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International anerkannte Experten präsentierten beim ersten Forum für Kreislaufwirtschaft in Marbella Perspektiven für eine nachhaltige Wirtschaft. MN Comunicación
Forum Kreislaufwirtschaft

Marbella als Vorreiter: Erstes Forum für Kreislaufwirtschaft setzt Zeichen für nachhaltige Wirtschaft

Mit dem ersten Forum für Kreislaufwirtschaft hat Marbella am 6. November ein deutliches Signal für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung gesetzt

Dana Nowak

Marbella

Freitag, 7. November 2025

Mit dem „Ersten Forum für Kreislaufwirtschaft« hat Marbella am 6. November ein deutliches Signal für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung gesetzt. Unter der Leitung von The Pool und dessen Nachhaltigkeitsnetzwerk CleanTech Hub in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung von Marbella und der Innovationsplattform Grupo Innovación Activa, kamen internationale Fachleute zusammen, um neue Wege für umweltfreundliches Wachstum im Tourismus und Bauwesen zu diskutieren. Ziel war es, die Chancen zirkulärer Wirtschaftsmodelle für zwei zentrale Branchen der Stadt zu beleuchten und konkrete Perspektiven für eine nachhaltige Transformation zu entwickeln.

Im Mittelpunkt des Forums stand die Frage, wie sich wirtschaftliche Dynamik mit Ressourcenschonung und Klimaschutz verbinden lässt. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Forschung stellten dabei Projekte vor, die den Übergang zu einer nachhaltigen, emissionsarmen und innovationsgetriebenen Wirtschaft fördern sollen.

„Wir möchten Initiativen unterstützen, die einen echten Einfluss auf das Wirtschafts- und Tourismusmodell unserer Stadt haben«, erklärte Alejandro Freijo, Leiter der Abteilung für Wirtschaftsförderung und Beschäftigung der Stadt Marbella. Das Forum biete die Gelegenheit, Marbella als Vorreiter für Nachhaltigkeit zu positionieren und zugleich ein verantwortungsvolles Wachstum zu fördern, das natürliche Ressourcen schützt und Innovationen anregt.

Das Treffen markierte den Auftakt einer längerfristigen Initiative. Eine ständige Arbeitsgruppe soll künftig im Quartalsrhythmus die im Forum entwickelten Vorschläge weiterverfolgen. Zudem sollen strategische Allianzen zwischen Hotellerie, Bauunternehmen und Anbietern nachhaltige Lösungen entwickeln, um Synergien zu schaffen und den Wandel hin zu einer Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen.

Drei Frauen standen im Mittelpunkt des ersten Forums für Kreislaufwirtschaft

Drei international anerkannte Expertinnen prägten die Veranstaltung maßgeblich: Elin Bergman, Anne Raudaskoski und Inés Skotnicka. Sie repräsentierten unterschiedliche Facetten des globalen Wandels – von Kreislaufwirtschaft über nachhaltiges Design bis hin zu innovativer Unternehmensberatung.

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Bergman, Circular Impact Officer und Vizepräsidentin des schwedischen Netzwerks Cradlenet, betonte die Dringlichkeit des Wandels. „Die Zukunft wird zirkulär sein oder gar nicht sein«, sagte sie in Marbella. Mit konkreten Zahlen zeigte sie, welche wirtschaftlichen und ökologischen Potenziale in einer konsequenten Umsetzung kreislaufwirtschaftlicher Prinzipien liegen. So könne allein die bessere Nutzung von Ressourcen Milliardenverluste vermeiden und gleichzeitig neue Arbeitsplätze schaffen. „Es ist entscheidend, dass auch die Tourismus- und Baubranche in Spanien davon profitiert«, so Bergman.

Bauwirtschaft im Wandel

Einen Schwerpunkt legte das Forum auf die Transformation des Bausektors. Die finnische Expertin Anne Raudaskoski, Gründerin des Beratungsunternehmens Re-Generous Unlimited, sprach sich für einen Paradigmenwechsel hin zum regenerativen Bauen aus. „Wir müssen weg vom linearen Modell des Verbrauchs und hin zu Gebäuden, die als Ressourcenbanken dienen«, erklärte sie. „Ich denke, was hier in Málaga wirklich wichtig ist, ist zu verstehen, dass es keine Patentlösung gibt. Was wir brauchen, sind Lösungen auf verschiedenen Ebenen. Kein Pilotprojekt ist zu klein, um damit anzufangen, denn wenn man etwas pilotiert, lernt man dazu und kann dann damit beginnen, es zu skalieren.«

Als Beispiel nannte Raudaskoski das Sócrates-Gebäude, das erste zirkuläre Bauprojekt Spaniens. 89 Prozent der dort verwendeten Materialien können wiederverwertet werden, die Kapitalrendite liegt trotz des nachhaltigen Ansatzes bei 20 Prozent. Nachhaltiges Bauen, so Raudaskoski, steigere nicht nur die ökologische Effizienz, sondern auch den ökonomischen Wert und das Wohlbefinden der Nutzerinnen und Nutzer. „Es gibt viele Bereiche, die wir ändern müssen. Nehmen wir zum Beispiel Lebensmittelverschwendung, ein großes Thema im Tourismus. Da kann man etwas Attraktives und Innovatives daraus machen.«

Die Europäische Union hat beschlossen, eine Kreislaufwirtschaft und einen klimaneutralen Markt zu schaffen, und stellt Fördermittel für innovative Projekte zur Verfügung. „Es gibt also klare Anreize, damit anzufangen. Aber brauchen wir mehr innovative Unternehmen, mehr Unternehmer, die sich diesen Lösungen oder Herausforderungen stellen wollen«, so Raudaskoski. „Wir haben in dieser linearen Wirtschaft eine Einbahnstraße geschaffen. In der Kreislaufwirtschaft wollen wir diese Einbahnstraße in einen Kreis verwandeln, in dem wir den Wert der Materialien erhalten«, betonte sie.

Praktische Ansätze und Kooperationen

Neben den Fachvorträgen bot das Forum praxisnahe Einblicke in laufende Projekte. Juan Marín vom Unternehmen Biotonomy stellte das Hotel Mariposa in Málaga vor, das durch intelligentes Wasser- und Energiemanagement seinen ökologischen Fußabdruck deutlich reduziert. Zudem wurde die Initiative A.I.R.E. (Alianza para la Innovación Regenerativa Estratégica) vorgestellt, die nachhaltige Stadtentwicklung durch öffentlich-private Partnerschaften vorantreiben soll.

In einer von Inés Skotnicka moderierten Podiumsdiskussion diskutierten Vertreter aus Wirtschaft und Forschung über die Zukunft der Abfallwirtschaft. Dabei waren sich alle Beteiligten einig, dass Digitalisierung, Kooperation und sektorübergreifendes Denken die Schlüssel für eine erfolgreiche Umsetzung der Kreislaufwirtschaft seien.

Ein zentrales Anliegen des Forums war die Einbindung junger Menschen. Studierende aus Marbella waren eingeladen, die Vorträge zu verfolgen und sich aktiv zu beteiligen. In einem anschließenden Workshop entwickelten sie mithilfe der Design-Thinking-Methode kreative Lösungen für lokale Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft. So soll die nächste Generation frühzeitig für eine nachhaltige Entwicklung sensibilisiert werden.

Marbella setzt ein Zeichen

Nach Angaben der Organisatoren nahmen mehr als 80 Fachleute aus Tourismus, Bauwesen und Innovationssektor an der Veranstaltung teil. „Marbella hat die Chance, einen Paradigmenwechsel anzuführen«, sagte Julio Ortega, Geschäftsführer von Innovación Activa. „Die Kreislaufwirtschaft ist nicht nur eine ökologische Notwendigkeit, sondern auch ein Motor für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Sie kann Marbella zu einer nationalen und internationalen Referenz im Bereich Nachhaltigkeit machen.«

Cecilia Tarelli vom CleanTech Hub hob hervor, dass das Forum den Dialog zwischen den Schlüsselbranchen der Stadt gestärkt habe. Die Veranstaltung solle künftig als Plattform dienen, um Wissen zu bündeln, Investitionen zu fördern und gemeinsame Projekte zu entwickeln.

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