökologischem Nutzen sei.
Chandler und Gutiérrez Rivas wollen im Frühjahr nach Granada zurückkehren, um Pläne für ein kulturelles Projekt in Motril sowie Ideen für Workshops zur Erforschung von Themen im Zusammenhang mit der Zuckerproduktion an der Costa Tropical zu besprechen.
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